Kanton Zug stellte künftige Bauprojekte vor

Das «Kulturhaus Theiler» ist definitiv gebodigt

Im Theilerhaus an der Hofstrasse 13 in Zug zieht ab 2024 das Verwaltungsgericht ein.

(Bild: zVg/ Wikipedia CC)

Das Theilerhaus in der Stadt Zug ist denkmalgeschützt und muss totalsaniert werden. Nach der Sanierung wird es im Geburtshaus der L&G, das dem Kanton gehört, definitiv keine Künstlerateliers geben. Dafür zieht das Verwaltungsgericht ein. Ein Grossprojekt wird die neue Kantonsschule in Cham werden, die bis 2030 gebaut sein soll.

Der Traum ist definitiv ausgeträumt. Ins Theilerhaus an der Hofstrasse 13 von anno 1896, das seit Jahren leer steht und denkmalgeschützt ist, werden keine Künstlerateliers einziehen (zentralplus berichtete).

«Das Projekt für ein Kulturhaus hat bei der angespannten Finanzlage des Kantons aus Sicht der Regierung kaum Chancen auf eine Realisierung», sagte Baudirektor Urs Hürlimann am Mittwoch an einer Pressekonferenz. «Eine Grobabklärung der Nutzung des Theilerhauses durch das Verwaltungsgericht ergab, dass dies eine optimale Lösung ist.»

«Dort sollen auch kulturelle Veranstaltungen und Events stattfinden.»

Baudirektor Urs Hürlimann

Trotzdem solle das Areal an der Hofstrasse multifunktional für die Zuger Bevölkerung genutzt werden können. Im Erdgeschoss des repräsentativen Gebäudes ist nach Fertigstellung der Totalsanierung 2024 ein Restaurant geplant. «Dort sollen auch kulturelle Veranstaltungen und Events stattfinden», erklärt der Zuger Baudirektor. 

Für die Sanierung der Shedhalle und des Hochbaus Süd an der Hofstrasse 15 liegt zudem ein Projekt vor. Im frei werdenden Ost-Areal ist ein unterirdischer Kulturgüterschutzraum vorgesehen, der die dringlichen Lagerbedürfnisse verschiedener Ämter sowie von Organisationen abdeckt.

«Die Shedhalle soll auch als Aula für die Berufsmittelschule sowie für Ausstellungen genützt werden können», sagt Hürlimann. Nicht zuletzt wird ein altes, nicht denkmalgeschütztes Gebäude abgerissen und ein Neubau für das Staatsarchiv bis 2024 erstellt. Das Staatsarchiv habe bis 2024 einen Bedarf für ein zusätzliches Aussenmagazin.

Hotel und öffentliche Nutzung auf altem Kantonsspital-Areal

Auch im ehemaligen Kantonsspital soll es endlich Nägel mit Köpfen geben. Das alte Kantonsspital dient ja im Augenblick als Zwischennutzung für verschiedene Vereine, darunter auch das Centro Espanol, sowie als Asylbewerberheim. Für das Areal liegt seit 2016 ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Bis 2025 soll die provisorische Nutzung weitergehen, dann ist neben Gebäuden für Wohnungen auch eine öffentliche Nutzung geplant. Private Investoren sollen es richten.

«Noch ist völlig offen, was da kommen könnte», sagt Baudirektor Hürlimann. Es soll publikumswirksam und attraktiv sein.» Ursprünglich war ja dort ja ein neues Kunsthaus geplant. In einem weiteren Gebäudekomplex sind ein Hotel und eine Gastronomienutzung vorgesehen.

Zuvor findet 2020 ein Architekturwettbewerb für das Areal statt. Für 2024 ist der Abriss des alten Kantonsspitals terminiert.

Künftig für maximal 250 Asylbewerber

Auch die bestehende Durchgangsstation für Asylbewerber in Steinhausen wird einem Neubau weichen. Das 1993 gebaute Gebäude sei in einem schlechten baulichen Zustand und müsse ersetzt werden. Geplant sind drei neue Häuser mit einem Aufnahmevermögen von 150 Personen. In Ausnahmesituationen soll auch eine Verdichtung der Kapazität für 250 Asylbewerber möglich sein. 2018 wird der Kantonsrat über die Vorlage abstimmen.

«Die Lage im Asylbereich hat sich derzeit zwar stabilisiert, aber der kumulierte Bestand von Asylbewerbern bleibt konstant hoch», sagt Frau Landammann Manuela Weichelt-Picard. Im Oktober 2017 lag dieser bei 1’186 Personen im Kanton Zug.

30 neue Kanti-Klassen im Ennetsee ab 2030

Sehr erfreulich ist, dass die geplante weitere Mittelschule in Cham nun einen definitiven Planungshorizont hat. Zwischen 2026 bis 2030 soll diese neue «Kanti» für 30 Klassen bei der bestehenden Schulanlage Röhrliberg gebaut werden. «Wir wollen dabei auch die vorhandene Leichtathletikbahn und das Schwimmbad nutzen», sagte der FDP-Baudirektor.

Die Entwicklung der Kantonsschüler ist rasant im Kanton Zug. Man rechnet künftig an den vier Kanti-Standorten Menzingen, Zug Lüssiweg, Zug Hofstrasse (Athene) und Cham mit 117 Klassen und 2’200 Mittelschülern. Bildungsdirektor Stephan Schleiss begrüsst diese Planungen des Regierungsrats: «Mit dem Bau in Cham antwortet der Kanton auf die steigenden Schülerzahlen. Gleichzeitig soll mit dem neuen Gymnasium der Standort Lüssiweg in Zug entlastet werden.»

«Rund 340 Millionen Franken kosten die Projekte.»
Urs Hürlimann, Baudirektor Kanton Zug

Und was kosten diese vom Kanton priorisierten Bauprojekte eigentlich alle zusammen – inklusive des neuen Hauptstützpunkts für die ZVB und des Neubaus des Rettungsdiensts Zug auf dem Areal an der Aa in Zug? «Rund 340 Millionen Franken kosten die Projekte», sagt Urs Hürlimann.

Mit der Finanzdirektion sei deren Machbarkeit abgesprochen. Selbstverständlich müssten alle Projekte im Kantons- und Regierungsrat noch abgesegnet werden. «Den Zuger Finish, dessen hohen Standard man bis jetzt gewöhnt war – den wird es allerdings künftig nicht mehr geben.»

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