Gänsehaut bei der Musical-Gala im Le Théâtre

Ein Feuerwerk von Lieblingsliedern zum Abschied

Christian Sollberger und Daniela Tweesmann blicken in die Zukunft. (Heute beginnt der Rest deines Lebens aus dem Musical Ich war noch niemals in New York.)

(Bild: Le Théâtre)

Die Musical-Gala im Le Théâtre wartet mit Hits aus Musicals wie «Mamma Mia!» oder «We Will Rock You» auf. Für die letzte Produktion am heutigen Standort in Kriens spielte man die Lieblingslieder der Mitarbeitenden. Entstanden ist so ein gekonnt vorgetragener Mix aus den Hits der Musical-Geschichte. 

Wenn Sie sich aus allen Musicals dieser Welt einen Song – ein Lieblingslied – aussuchen dürften, welcher wäre das? Diese Frage stellten die Leiter des Le Théâtre, Sonja Greber und Andréas Härry, den Menschen, die auf und hinter der Bühne wirken. Aus den genannten Titeln schufen sie das Programm der diesjährigen Musical-Gala. Entstanden ist so ein bunter Querschnitt durch die Musical-Landschaft. Bereits  bei den ersten Klängen von Circle of Life aus Lion King tauchte man ein in die wunderbare Welt des Musicals.

Abschied und Aufbruch

Die Moderation des Abends fand vorwiegend über eine LED-Wand statt. Zwischen den einzelnen Liedern erklären Angestellte des Hauses oder Schauspieler in kurzen Filmen, wer sie sind und welchen Song sie sich ausgesucht haben. Das ist manchmal etwas trocken, manchmal aber auch ungewollt amüsant. Auf jeden Fall ist es authentisch. Das war auch die Absicht, wie Härry erklärt. «Wir wollten die Leute so zeigen, wie sie privat sind.»

Es ist die letzte Produktion am Standort in Kriens. Die Gala ist deswegen auch Abschied und Neuanfang in Einem. Die kurzen Filmsequenzen erscheinen wie ein Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre. Sie dienen jedoch auch als Plattform für die Mitarbeitenden und Begleiter des Theaters, die normalerweise nicht auf der Bühne stehen. Der Aufbruch spiegelt sich vor allem in der Stückwahl wider. Nur zwei Lieder stammen aus Produktionen, die bereits im Le Théâtre zur Aufführung kamen. So lässt Härry durchblicken, dass es sich in gewisser Weise um eine Wunschliste für zukünftige Produktionen handelt.

Stimmgewalt und Super-Gehör

Die noch nicht ganz ausverkaufte Musical Gala bietet einen tollen Einblick in die Musical-Welt. Es sind Songs wie Totale Finsternis aus Tanz der Vampire oder Die Schatten werden länger aus Elisabeth, die einem die typische Musical-Gänsehaut über den Rücken jagen. Bei den Liedern aus Aladdin und Hairspray stehen auch die Kleinsten der Ballett-Akademie auf der Bühne. Es erstaunt, wie gut sie bereits ihre Choreographien darbieten können. Die Tanzsolistin Kristina Wallbank-Hutton fiel bei der ersten Aufführung wegen einer Verletzung aus, soll aber bald wieder auf der Bühne stehen.

In die Stimmen der beiden Solistinnen Daniela Tweesmann und Irène Straub kann man wunderbar eintauchen. Straub meistert das anspruchsvolle Lied All By Myself aus der letzten Produktion Summer of ’85 mit Bravour. Auch Tweesmann begeistert mit ihrer Powerstimme im rockigen Solo Forever aus Shrek.

Arrangiert wurden die Songs von Arno Renggli, der als Keyboarder der Band auch die musikalische Leitung innehat. Renggli ist vielen vielleicht besser bekannt als Autor des Stilblüten-Buches «Der Hund starb – was er nicht überlebte». Ein Mann mit vielen Talenten. Da das Le Théâtre zu den Stücken keine Noten bekommt, arrangiert Renggli die Lieder gekonnt nach Gehör.

Zu wenig Platz

Etwas schade war, dass nur wenige Kostüme zum Einsatz kamen. Hier wurde die «Gala» im Titel wohl wörtlich genommen. Die Damen trugen Cocktail- oder Abendkleider und die Herren Anzug. Es war zwar farblich auf die Songs abgestimmt, dennoch hätte beispielsweise ein Dracula-Umhang beim Lied aus Tanz der Vampire die Szene etwas ausgeschmückt. Neben den acht Ensemblemitgliedern standen 27 Tänzerinnen der Ballett Akademie Luzern auf der Bühne. Wie ein Augenschein nach der Vorstellung zeigt, hat es im Backstage-Bereich zu wenig Platz, um neben den Darstellern eine umfangreiche Kostüm- und Requisitenauswahl bereitzuhalten.

Dass die Verhältnisse im Haus in Kriens nicht optimal sind, ist bekannt. Mit dem Umzug ins Gersag könnte sich dies nun ändern. Man darf also gespannt sein, wie das Le Théâtre die neuen Möglichkeiten in Emmen nutzt.

Wer am Standort Kriens nochmals in intimer Atmosphäre Musical-Luft schnuppern möchte, kann dies noch am Freitag und Samstag tun, jeweils um 19.30 Uhr, sowie am Sonntag, 9. April um 15.00 Uhr.

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