Start des 23. Lucerne Blues Festivals in Luzern

«Unglaubliche Blues-Stimme»: Annika Chambers begeistert den Schweizerhof

Singt und lebt den Blues: Annika Chambers war wegen Betruges ein halbes Jahr im Gefängnis.

(Bild: hae)

Volles Haus zur Eröffnung des 23. Lucerne Blues Festivals: Annika Chambers entzückt ihr Publikum im Schweizerhof. Gut, sitzt die Texanerin nicht mehr im Knast. Ab kommendem Mittwoch geht das Luzerner Festival, eines der besten Europas, in die heisse Phase. 

«Endlich ist es wieder so weit: der Blues regiert Luzern!» Kari Bründler strahlte zur Eröffnung des zehntägigen Festivals, das ab kommendem Mittwoch erst so richtig für die grosse Masse losgehen wird (Programm siehe Box am Textende). Im Casino rollt für vier lange Nächte weniger der Rubel – es dominieren eher die blauen Noten.

Zuvor lädt der Präsident des Lucerne Blues Festivals zu diversen Brunches, Schulbesuchen und anderen Rahmenanlässen. «Eine herrlich lange und äusserst intensive Zeit», freut Bründler sich. Mit 40 ehrenamtlichen Freunden organisiert er die 23. Ausgabe des Festivals, das für seine exquisite Qualität gar bis nach Chicago Schlagzeilen machte. Und dort, in der Wiege der Musik mit den blauen Noten, wichtige Auszeichnungen gewann.

Holten ihren Star am Flughafen Zürich ab: Guido Schmidt, Kari Bründler und Daniel Mebold vom OK des Festivals (von links). 

Holten ihren Star am Flughafen Zürich ab: Guido Schmidt, Kari Bründler und Daniel Mebold vom OK des Festivals (von links). 

(Bild: zvg)

Präsident Kari Bründler war zwar leicht erkältet, doch fröhlich stemmte er ein Bierchen: Die Vorbereitungen waren nach ein paar Unannehmlichkeiten – Denise LaSalle, der Star des angekündigten Programmes, hatte leider abgesagt – nun doch im üblichen Rahmen abgelaufen.

Vorfreudig hatte Kari Bründler versprochen: «Annika hat eine unglaubliche Blues-Stimme, die Gospel- und Soul-Elemente einbindet.» Auch wenn der Blues gemeinhin mit Melancholie aus den Baumwollfeldern gleichgesetzt wird, herrschte zur Gratis-Eröffnung im Hotel Schweizerhof äusserst aufgekratzte Stimmung. 

Blaue Noten von der Dame in Rot

Grund für die Partystimmung war Annika Chambers in prächtiger Singlaune. Die Texanerin ist eine grosse Frau, sie besitzt eine grossartige Stimme, und sie sorgte mit kessem Hüftschwung im roten, äusserst körperbetonten Jerseykleid für eine runde Bluesnacht: Vor mehr als 500 Fans eröffnete sie das Bluesfestival im Schweizerhof mit coolen Vibes.

Hat soulige Einflüsse von Etta James, Whitney Houston und gar Adele: Texanerin Annika Chambers.

Hat soulige Einflüsse von Etta James, Whitney Houston und gar Adele: Texanerin Annika Chambers.

(Bild: zvg)

Die Fähigkeit, ihr Publikum zu begeistern, erlernte die 32-jährige Sängerin bei ihrem siebenjährigen Militäreinsatz im Kosovo, als sie in der US-Armyband für die moralische Unterstützung der Besatzungstruppen im Balkan sorgen durfte.

Ihre souligen Einflüsse, die auch auf das Songmaterial von Etta James, Whitney Houston und neuerdings gar Adele zurückgehen, bekam sie mit auf ihren Weg, weil sie schon als Kind in Kirchenchören mitmachte. Trotz einer sehr religiösen Jugend verbrachte Annika Chambers wegen Betruges beim Rekrutierungsverfahren für neue Soldaten ein halbes Jahr im Gefängnis.

Kesser Hüftschwung im roten, äusserst körperbetonten Jerseykleid: Annika Chambers.

Kesser Hüftschwung im roten, äusserst körperbetonten Jerseykleid: Annika Chambers.

(Bild: hae)

Gut, sind ihre Tage in Uniform und im Kittchen passé: Die Konzertbühne ist Annika Chambers’ wahres Schlachtfeld! Hier kann das mindestens 120 Kilo wiegende Schwergewicht unerhörte Power entwickeln. Sehr zur Freude des Publikums im Schweizerhof.

«Annika Chambers’ Bühnenpräsenz und die Interaktion mit dem Publikum sind sehr dynamisch.»

Kari Bründler, Präsident des Lucerne Blues Festivals

Sehr zufrieden zeigte sich auch Präsident Bründler: «Annika Chambers’ Bühnenpräsenz und die Interaktion mit dem Publikum sind sehr dynamisch. Die Igor Prado Band unterstützt Annika mit perfekter Genauigkeit und Qualität, was in einem sehr authentischen Blues gipfelt.» Wer das verpasst hat, kann die Band am kommenden Donnerstag ab 21.45 Uhr im Panoramasaal des Casino Luzern nochmals erleben. Zusammen mit drei anderen hochkarätigen Bluesformationen. Denn Bluesnächte mit jeweils vier Bands haben in Luzern die schöne Tradition, intensiv und äusserst lang zu sein …

Blues-Programm von 16. bis 19. November

Im Grand Casino Luzern:

Donnerstag, 17. November: 19 Uhr: Doug MacLeod; 20.15: Cookie McGee & Birdlegg with The Eastside Kings; 21.45: Annika Chambers with The Igor Prado Band; 23.30: Grady Champion

Freitag, 18. November: 19 Uhr: Classie Ballou with The Eastside Kings; 20.30: Monster Mike Welch & Mike Ledbetter; 22.00: Don Bryant feat. The Bo-Keys; 23.45: Tom Holland & The Shufflekings feat. Omar Coleman

Samstag, 19. November: 19 Uhr: Robert Kimbrough Sr.; 20.30: Anson Funderburgh & The Rockets feat. Big Joe Maher; 22.00: Kid Ramos Band; 23.45: Terrance Simien & The Zydeco Experience feat. Marcella Simien 

Im Casineum:

Mittwoch, 16. November: 1 Uhr: Anson Funderburgh & The Rockets feat. Big Joe Maher

Donnerstag, 17. November: 23 Uhr: Estella Benedetti Band; 1.30: Kid Ramos Blues Band

Freitag, 18. November: 23 Uhr: The Kaz Hawkins Band; 1.30: Tom Holland & The Shufflekings feat. Omar Coleman

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