Turbulenzen auf der Zuger Stadtverwaltung

Interimistischer Stadtschreiber hat gekündigt

Der Stadtschreiber Arthur Cantieni (links) ging nach seiner Pensionierung auf Reisen. Nun wird er zum zweiten Mal verabschiedet, diesmal vorzeitig (rechts: Stadtpräsident Dolfi Müller) (Bild: Thomas Gretener, Stadt Zug)

Der interimistische Stadtschreiber Arthur Cantieni verlässt die Verwaltung der Stadt Zug früher als geplant. Er hat per Ende März gekündigt. Grund seien unüberbrückbare Differenzen. Cantieni selbst bezeichnet seine Kündigung als «ein Zeichen, das ich gesetzt habe». Stadtpräsident Dolfi Müller sagt gegenüber zentral+, dass ihn die Kündigung des interimistischen Stadtschreibers «persönlich sehr belastet».

Arthur Cantieni beendet das Arbeitsverhältnis mit der Stadt per Ende März. Nicht überbrückbare Differenzen mit dem Stadtrat in Organisationsfragen haben zur Kündigung geführt, heisst es in der entsprechenden Mitteilung der Stadt. Cantieni war von 2003 bis August 2013 Stadtschreiber von Zug. Weil sein Nachfolger Alexandre von Rohr nach nur einem Monat zurückgetreten war, kehrte Cantieni im Oktober 2013 zurück und übte das Amt seither interimistisch aus. Vorgesehen war, dass er die Funktion bis Juni 2014 wahrnimmt.

Auf Anfrage von zentral+ teilt Stadtpräsident Dolfi Müller mit, dass ihn die Kündigung des interimistischen Stadtschreibers «natürlich persönlich sehr belastet». Cantieni sei «mit Leib und Seele» Stadtschreiber gewesen und dieser schnelle Rücktritt sehr bedauerlich. Der Stadtrat sei Cantieni aber sehr dankbar, dass er sich interimistisch zur Verfügung gestellt habe und eingesprungen sei. Der Stadtrat hält sich derweil an die Abmachung und gibt keine Details zum Rücktritt von Cantieni bekannt.

Cantieni forderte Veränderungen

Müller sagt auf Anfrage von zentral+ nur, dass Cantieni das Anliegen gehabt habe, gewisse Strukturen zu verändern. Dabei sei es aber nicht um eine umfassende Änderung in der Organisationsstruktur gegangen, sondern eher um Details. Der Stadtpräsident fügt an: «Wir haben seine Kritikpunkte innerhalb des Stadtrats diskutiert, konnten seinen Empfehlungen aber nicht Folge leisten.» Dass der Stadtrat nicht darauf einging, habe unter anderem damit zu tun, dass in zwei Monaten sowieso ein neuer Stadtschreiber das Amt übernehmen werde, so Dolfi Müller weiter. Ausserdem verweist er darauf, dass Cantienis Forderung nach Änderungen nichts mit dem Fall des demissionierten Stadtschreibers von Rohr zu tun gehabt hätten.

Auch Arthur Cantieni bedauert, dass er nun seine Arbeit als Stadtschreiber ad interim nicht ordentlich zu Ende führen kann. Dies sei jedoch «nicht dramatisch», da mit Martin Würmli bereits ein neuer Stadtschreiber gefunden sei. «Es ist ein Zeichen, das ich gesetzt habe», meint Cantieni zu seiner Kündigung.

«Es ist ein Zeichen, das ich gesetzt habe.»

Arthur Cantieni, Zuger Stadtschreiber ad interim über seine Kündigung

Der Stadtrat hat vor einem Monat Würmli zum neuen Stadtschreiber gewählt. Er wird das Amt im Juni antreten. Bis zu diesem Zeitpunkt übernimmt Beat Moos, Leiter Rechtsdienst, die Funktionen des Stadtschreibers. Dazu sagt Stadtpräsident Dolfi Müller: «Ich bin immer noch der Meinung, dass es keine Lösung gewesen wäre, wenn Beat Moos während der gesamten Zwischenzeit das Amt übernommen hätte. Das wäre zuviel gewesen.» Für die verbleibenden zwei Monate habe man aber nun keine bessere Lösung gesehen, als Moos das Amt zu übergeben.

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