Es muss nicht immer Luzern und Zürich sein

Das Zuger Konzertjahr 2018: Hippies, Bad Boys und ein Schätzchen

Bob Geldof beehrt im September den Chamer Lorzensaal.

(Bild: zvg)

Sie wollen dieses Jahr kein gutes Konzert verpassen? Die Zuger Veranstalter halten dieses Jahr so manches Highlight bereit: kleine Zuger Künstler auf grossen Bühnen, grosse Künstler auf kleinen Zuger Bühnen und ein Musiker, der schon zweimal für den Friedensnobelpreis nominiert war.

Ja, die Toten Hosen kommen im August nach Luzern. Und ja, David Guetta und Lady Gaga stimmen bereits im Februar im Zürcher Hallenstadion ihre Welthits an. Doch zwischendrin, im vermeintlich konzertmässig stiefmütterlich behandelten Zug, werden dieses Jahr so einige Acts auftreten, die nicht nur bei eingefleischten Fans für Hühnerhautmomente sorgen dürften.

Headbangen statt Hühnerhaut ist jedoch bereits dieses Wochenende angesagt, denn Metalfans kommen diesen Samstag in der Industrie45 in Zug auf ihre Kosten: Im Rahmen der Mosh Night lassen aufstrebende Bands wie Endlevel oder auch arrivierte Thrash Metaller wie die Luzerner Mortal Factor die Köpfe wieder nach hinten und vorne schnellen.

Es gruntzt in Zug

Etwas weniger laut wird es am Freitag, 19. Januar, in der Chollerhalle zu- und hergehen. Dann macht der schweizweit bekannte Basler Singer-Songwriter James Gruntz Halt in Zug, um sein aktuelles und bisher erfolgreichstes Album «Waves» zu präsentieren: Eingängige Popmelodien treffen auf ausgereiftes Songwriting.  

 

James Gruntz in seinem Element. So wollen wir ihn auch in der Chollerhalle sehen.

James Gruntz in seinem Element. So wollen wir ihn auch in der Chollerhalle sehen.

(Bild: zvg)

Michael-Jackson-Cover machte sie bekannt

Zwar nicht von einem fremden Planeten, aber immerhin aus Kalifornien kommen Alien Ant Farm nach Zug. Mit ihrem Cover des Michael-Jackson-Songs «Smooth Criminal» katapultierten sie sich 2001 auch in der Schweiz in die obersten Ränge der Charts. Seit rund drei Jahren sind die Alternative Rocker nach internen Streitigkeiten und künstlerischer Pause wieder in Originalbesetzung unterwegs. Umso mehr darf man sich auf einen energiegeladenen Auftritt am Freitag, 23. Februar, in der Galvanik freuen.

Da werden Erinnerungen wach:

Leiterspiel für Erwachsene

Es bleibt laut und hart: Am Samstag, 3. März, kommen Shakra in die Chollerhalle. Die Berner stehen seit rund 20 Jahren für Hard Rock vom Feinsten. Entsprechend weiss man auch, was man serviert bekommt. «Snakes & Ladders» heisst das aktuelle Album, benannt nach dem englischen Leiterspiel. Eine Leiter haben Shakra jedoch nicht nötig. Wer schon für Whitesnake und Guns’n’Roses eröffnet hat, steht bereits ganz weit oben. Obwohl sie niemandem mehr etwas beweisen müssen, ist der Tatendrang der Jungs um Frontmann Mark Fox ungebrochen. Umso besser!

«Blinded by the Light» geht immer

Wenn wir schon bei Bands sind, die lange im Geschäft sind. Was soll man denn erst zu Manfred Mann’s Earth Band sagen? Seit Anfang der 70er-Jahre touren Manfred Mann, Mick Rogers und Co. um den Globus und begeistern die Massen. Am Samstag, 24. März, finden auch sie den Weg in die Chollerhalle. Diese ist für die Kultrocker jedoch kein unbekanntes Terrain, waren sie doch schon vor neun Jahren an selbigem Ort zu Gast. Seither gab es etliche Wechsel in der Besetzung sowie mehrere (Live-)Alben. Auch wenn die Herrschaften nicht jünger werden – «Blinded by the Light» oder «Davy’s on the Road again» gehen immer.

Ex-AC/DC-Mann in intimem Rahmen

Mit einer lebenden Legende geht es am Samstag, 5. Mai, weiter. Phil Rudd, bis vor wenigen Jahren noch Schlagzeuger bei AC/DC, kommt mit seiner Band in den Kanton. In die Chollerhalle? Nein. Galvanik? Nö. Lorzensaal? Auch nicht. Der Kreuzsaal im Restaurant Steirereck in Cham wird Ort des Geschehens sein. Ein intimer Rahmen ist also garantiert. Obwohl sich dies manch einer vielleicht nicht unbedingt wünscht bei der Vorgeschichte von Phil Rudd. Schaut man sich das Sündenregister des 63-Jährigen an, sind Drogenprobleme noch eines der kleineren Übel. Aber wie war das mit Genie und Wahnsinn? Eben.

