Zuger Band Mothership Caldonia liefert neuen Sound

Auf der Suche nach der Ballade im Funkhaufen

Mothership Caldonia, die Zuger Funkband, gibt am Montag ihre neue EP gratis zum Download frei. Wir haben bereits reingehört und finden: Das Minialbum ist gut erzogen. Sie lässt den Hörer so zurück, wie sie ihn vorgefunden hat.

Die Zuger Band Mothership Caldonia gibt’s bereits seit beinahe zehn Jahren. Nur wechselten sie derart fleissig Namen und Frontmänner, so dass die Funkband unter dem Radar der meisten Zuger Musikfans hindurchtauchte. Ein fataler Fehler! Am 14. Oktober steht die Plattentaufe des neuen Albums an und vier Tage vorher sind die neuen Songs vollzählig auf der Webseite der Band als Gratis-Download verfügbar. Grund genug, uns die EP «The Age of Magnificent Drive» der neun Zuger Funk-Fans mal genauer anzuhören. Damit auch niemand die Katze im Sack downloaded.

Funk, der zum Tanzen zwingt

«Wir sind immer noch sehr auf Live-Auftritte ausgerichtet», sagt Sängerin Tiffany Limacher, «aber es sind doch einige ein wenig tiefere Balladen hinzugekommen.» Tiefe Balladen? Das nimmt uns doch wunder.

Track eins auf der neuen EP «The Age of Magnificent Drive» klingt gar nicht nach «tiefen Balladen». Ist aber erst mal völlig irrelevant, denn hier kommt das, wofür die Band, Namenswechsel hin oder her, seit Jahren steht: Funk, der zum Tanzen zwingt. Auf dem Track «Button» singt Tiffany Limacher von einem Knopf, über Generationen weitergegeben, ohne dass ihn jemand gedrückt hätte. Und nun? Nun ist da diese leise Stimme im Kopf … Und sie will, dass du den Knopf drückst. Der Hörer drückt derweil auf den Knopf für den nächsten Track.

Eine Hymne an das tanzende Leben

«The Age of Magnificent Drive» ist der titelgebende zweite Track der Sechs-Songs-Scheibe. Nein, eine tiefe Ballade ist das nicht. Eher eine Hymne an das tanzende Leben. Tiffany Limacher hat von «Happy-Clapping-Songs» gesprochen. Das trifft es jedoch nicht mehr ganz: Irgendwie drückt hier zwischen dem Funk auch etwas Soul durch.

Und da ist sie: die Ballade. Der dritte Track surft nun tatsächlich lässig auf der Oberfläche eines blauen Ozeans aus Soul. Kitschig, aber treffend. «fix it» ist für melancholische Blicke übers Meer wie gemacht. Ob’s noch eine andere Ballade gibt?

Der Soul-Ozean

Wenn, dann muss es eine der letzten beiden Tracks sein, denn Nummer vier «Trouble» ist trotz melancholischem Titel keine Ballade. Die energische Big-Band-Nummer bringt wahrscheinlich sogar Sorgen, die sonst nur trinken und schwimmen, für einmal zum Tanzen.

Erinnert ihr euch an den Soul-Ozean? Wenn «Fix it» den Hörer darauf surfen liess, dann lässt ihn «Galexico» abheben und unter dem Nachthimmel fliegen. So viel Soul und trotzdem zucken noch immer die Beine, wenn der Rhythmus einsetzt. Eine Mischung, die nicht jedem gelingt.

Eine gut erzogene EP

Der letzte Track «Colourblind» holt den Hörer angenehm ab. Nach dem letzten Track kommt man nur ungern unter der warmen Decke hervor, die «Galexico» unbemerkt um einen gewickelt hat. Es beginnt langsam und steigert sich. Die EP «The Age of Magnificent Drive» scheint gut erzogen: Sie lässt den Hörer so zurück, wie sie ihn vorgefunden hat. Zuckend und tanzend und guter Laune.

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