Studie Wahlkreis Luzern

Kandidaten sind Online-Muffel

Die Social-Media-Profile der Kantonsratskandidaten wurden unter die Lupe genommen. (Bild: media-work GmbH)

Eine Studie zu den Luzerner Kantonsratswahlen zeigt: Die Stadtluzerner Politikerinnen und Politiker halten sich im Internet vornehm zurück. Nur 24 der 189 Kandidierenden des Wahlkreises Luzern haben eine eigene Website. Gleichzeitig gibt es aber wahre Facebook- und Twitter-Könige.

Es herrscht Endspurt im Wahlkampf im Kanton Luzern. Nur noch wenige Tage, dann steht fest, wer den Sprung in den 120-köpfigen Kantonsrat geschafft hat. Schon heute ist klar, dass sich der Wahlkampf im Wahlkreis Stadt Luzern nur zu einem kleinen Teil im Internet abgespielt hat. Dies ergab eine Erhebung, die von der «Oberholzer Online Marketing GmbH» zusammen mit der Agentur «media-work GmbH» durchgeführt und zur Verfügung gestellt wurde. 

Wenige haben eigene Webseite

Im Online-Bereich laufe gerade nicht sehr viel. «Im Wahlkreis Luzern liegt noch viel Potenzial brach», sagt Marc Lustenberger von media-work GmbH. Laut der Erhebung haben nur zwölf Prozent der Kandidierenden des Wahlkreises Stadt Luzern eine eigene Homepage. Und dies, obwohl eine Website deutlich mehr Platz bietet um eine politische Botschaft an die Wählerinnen und Wähler zu bringen, als ein simples Wahlplakat.

Auch bei den Sozialen Medien gäbe es viel Luft nach oben. Facebook, Twitter und Co. wurden im Wahlkampf mit Zurückhaltung eingesetzt. Von den 189 Kandidierenden des Wahlkreis Stadt Luzern sind laut Studie zwar mehr als die Hälfte mit einem persönlichen Profil auf Facebook vertreten, aber nur 13 Prozent haben als Politikerin oder Politiker eine offizielle Facebook-Seite.

Es gibt wahre Klick-Könige 

Zur Studie

Für die Erhebung hat die PR-Agentur Oberholzer Online Marketing GmbH die Onlineaktivitäten der 189 Kandidierenden für den Kantonsrat des Wahlkreis Luzern vom 2. Februar 2015 bis am 18. März 2015 unter die Lupe genommen. Diese buhlen am 29. März um 25 Sitze.

Am aktivsten auf Facebook postet der BDP-Kandidat Denis Kläfiger. Er hat seit Beginn des Wahlkampfs am 2. Februar insgesamt 38 Beiträge auf seiner offiziellen Politiker-Seite veröffentlicht. Das Bewirtschaften der Seiten beanspruche viel Zeit, sagt Denis Kläfiger gegenüber zentral+.

Er poste seine Informationen in den täglichen Arbeitspausen. «Facebook ist mir persönlich wichtig und wird auch für die politische Präsenz immer wichtiger.» Kläfiger findet, es sei das richtige Instrument, um ein junges Publikum anzusprechen. «Auf Facebook hat man den Draht zu den Usern und kann politische Mitteilungen sehr ansprechend verpacken.»

Die meisten Interaktionen (Likes, Kommentare und Shares) auf Facebook hatte laut Studie Andreas Moser (FDP). Seine Beiträge wurden insgesamt 739-mal geliked, kommentiert und geteilt. Er war kurzfristig für einen Kommentar nicht erreichbar. 

David Roth als Twitter-Held

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter sind 34 der 189 Kandidierenden aktiv. Davon haben 26 weniger als 100 Follower und nur drei mehr als 400 Follower. Zu ihnen gehört David Roth (SP). Er hat mit Abstand am meisten Follower (4’129, zur Zeit der Analyse). «Twitter ist für mich wie ein Seismograf für Themen», sagt David Roth auf Anfrage.

«Man merkt sehr schnell, welche Themen die Leute zum Diskutieren anregen. Hier kann ich die öffentliche Debatte auch selber direkt mitbeeinflussen», sagt Roth. Der Vorteil sei für ihn bei Twitter, dass seine Informationen ungefiltert zu den Followern gelangen. Ebenfalls bei Twitter die Nase vorn haben Maurus Zeier (FDP) und Irina Studhalter (Junge Grüne) mit 1’561 Follower und 482 Follower. 

 

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