Der ehemalige Bad-Boy von AC/DC, Phil Rudd, wird im Mai Cham unsicher machen.

Der ehemalige Bad-Boy von AC/DC, Phil Rudd, wird im Mai Cham unsicher machen.

(Bild: zvg)

Hippies, aufgepasst!

Dreadlocks, passionierter Surfer, und dann kommt er auch noch aus dem Ferienparadies Teneriffa. Da ist Ferienfeeling garantiert. Dieses gibt es am Samstag, 26. Mai, in der Galvanik zu geniessen. Dann sorgt Dactah Chando mit seiner Mischung aus Reggae und Dancehall höchstpersönlich dafür, dass jedem Einzelnen das Lächeln auf dem Nachhauseweg ins Gesicht geschrieben steht. Botschaften, die hängen bleiben, sind da zweitrangig.

Hier eine erste Kostprobe:

Zug ist dieses Jahr um ein Festival ärmer

Sommerzeit ist bekanntlich Open-Air-Zeit. Das ist in Zug nicht anders. Auch wenn wir ohne das Hünenberger Silo-Festival dieses Jahr um eines ärmer sind. Das Waldstock-Festival in Steinhausen hat es hingegen längst über den Status des Geheimtipps hinausgebracht und sich langsam aber sicher zu einem Klassiker gemausert. Vom 2. bis 4. August findet es bereits zum 19. Mal statt. Trotzdem hat es sich seine ursprüngliche, familiäre Atmosphäre erhalten. Auch wenn das Line-up noch nicht bekannt ist, sollte der Termin auf jeden Fall jetzt bereits in die Agenda eingetragen werden.

Waldstock: Gute Musik, gute Leute und gute Stimmung garantiert.

Das Waldstock in Steinhausen hat einen festen Platz im Festival-Kalender

 

Lokale Newcomer und internationale Stars

Längst etabliert hat sich auch das kostenlose Rock the Docks direkt beim Zuger Hafen. Das Festival lebt nicht nur von seinem Mix aus talentierten Zuger Musikern und international gestandenen Headlinern, sondern auch vom umfangreichen Rahmenprogramm. Kinder- und Familiennachmittag inklusive. Vom 31. August bis 2. September geht das Festival zum elften Mal über die Bühne. Auch wenn noch keine Namen genannt werden dürfen, seien so gut wie alle Slots vergeben, lassen wir uns sagen. Der Freitag soll ein Tag mit Urban Bands werden, während es samstags eher rockig zu- und hergehen soll.

Wieder kommt ein grosser Name in die Waldmannhalle

Währendem uns Anfang September der Sommer bereits zu entweichen droht, ist ein Post-Festival-Blues kein Thema. Insbesondere, wenn musikalische Schwergewichte wie Bob Geldof am Samstag, 8. September, seine Aufwartung im Chamer Lorzensaal macht. Seine musikalische Bandbreite reicht von Rhythm and Blues, Punk, New Wave und Irish Folk bis zu Pop. Dazu sozialpolitische Engagements, Live-Aid-Konzerte und zweimal Nominierter für den Friedensnobelpreis. Also eigentlich Pflichtstoff für jeden Zuger Kulturinteressierten.

Schlagersternchen in der Provinz

Letztes Jahr waren es Boney M und Francine Jordi, dieses Jahr ist es Beatrice Egli, die sich in der Baarer Waldmannhalle die Ehre geben wird. Den Organisatoren des Benefiz-Schlager-Abends ist es also wieder gelungen, einen dicken Fisch an Land zu ziehen. Nicht nur Schlagerfans werden sich am Samstag, 27. Oktober, einfinden, um Musik und Essen zu frönen. Der Erlös kommt wiederum der Kinderkrebshilfe Schweiz zugute.

 

Der Pilotin Beatrice Egli gefällt die Show offensichtlich. Dem Publikum ebenfalls.

Beatrice Egli beehrt am Schlager-Abend die Baarer Waldmannhalle.

(Bild: Marc Wermelinger)

Nachdem nun hoffentlich alles fein säuberlich in die Agenda eingetragen wurde, kann es also bereits dieses Wochenende losgehen mit dem Konzert- und Festivaljahr 2018 made in Zug. Die Fahrt nach Luzern oder Zürich kann man sich so besten Gewissens sparen.

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