Horw: Widerstand gegen Bebauungsplan

Gemeinderat beugt sich dem Widerstand

Das Gebiet Winkel in Horw soll überbaut werden. (Bild: zvg)

Die Kritik am Bebauungsplan für die Kernzone Winkel in Horw ist heftig. Nun ändert der Gemeinderat den Plan und kommt den Kritikern entgegen. Trotzdem befürchtet er weitere Einsprachen.

Der Bebauungsplan für die Kernzone Winkel in Horw wird angepasst: Zu diesem Vorgehen hat sich der Gemeinderat an seiner Sitzung vom Donnerstag entschieden. Das schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.

Dahinter steckt ein heftiger Streit zwischen den Behörden und verschiedenen Interessensgruppen. Anwohner und verschiedene Organisationen wie Pro Natura, WWF, der Quartierverein Winkel, Pro Halbinsel Horw, die Genossenschaft Pro Zollhaus und Landschaftsschutz Vierwaldstättersee sind Sturm gelaufen gegen den Bebauungsplan für den Winkel, welcher die Gemeinde im Frühling 2014 aufgelegt hatte.

Die Gegner befürchten eine Beeinträchtigung des historischen Kerns des Gebiets Winkel, zudem sei das Naturschutzgebiet Steinibachried durch die Überbauung gefährdet. Weiter fordern Einsprecher, dass der Blick auf das Ried für Spaziergänger offen bleibt. Gegen die Pläne wurde sogar eine Petition eingereicht.

Gebäudehöhe wird reduziert

Nun krebst der Gemeinderat offenbar zurück: «Nach Abschluss der Einsprache-Verhandlungen Mitte Juli 2015 zeigte sich, dass mit den zahlreichen Einsprechenden keine Einigung möglich ist und diese an ihren Einsprachen festhalten», schreibt der Gemeinderat. Bemängelt worden seien unter anderem die Gebäudehöhe und die Dichte der Gebäudekomplexe entlang dem Steinibachried.

Das Baudepartement habe deshalb während des Sommers nochmals allfällige Änderungsmöglichkeiten geprüft und folgende Änderungen beschlossen: Die Gebäudehöhe wird um ein Stockwerk auf neu drei Geschosse reduziert. Die einzelnen Gebäudekomplexe wurden auch in der Grundfläche verkleinert, was grössere Durchsichten von den bestehenden Liegenschaften und der Strasse zu Ried hin bedeutet, schreibt der Gemeinderat.

Die Kritik am Riedschutz könne nicht völlig ausgeräumt werden, so der Gemeinderat, da es sich um eine Bauzone am Ried handelt. Die Bevölkerung habe sich mit der Annahme der Ortsplanungsrevision 2010 dafür entschieden, dass die unbebauten Parzellen entlang des Steinibachrieds in der Bauzone zu belassen seien.

Plan wird neu aufgelegt

Nun wird am 14. September die betroffenen Bevölkerung über die Änderungen informiert. Der abgeänderte Bebauungsplan wird darauf erneut während 30 Tagen öffentlich aufgelegt.

«In den zwei Hauptpunkten sind wir den Einsprechenden entgegengekommen. Entsprechend würde ich hoffen, dass es zumindest deutlich weniger Einsprachen geben wird.»

Manuela Bernasconi, Gemeinderätin Horw

Ob die Gegner nun zufrieden sind und auf weitere Kritik verzichten werden, ist fraglich. Die Sprecherin der Gegnerschaft war für eine Stellungnahme nicht erreichbar – Gemeinderätin Manuela Bernasconi ist zumindest verhalten optimistisch: «In den zwei Hauptpunkten – der Reduktion um ein Stockwerk und der grösseren Durchsicht von den bestehenden Liegenschaften und der Strasse zum Ried – sind wir den Einsprechenden entgegengekommen. Entsprechend würde ich hoffen, dass es zumindest deutlich weniger Einsprachen geben wird.»

Mit weiterem Widerstand ist zu rechnen

Allerdings geht sie davon aus, dass bei der Frage des Riedschutzes die Umweltschutzverbände weiterhin Widerstand leisten werden. Wie bereits erwähnt, ist der Gemeinderat der Auffassung, dass dieser Punkt nicht völlig geklärt werden könne. «Wir haben das Grösstmögliche getan», so Bernasconi. Ansonsten müsste das Grundstück ausgezont werden, damit würde die Gemeinde entschädigungspflichtig.

 

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