Wahrsagen für die Politik

Wer wird gewählt, Heidi?

Besser als die Einschätzung von Politexperten? Heidi weiss, was die Zukunft bringt. (Bild: Symbolbild, fotalia.com)

Die Wahrsagerin «Heidi» hatte schon einmal ein ziemlich gutes Händchen. Sie sagte den Wahlsieg der Luzerner SVP am 29. März voraus. Und auch in ein paar anderen Fällen hatte sie Recht. Nun stellen wir die alles entscheidende Frage: Wer gewinnt die zwei freien Sitze im zweiten Regierungsrats-Wahlgang?

Alles ist offen im Kampf um die Regierungsratssitze. Es wird ein spannender Showdown mit ungewissem Ausgang: Drei Kandidierende stehen zur Wahl. Nur zwei kommen rein. Die Chancen sind für alle gleich, sowohl für Felicitas Zopi (SP, neu für Yvonne Schärli), Paul Winiker (SVP, neu) und Marcel Schwerzmann (parteilos, bisher). Was wird am 10. Mai passieren? Haushohe Favoriten gibt es keine. Es können sich alle noch Hoffnungen machen.

«Meine Karten sind sehr alt und von hervorragender Qualität.»

Heidi, Wahrsagerin aus Emmen

Was also wird die Zukunft bringen? Die entscheidenden Fragen: Wer wird gewählt? Wer nicht? Weil’s so spannend ist, lassen wir ein wenig Magie mitmischen. Wahrsagerin «Heidi*» hilft uns dabei und legt für uns die Karten. Und den Skeptikern sei gesagt: Anfang Jahr lag Heidi mit ein paar Voraussagen für zentral+ erstaunlich gut. «Meine Karten sind sehr alt und von hervorragender Qualität», sagt sie. Das kann sicher nicht schaden.

«Die Zeichen sind eindeutig»

Wir wagen erneut einen Abstecher in die Esoterik. Aufgespürt haben wir Heidi im Dezember per Inserat in der «Barni Post». Die Spezialistin für’s Übernatürliche hatte Jahresprognosen für das 2015 angepriesen (siehe Artikel zentral+). Für ihre Prophezeiungen muss Heidi die Namen der Regierungsratskandidaten in Verbindung mit ihren Karten bringen. Alles weitere bestimmt das Tarot-Deck. So weit die Technik. 

Es geht aber nicht einfach per Telefon. Das Prozedere lassen wir auf Bestellung vollziehen, weil Heidi eine ruhige Minute braucht, um sich dafür Zeit zu nehmen. Heidi fährt tagsüber Taxi und kommt dann schlecht dazu. Das Resultat erreicht uns also per SMS nach zwei Tagen: «Marcel Schwerzmann und Paul Winiker werden gewählt», schreibt Heidi. Felicitas Zopfi hingegen habe leider «keine guten Karten».

Auf Nachfrage wird die Analyse erklärt. Die Lage sei eindeutig, sagt Heidi: «Für Paul Winiker bekomme ich ganz gute Bilder. Marcel Schwerzmann wurde von den Karten zusätzlich, eher undeutlich, bestimmt. Felicitas Zopfi hatte nur ganz schwache Zeichen.» Ihre Wahl stellt Heidi also komplett in Frage. Sie tippt auf das bürgerliche Duo Schwerzmann-Winiker. 

Heidi zieht Bürgerliche vor

Das bürgerliche Blatt kommt nicht von ungefähr. Heidi hatte bereits im Dezember eine Vorliebe für die politische Rechte. Das Erstaunliche dabei ist: Sie lag mit ihren Voraussagen meistens richtig. So sagte Heidi im ersten Interview vorher, dass die SVP als grosse Siegerin aus den Luzerner Wahlen hervorgehen würde. Tatsächlich machte die SVP Ende März zwei Sitze gut und verbucht nun 29 Mandate an der Zahl. 

«Es wird positive Veränderungen geben.»

Nun kann das ja jeder sagen. Aber zur weiteren Kontrolle von Heidi’s Fähigkeiten sind noch andere Aussagen aus dem alten Interview nun überprüfbar, zum Beispiel: «Wird sich der FCL in der Tabelle wieder nach vorne kämpfen? Oder wird er gar absteigen?», war unsere Sorge im Dezember. Heidi antwortete: «Erst mit einem neuen Trainer wird er besser. Aber auch nicht super gut. Absteigen wird er nicht.» Der FCL ist inzwischen tatsächlich ein wenig aus der Gefahrenzone raus, hat gerade den FC Zürich besiegt und liegt momentan sechs Sicherheitspunkte vor dem Tabellenletzten Aarau. 

Sportliche Vorhersagen sind eingetroffen

Drittes Beispiel: Das Ergebnis für den Eishockeyclub EV Zug. Im Dezember blickte der EVZ noch auf eine verpatzte letzte Saison zurück. Die Frage an Heidi war im Dezember, ob der EVZ die Position halten könne. Er konnte. «Es wird positive Veränderungen geben», sagte Heidi zwar etwas schwammig, aber immerhin. Der EVZ kam in die Playoffs.

Viertens: Das Gütschbähnli werde tatsächlich wieder einmal Passagiere den Berg hinauf und hinunter fahren, sagte Heidi. Momentan sieht es diesbezüglich wieder besser aus als auch schon. Die Bauarbeiten wurden wieder aufgenommen (zentral+ berichtete). 

Schliesslich gibt es aber doch noch einen dicken Tolggen ins Wahrsager-Heft. Es war Heidi’s Antwort auf die Frage, welche Partei bei den Luzerner Wahlen Sitze verlieren würde. Heidi sagte die FDP und lag damit kreuzfalsch. Die FDP gewann Ende März zwei Sitze und hat jetzt 25 Mandate im Parlament. «Die Karten haben meistens Recht», sagt Heidi. «Und meistens heisst eben nicht immer.»

Das gibt doch noch Hoffnung für alle, die gerne die SP und Felicitas Zopfi in der Luzerner Regierung sehen würden. Wir werden sehen. Das Schicksal ist unvorhersehbar. Die Wähler bestimmen. Und die Magie soll sich da raushalten. 

(*) Name der Redaktion bekannt. 

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