Vaterfreuden beim Luzerner SVP-Nationalrat

Franz Grüter ist jetzt Kampfkuh-Papi

SVP-Schweiz-Präsident Toni Brunner und Kantonalpräsident Franz Grüter (rechts) zeigen stolz die Eringer Kampfkuh. (Bild: zvg)

Der Luzerner SVP-Kantonalparteipräsident Franz Grüter führte einen animalischen Wahlkampf. Dazu erwarb er sich eine Walliser Kampfkuh. Mit Erfolg: Grüter schaffte den Einzug in den Nationalrat. Und auch im Stall läuft’s rund. Die Kampfkuh hat ein Kalb zur Welt gebracht.

Mit dem Wahlsonntag am 18. Oktober endete der Wahlkampf. Es folgte der grosse Kater, denn von 159 Kandidaten für den Nationalrat im Kanton Luzern mussten sich 149 mit einer Niederlage auseinandersetzen. Die Wahlplakate wurden abgeräumt, die überzähligen Flyer weggeworfen, nur die Weiterverwendung von einigen Gadgets wie Kugelschreiber, Jasskarten oder Feuerzeuge erinnert an die intensive Zeit.

Bei einem Kandidaten ist das doppelt anders: dem neuen SVP-Nationalrat Franz Grüter. Erstens durfte er über seinen Sitzgewinn jubeln und zweitens hat er ein Wahlkampfobjekt beschafft, das ihn auch heute noch beschäftigt. Grüter kaufte sich im Sommer als Wahlkampf-Symbol eine Eringer Kampfkuh. «Die Eigenwilligkeit und die Erdverbundenheit sowie die Kampfeslust – das passt zu uns», sagte Grüter damals (zentral+ berichtete).

Grüters Kampfkuh-Dynastie hat sich verdoppelt

Die Kuh «Micabol» lebte fortan weiter auf der Walliser Alp, bis sie zum Winteranfang auf den Hof von SVP-Präsident Toni Brunner ins Toggenburg kam. Und da ereignete sich in der Nacht auf Mittwoch folgendes, wie Franz Grüter auf Facebook mitteilt:

Meine Eringer Kampfkuh Micabol hat heute Morgen um 0735 im Toggenburg das Kalb Mutz (weiblich) geboren.

Posted by Franz Grüter on Dienstag, 15. Dezember 2015

 

Wir erreichen Franz Grüter mitten in der Wintersession des Nationalrates. Gerade steht die «Service Public»-Diskussion an. Doch daneben hat es auch Platz für weniger ernste Dinge. Franz Grüter erzählt: «Diesen Mittwochmorgen kam Toni Brunner mit einem Lachen über das ganze Gesicht zu mir. Er hat mir dann auf seinem Handy ein Bild meines Kalbes gezeigt.» Der Vater von drei Kinder hat seine helle Freude daran: «Ich habe zu meiner Frau gesagt, das sei fast wie damals, als die eigenen Kinder zur Welt gekommen sind.»

Kampfkuh-Freunde Brunner, Grüter und Aeschi

Das Kalb hat Grüter auf den Namen Mutz getauft. Grüter erklärt: «Meine Fraktionskollegin Sandra Sollberger aus Baselland hat mir einen Vorschlag für einen Namen, der sowohl zu einem weiblichen Kalb, wie auch zu einem Munneli passt, gemacht.» Mit Mutz – wie der Militärhut – kann Grüter sehr gut leben. Doch was passiert nun mit dem jungen Kalb? Es bleibe vorläufig bei Toni Brunner, so der Nationalrat. In Brunners Mutterkuhhaltung wächst es in einer Herde bei seiner Mutter auf.

«Mutz wird nicht für die kommerzielle Nutzung verwendet.»

Franz Grüter, SVP-Nationalrat

Dennoch, in der Natur der Eringer-Kühe liegt das Kämpfen. Und Mutter «Micabol» werde wieder in den Ring steigen. Das nicht in der Hochburg des Kuhkampfes dem Wallis, sondern im Toggenburg, wie Grüter sagt. «Toni Brunner ist daran, im Frühling die ersten Toggenburger Eringer Kuhkämpfe zu organisieren.» Denn Grüter ist nicht der einzige SVPler mit einer Kampfkuh, auch Brunner selbst hat sich eine gekauft. Und sogar der Zuger Nationalrat und Harvard-Absolvent Thomas Aeschi liess sich anstecken und hat sich mit Kuh «Lula» etwas Stallgeruch geholt.

Mutz könnte auf dem Teller landen

Sind die Kampfkühe nicht einfach eine PR-Aktion. Grüter verneint: «Ich habe auch wirklich Freude an diesen Tieren.» Als Gast besuche er seit einigen Jahren ab und zu Eringerkämpfe im Wallis. Falls sich Micabol wirklich als Kampfkuh bewähren würde, hat Grüter vor, das Tier wieder ins Wallis zu verkaufen.

Und Mutz? Wird das Kalb später in der Zucht eingesetzt oder landet es irgendwann auf dem Teller? Grüter sagt bestimmt: «Mutz wird nicht für die kommerzielle Nutzung verwendet.» Es werde sich zeigen, was aus Mutz wird, erklärt Grüter. Das Kämpfen liegt eigentlich in den Genen der Eringer-Rasse, aber wenn Mutz zu brav ist, dann werde das in diesem Business normale Vorgehen seinen Lauf nehmen. «Ich würde dann die Luzerner Kantonalpartei zu Bratwürsten einladen», sagt Grüter. Doch wirklich Freude an diesem Gedanken hat er nicht.

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