Jetzt sollen die Steuern sinken

Stadt Zug: Gewinn viel höher als erwartet

Karl Kobelt, Zugs neuer Stadtpräsident, will auch als Bürgerlicher nicht das «Allgemeinwohl» aus dem Auge verlieren.

(Bild: youtube/Creafactory AG)

Statt eines budgetierten Überschusses von gut zwei Millionen Franken erwirtschaftete die Stadt Zug 2017 ein Plus von knapp 37 Millionen. Ein verbessertes wirtschaftliches Umfeld mit höheren Steuererträgen und eine diszipliniert arbeitende Stadtverwaltung führten zum erfreulichen Ergebnis. Jetzt strebt der Stadtrat eine Steuersenkung an.

Der grosse Ertragsüberschuss hat auch den Stadtrat überrascht. Lange deutete nichts auf ein solch gutes Ergebnis hin, die Prognosen im Budgetprozess (Sommer 2016) ohnehin nicht.

«Das kräftige Wirtschaftswachstum hat zu beträchtlich höheren Fiskalerträgen geführt. Vor allem der Steuerertrag bei den natürlichen Personen fiel mit einem Plus von 22,7 Mio. Franken gegenüber dem Budget markant aus», schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung.

Mehr Grundstück- und Schenkungssteuern

Zum Vergleich: 2014 betrug der Steuerertrag rund 102.5 Mio. Franken, 2017 waren es 133.9. Millionen Franken. Die juristischen Personen lieferten 2017 beinahe gleich viel ab wie im Vorjahr, nämlich 80.8 Millionen.

Die Grundstückgewinnsteuern sowie die Erbschafts- und Schenkungssteuern fielen 2.4 Millionen Franken besser aus als budgetiert. Total verbuchte die Stadt einen Steuerertrag von rund 224 Millionen Franken (Vorjahr: 213 Millionen).

Beim Sachaufwand ergibt sich ebenfalls ein positives Bild: Der Sachaufwand erreichte 35.7 Millionen Franken und unterschritt das Budget um 2.5 Mio. Franken. «Das zeigt, dass die Verwaltung die Ausgaben im Griff hat», sagt Finanzdirektor Karl Kobelt.

Keinen Einfluss hat die Stadt auf die Entrichtung von Beiträgen in den nationalen und den kantonalen Finanzausgleich: Wiederum erreichten die Beiträge hohe Werte, total 65.7 Millionen (Vorjahr: 55.2 Millionen) Franken, was fast 30 Prozent des Steuerertrags ausmacht.

Nun soll der Schulhausbau profitieren

Dem Grossen Gemeinderat wird der Stadtrat beantragen, dass ein grosser Teil, des Überschusses, rund 20 Millionen Franken, für die Vorfinanzierung von Schulbauten verwendet wird. 

Das wirtschaftliche Wachstum mit einer steigenden Zahl von Einwohnerinnen und Einwohnern verlangt Investitionen in die Infrastruktur. So sind im Investitionsplan 19.5 Millionen bewilligte und 65.7 Millionen Franken nicht bewilligte Investitionen enthalten.

Finanzvermögen neu bewertet

In der Bilanz sticht die Neubewertung des Finanzvermögens hervor. Gebäude und Grundstücke müssen gemäss dem kantonalen Finanzhaushaltgesetz alle zehn Jahre neu bewertet werden, was 2017 der Fall war.

Diese Neubewertung führte zu einem Anstieg der Vermögenswerte um 77.2 Mio. Franken. Auch der gute Aktienkurs der WWZ wird in der Bilanz sichtbar, wird doch das städtische Aktienpaket um 7.8 Mio. Franken höher bewertet als im Vorjahr.

«Einmal mehr kann die Stadt mit einer starken Eigenkapitalquote glänzen», so der Stadtrat. Mit 76 Prozent ist sie die stärkste seit 2012. Damit sei die strategische Zielgrösse von 50 Prozent deutlich übertroffen worden. 

Investitionen angestiegen

Laut dem Stadtrat investierte die Stadt Zug im vergangenen Jahren kräftig. Die Investitionsrechnung 2017 weist Ausgaben in der Höhe von 37 Millionen Franken aus. Das ist nach 2012 (49.1 Millionen) der zweithöchste Betrag. Den Löwenanteil machen die Ausgaben für die Vorflutleitung Zugersee (11.4 Millionen) und die Sanierung des Theater Casinos (10.9 Millionen) aus.

Jetzt folgt eine Steuersenkung

Das gute Wirtschaftswachstum mit den höheren Steuererträgen hat Einfluss auf die Finanzstrategie 2019–2025, die der Stadtrat vor kurzem verabschiedet hat. Dank der guten Ertragslage sollen die Steuern in der Stadt Zug ab 2018 gesenkt werden: von heute 58 auf 54 Prozent des kantonalen Einheitssatzes.

«Dabei will der Stadtrat den hohen Standard der Leistungen beibehalten. Auch ist die Steuerstabilität ein seit Jahren erklärtes Ziel, weshalb die Steuersenkung nicht kurzfristig, sondern für die neue Finanzstrategie vorgesehen ist», schreibt die städtische Exekutive.

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