Gütschbahn-Abstimmung im November

Hotel Gütsch steigt in Abstimmungskampf ein

Auf dem Gütschbahn-Trassee soll nach sieben Jahren Stillstand wieder eine Bahn fahren. (Bild: mbe)

Das Hotel Château Gütsch hat sich bis anhin aus den Diskussionen um die finanzielle Beteiligung der Stadt am Gütschbähnli herausgehalten. Mit einer eigenen Kampagne wollen die Besitzer jetzt ebenfalls diskret für ein Ja werben.

Seit 2008 steht die Gütschbahn still. Das Hotel und das Naherholungsgebiet Gütschwald sind seither, zumindest auf Luzerner Seite (es gibt noch den Bus von Krienser Seite) nicht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Am 30. November entscheiden die Stadtluzerner, ob sie das ändern wollen. Abgestimmt wird über einen städtischen Investitionsbeitrag von 1,75 Millionen Franken. Der Stadtrat und die Mehrheit des Parlaments sind dafür, CVP und FDP Luzern dagegen (zentral+ berichtete).

Eigene Kampage startet jetzt

Die Besitzer des Hotels Château Gütsch hielten sich bis jetzt vornehm zurück. Jetzt wollen sie sich doch noch einbringen. «Die Chateau Gütsch Immobilien AG begrüsst natürlich die Ja-Kampagne der Initiative Pro Gütschbahn», sagt CGI-Geschäftsführerin Gesa Eichler auf Anfrage. «Wir planen nun eigene Aktionen, die in diesen Tagen starten.» Das Hotel wird unter anderem an den beliebten Schlossführungen für ein Ja werben. Zudem lädt die CGI kurz vor der Abstimmung zu einem öffentlichen Infoabend ein.

Schlossführungen

Um das im Mai neu eröffnete Schlosshotel den Luzerner wieder beliebt zu machen, veranstaltet das Hotel Château Gütsch kostenlose Führungen für die Öffentlichkeit. «Das Interesse ist gross. Wir haben regelmässig Wartelisten für die Termine», sagt Gesa Eichler.

17 Führungen hätten bisher stattgefunden, 45 Personen können maximal teilnehmen, das sind also 700 bis 800 Personen, welche das «Gütsch» bisher besichtigt haben. Man erhält einen Einblick in Hotelzimmer, die öffentlichen Räume und das Restaurant des renovierten Luxushotels.
Für Führungen am 20. und 27. November sind noch Plätze frei.

Das wichtigste Werbeinstrument wird ein Flyer mit einem historischen Werbeplakat des Hotels sein. «Wir haben das Sujet ausgegraben im Fundus des Hotels», sagt Eichler. Der Werbeslogan lautet «Gütschbahn. Es chlises Stück Lozärn.» Darunter eine Abstimmungsempfehlung mit einem Kreuz beim «Ja». Der Flyer soll ab Freitag dieser Woche in alle Luzerner Haushalte verteilt werden. Zudem hat das Hotel heute eine Webseite zur Gütschbahn-Abstimmung aufgeschaltet. Zum Werbebudget wollte Eichler keine Angaben machen.

Argumente für ein Ja

Auf der Rückseite des Flyers findet man die wichtigsten Argumente für ein Ja. «Die Eigentümerin hat ein grosses Interesse an einer Partnerschaft mit der Luzerner Bevölkerung», heisst es. Einerseits wird der Nutzen für die Bevölkerung hervorgehoben: Die Gütschbahn sei die direkte Erschliessung des Naherholungsgebietes Gütschwald und der Wohnsiedlung Gütschhöhe. Die Bahn werde ausserdem in den Tarifverbund integriert; sämtliche Billette und Abos seien gültig. Zudem stelle das Hotel einen öffentlich zugänglichen Aussichtspunkt auf dem Grundstück bereit.

Die Gütschbahn nütze aber nicht nur der Bevölkerung, sondern auch dem Tourismus und der lokalen Wirtschaft, heisst es weiter. «Der Wiederaufbau der Gütschbahn ist gleichbedeutend mit einer Stärkung Luzerns als dem Tourismusstandort der Zentralschweiz.»

Im Flyer wird ausserdem darauf hingewiesen, dass die Hoteleigentümer nebst zehn Millionen Franken für die Renovation des Hotels bereits 1,5 Millionen Franken in die neue Gütschbahn investiert hätten. «Etliche lokale KMU sind am Projekt beteiligt», schreibt die CGI.

Zirka sechs Monate bis zur Inbetriebnahme

Zum Zeitplan für den Bau der Gütschbahn erklärt die Vertreterin der Eigentümer, dieser habe sich nicht geändert. «Bei einer Zustimmung der Luzerner bedarf das Projekt einer Vorlaufzeit von zirka zwei bis drei Monaten. Die Fertigstellung dauert im Idealfall nochmals zwei bis drei Monate.» Das heisst also, im Frühling 2015 könnte das Gütschbähnli wieder fahren. Genauere Pläne im Falle einer Ablehnung gebe es keine. Den Auftrag für die Fertigstellung der Bahn hat immer noch die Firma Inauen Schätti. «Nach meinem Wissen sind Teile der Technik für den Schräglift bereits gebaut und eingelagert», sagt Gesa Eichler. Die unterirdischen Arbeiten im Bereich der Talstation seien bereits abgeschlossen.

Das Werbeplakat der Hotelbesitzer für ein Ja zum Gütschbahn-Kredit.

Das Werbeplakat der Hotelbesitzer für ein Ja zum Gütschbahn-Kredit.

(Bild: zvg.)

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