Luzern kämpft gegen Stau

8 Millionen Franken für fünf Prozent weniger Autos

In der Innenstadt sollen Busse weniger im Stau stehen, besonders zu Stosszeiten. Hier der Pilatusplatz aus der Luft.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

In den Stosszeiten geht in der Luzerner Innenstadt gar nichts mehr. Und der Verkehr nimmt stetig zu. Das Gesamtverkehrskonzept soll hier für insgesamt 8 Millionen Franken Abhilfe schaffen. Nun soll das Stadtparlament dafür knapp 1,5 Millionen Franken sprechen.

Luzern hat ein Verkehrsproblem: Auf dem Sorgenbarometer der Luzerner Bevölkerung rangiert der Verkehr regelmässig ganz oben. Mit einem Gesamtverkehrskonzept (GVK) wollen Stadt, Kanton, der Verkehrsverbund und der Gemeindeverband LuzernPlus dafür sorgen, dass es weniger Staus in der Innenstadt gibt.

Ziel: Fünf Prozent weniger Autos

Denn es gibt immer mehr Verkehr und insbesondere immer mehr Autos. Stadt und Kanton Luzern rechnen damit, dass die Mobilität bis 2030 um rund 30 Prozent zunehmen wird. Problematisch sind dabei vor allem die Stosszeiten zwischen 7 und 8 Uhr und zwischen 17 und 19 Uhr. Dann gibt es regelmässig Staus. Zu den übrigen Zeiten fliesst der Verkehr mehr oder weniger problemlos.

Das Gesamtverkehrskonzept will den Verkehr zu den Hauptstosszeiten reduzieren, um dem Problem Herr zu werden. Fünf Prozent weniger Autos sollen zu den Spitzenzeiten auf den Hauptstrassen fahren. Dazu soll der öffentliche Verkehr konsequent gefördert werden. Nun ist das Konzept bereit zur Umsetzung. Das Stadtparlament muss dazu bald den Beitrag der Stadt Luzern sprechen. Der Bericht ans Parlament liegt nun vor.

Autofahrer sollen Umsteigen

Weil in der Stadt nicht mehr oder breitere Strassen gebaut werden könnten, müsse der Mehrverkehr durch andere Verkehrsmittel bewältigt werden, schreibt der Stadtrat im Bericht ans Parlament. Busse können auf der gleichen Fläche deutlich mehr Menschen transportieren als Autos.

Um das Umsteigen zu fördern, soll der Busverkehr ausgebaut und wo immer möglich bevorzugt werden. Busse sollen weniger im Stau stehen und schneller vorwärts kommen. So sind im Konzept fünf neue Busspuren und Busschleusen sowie zwei Fahrbahnhaltestellen vorgesehen. Die Massnahmen sollen ab nächstem Jahr umgesetzt werden und bis 2021 abgeschlossen sein.

Die Realisierung aller Massnahmen im Konzept soll rund 8 Millionen Franken kosten. Auf den Gemeindestrassen, die die Stadt unterhalten muss, rechnet man mit rund 2,5 Mio. Franken. Einen Kredit in dieser Höhe beantragt der Stadtrat nun vom Parlament. Einen Teil dieser Kosten wird der Kanton übernehmen, sodass die Stadt 1,66 Millionen zahlen soll. Davon soll der Bund im Nachhinein 200’000 Franken übernehmen. Am Schluss sollen die Massnahmen die Stadt 1,46 Millionen kosten. Dazu muss als Nächstes der Grosse Stadtrat ja sagen.

zentralplus berichtete: 5 Prozent weniger Verkehr? «Realistisch und möglich»

Was ist alles geplant?

  • Dosierungsstellen: Ampeln beschränken die Zufahrt in die Innenstadt zuerst bei Grenzweg/Kanonenstrasse, Wesemlin-, Gesegnetmatt- und Libellenstrasse. Dies geschieht nur zu Stosszeiten und bei Bedarf.
  • Genügt das nicht, werden später auch Brunnhalde, Kaspar-Kopp- und Schachenstrasse dosiert.
  • Um die Busse auf der Dreilindenstrasse bevorzugen zu können, sollen die Autos während der Stosszeiten stadteinwärts über die unteren Abschnitte des Abendweges und der Adligenswilerstrasse geführt werden. Die Spur stadteinwärts wird für Busse sowie den Velo- und den Anwohnerverkehr reserviert.
  • Die Buslinie 14 soll in beide Richtungen über die Arsenalstrasse fahren, damit sie pünktlicher wird. Dazu wird die Arsenalstrasse in eine Einbahnstrasse umfunktioniert, in der die Autos nur noch stadtauswärts zugelassen werden.
  • In einer zweiten Phase besteht die Möglichkeit, die Einfahrt in die Hirschmattstrasse während der Stosszeiten für Autos zu sperren.
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