Knatsch in Kriens

FDP-Kandidatur: Wer ist hier der Lügner?

Wer bekommt hier eine lange Nase? Die FDP-Kandidatur für den Krienser Gemeinderat sorgt für Unmut. (Bild: Montage, bra)

Nach den Nominierungen für die Ersatzwahl von Paul Winiker laufen die Drähte heiss: Dem FDP-Kandidaten Simon Konrad werden von Seiten der SVP Lügen vorgeworfen. Er habe es zuerst bei ihnen versucht, nicht umgekehrt. FDP-Gemeinderatskandidat Simon Konrad reagiert auf die Vorwürfe.

Am 23. August wählt Kriens den Nachfolger von Paul Winiker, der in den Luzerner Regierungsrat gewählt wurde. Bevor es aber soweit ist, wird noch ordentlich Geschirr zerscheppert. Die SVP-Leitung schimpft, es sei nicht wahr, dass die SVP vor einigen Monaten ihren jetzigen Gegenkandidaten der FDP, Simon Konrad, angefragt oder gar umworben habe. zentral+ hat am Dienstag geschrieben: «Konrad wurde als Kandidat für die SVP gehandelt.»

Eigentlich sollte bei der FDP wie auch bei der SVP alles parteiintern gehalten werden. Doch dass Konrad offenbar auf zwei Hochzeiten tanzen wollte, und das öffentlich wurde, löst nun eine regelrechte Schlammschlacht aus. Im Interview mit zentral+ sagte SVP-Präsident Peter Portmann: «Simon Konrad hat im Vorfeld mit uns Kontakt aufgenommen. Er hat also effektiv bei uns angefragt, ob er für die SVP kandidieren soll. Er würde sogar einen Parteiübertritt in Kauf nehmen, hat er gesagt. Die Parteileitung der SVP hat auf sein Angebot nicht reagiert.» Es sei sogar eine «Lügengeschichte», die hier ausgepackt werde. 

Die Rede ist von einem Telefongespräch, das vor dreieinhalb Monaten mit SVP-Kantonsrat Räto Camenisch geführt wurde. Camenisch richtet sich am Mittwoch direkt via Facebook an seinen früheren Sitznachbarn im Krienser Gemeinderat. Er giesst noch ein wenig Öl ins Feuer und schreibt: «Eine Kandidatur auf einer Unwahrheit aufzubauen, das widerspricht meiner politischen Grundhaltung.»

 

«Es war ein Flirt»

FDP-Gemeinderatskandidat Simon Konrad reagiert auf die Vorwürfe. Gegenüber zentral+ sagt er: «Ja, es hat dieses Telefongespräch gegeben. Aber die Wahrnehmungen bei Räto Camenisch und mir sind offenbar unterschiedlich. Ich habe das Gespräch im Konjunktiv geführt. Ich meinte, ich ‹könnte› es mir vorstellen.» Er habe damals beide Parteien, die FDP und auch die SVP kontaktiert, um seine Chancen auszuloten. 

«Das Gespräch war vor dreieinhalb Monaten. Danach habe ich nichts mehr gehört. Von einem Angebot, einem Parteiübertritt oder einer Bewerbung kann nicht die Rede sein.»

Warum sollte denn die SVP einen solchen Aufstand machen? Camenisch’s Interpretation sei schon legitim, sagt Konrad. «Ich würde das Gespräch als Flirt auslegen. Und flirten ist ja gängig und damit erlaubt, betrügen nicht.» Er stehe für rechtsbürgerliche Politik. Mit Lügen habe er nichts am Hut. 

Wie man dieses Gespräch nun interpretieren will, ist jetzt die Frage in dieser Schlammschlacht. Ein gewisser Ernst war ja schon dabei, sagt Konrad. «Ich habe mir Gedanken gemacht, was passiert, wenn Paul Winiker Kriens verlässt. Ich wollte mit diesem Gespräch vor allem herausfinden, ob und wie ich wählbar bin.»

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