Der Kick Ass Award 2016 geht an …

Chaotisch wie bei den Griechen

Andreas Gantner (links) kommentiert die Bemühungen von Mario Gyr, die perfekte Pose weiterzuvermitteln. (Bild: jav)

Am Kick Ass Award 2016 in der Luzerner «Schüür» ging es freizügig zu und her. Trotz zahlreicher Preise waren die Gäste teilweise ziemlich frech – und die Moderatoren sowieso. Und wer hat denn nun überhaupt gewonnen?

Diesen Mittwoch war es soweit: Der Kick Ass Award 2016 für den besten Luzerner Song des Jahres wurde mit einer festlichen Griechen-«Gala» im Konzerthaus Schüür übergeben. Mottogerecht bedienten die 3fächler die zahlreichen geladenen und Zaungäste nur mit Tüchern behangen.

In der vollen Schüür führten die Moderatoren David Roth und Andreas Gantner, wie auch in den vergangenen Jahren, ohne Hemmungen, mit faulen Witzen und schlagfertigen Sprüchen durch die etwas andere Award-Verleihung. Auch sie hatten sich in Schale geworfen – Gantner präsentierte seine winterblassen Beine in einer kurzen Toga und Roth hatte sich passend mit weisser Perrücke, Bart, Schnauz und gar Augenbrauen verhüllt.

Gäste mit Rang und Namen

Zu den diesjährigen Gästen aus Politik, Sport und Kultur gehörten der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli, FCL-Spieler Tomislav Puljić, Olympiasieger Mario Gyr, Kunstmäzen Jost Schumacher, die Wetterfee Lynn Grütter als Vertretung der von der Grippe ausgeschalteten Miss Schweiz und der Chefredaktor der Luzerner Zeitung, Jérôme Martinu.

Die beiden Moderatoren kamen über den Abend hinweg immer besser in Fahrt und lockten die Gäste aus der Reserve. Chaotisch wurden die Ansagen gemacht, Leute auf die Bühne geholt oder auch nicht – doch der Charme der beiden «Komiker» in Kombination macht den Anlass zu dem, was er ist.

Jérôme Martinu kam so auch zum gewünschten Joint, Beat Züsli wollte mit der Stadt schon gleich den ganzen Kanton übernehmen, Jost Schumacher Wohnungen besetzen und Lynn Grütter in die Politik einsteigen. Und zum Schluss schmiss sich Mario Gyr gemeinsam mit den lebenden griechischen Statuen auf der Bühne derart in Pose, dass es selbst David Roth ganz heiss wurde.

Natürlich bekamen Gäste, Gewinner, Geehrte und Nicht-Geehrte von den Moderatoren ihr Fett weg. So stand das neue Luzerner-Boulevard-Pärchen Mimiks und Anja Zeidler im Rampenlicht. Und besonders Tobi Gmür musste sich als Urgestein der Luzerner Musikszene wieder so einige Kommentare anhören.

Das Publikum war am Mittwochabend in der Schüür bestens unterhalten. (Bild: jav)

Gewinnersong und Gewinnervideo

TBRW & Little Miss Sunshine gewannen mit dem Song «Chollo» den sechzehnten Kick Ass Award von Radio 3fach und räumten zusammen mit ihrem Regisseur Sébastien den Hollander auch gleich noch den Preis für das beste Video ab. Die Freude der beiden Newcomer war nicht zu übersehen.

Freude herrschte bei den Doppelsiegern des Abends. (Bild: jav)

Als Sieger des Kick Ass Awards 2016 gewinnen die beiden Luzerner 3000 Franken Preisgeld. «Wir haben so viele Ideen und das Geld in die Musik zu stecken ist für uns klar. Das Schöne an dieser Kunst ist: Wenn du kein Geld hast, machst du das Beste daraus, wenn du ein bisschen Geld hast, machst du noch mehr daraus», so die strahlenden Gewinner.

 

Das Gewinneralbum

Den Award für das beste Album 2016 konnte das Hip-Hop-Trio GeilerAsDu mit seinem Album «Turbo Mate & Kalaschnikow» nach Hause nehmen und das taten sie tiefenentspannt, wie man sie kennt.
 «GeilerAsDu hat sich entwickelt, ohne sich dabei selbst zu verlieren und ein zeitgemässes Hip-Hop-Album präsentiert, das uns überzeugt hat», meint Jurymitglied Stettler zur Wahl des besten Albums.

Ein Blick von der Bühne auf die Strasse

Der Sieger für den Award des «Besten Strassenmusikers» wurde vom OK des Kick Ass Awards auserwählt. «Es war einfach nicht anders zu denken, als dass dieser ganz spezielle Preis zwei Gewinner hat», erklärt Michèle Fella die Doppelwahl. «Daniele aka Spootschicht und Marcello Palermo aka Cello Inferno sind für uns ein fester Bestandteil von Luzern und unserem Leben hier, sie sind Teil unserer Kultur, deshalb war es höchste Zeit, dass sie einen Preis erhalten», so Kloter.

Die Jury 2016

– Nadine Rumpf (Programmatorin Musik, Südpol)
– Eugen Scheuch (Booking, Boa im Exil/Jazzkantine)
– Marquito Müller (Projektleiter, Sprungfeder)
– Moritz Stettler (Musikredaktor, Radio 3fach)

Im Anschluss an die Bekanntgabe wurde im Saal eine Kollekte unter allen Anwesenden rumgereicht – als Startkapital für den Verein für Strassenmusik, der von Palermo initiiert wurde. Dieser nahm auch den Preis auf der Bühne entgegen. Daniele verpasste diesen Moment leider. Jedoch nicht, weil er, wie angekündigt, wegen einer Busse in staatlicher Verwahrung sass, sondern bloss, weil er sich gerade zu dem Zeitpunkt draussen die Beine vertrat.

Als «Luzerner Kulturbirä» wurde der umtriebige Grafiker Erich Brechbühl geehrt. Dieser besondere Award kürt dieses Jahr den grössten Kulturkopf in Luzern, er wird für sein kulturelles Engagement und Schaffen belohnt. Die Jury für diesen Award waren die Geschäftsleitung und der Vorstand der IG Kultur.

Der fieseste Preis des Abends, der Toro Embolado Award 2016, ging an die Margot und Jost Limacher-Leo Stiftung. Dies dafür, dass sie ein Haus an guter Lage zum Leerstand «verdammt» haben (zentralplus berichtete). Immobilienbesitzer Jost Schumacher übergab den Preis einem in Folie gehüllten Hoverboard-Fahrer – also einem Geist.

Jost Schumacher übergibt dem Geist der Margot und Jost Limacher-Leo Stiftung den Toro Embolado. (Bild: jav)

Zum Schluss des Abends wurde halb Luzern noch herzlich verdankt und Jost Schumacher stürmte nochmals die Bühne, um den Part zu übernehmen, auch die Moderatoren zu loben.

Die Gewinner des Abends

Insgesamt waren 25 Bands aus der Region Luzern für den Kick Ass Award 2016 nominiert. Knapp 3000 Personen haben per SMS für ihren Lieblingssong abgestimmt.

Bester Song 2016:

1)  «Chollo» von TBRW & Little Miss Sunshine
2)  «E richtige Maa» von Visu
3)  «Time» von Visions In Clouds

Bestes Album 2016:

1)  GeilerAsDu mit «Turbo Mate & Kalaschnikow»
2)  Long Tall Jefferson mit «I Want My Honey Back»
3)  Hanreti mit «Cuetrigger»
4)  A=f/m mit «Aporien»
5)  Shady And The Vamp mit «The Holy Teachings of Rock ’n› Roll»

Toro Embolado Award 2016:

Margot und Jost Limacher-Leo Stiftung (Stiftung Haus leer stehen zu lassen)

Bestes Musikvideo 2016:

1)  «Chollo» von TBRW & Little Miss Sunshine – Regie: Sébastien den Hollander
2)  «8 Kilometer» von GeilerAsDu – Regie: Tapir Filmatelier
3)  «Howl» von Gaia – Regie: Roman Hodel

Bester Strassenmusiker 2016:


1) Marcello Palermo aka Cello Inferno
1) Daniele aka Spootschicht

Luzerner Kulturbirä 2016:

Erich Brechbühl

Hinweis: Wer den Abend verpasst hat oder ihn unbedingt nochmals Revue passieren lassen möchte: Im Verlauf der nächsten Tage werden wir das 3fach-Video des gesamten Anlasses hier verlinken.

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