Abriss verzögert sich

«Neubad» dreht Extrarunde bis 2020

Im Neubad wird gefeiert. Nicht nur die Mitarbeiter, auch die Gäste freuen sich über die Neuigkeiten. (Bild: jav)

2017 hätte nach vier Jahren Schluss sein sollen mit der Zwischennutzung im Luzerner Neubad. Das Tränenmeer wäre gross gewesen. Doch das viel beachtete Projekt im alten Hallenbad hat Glück und geht in die Verlängerung. Grund: Die Stadt muss das Neubauprojekt überarbeiten.

«Voraussichtlich kann das Neubad bis 2020 bestehen bleiben.» Dieser Satz ist Musik in den Ohren der vielen Kulturschaffenden, Kleingewerblern, Atelierbetreibern, Co-Working-Nutzern und Besucher des Zwischennutzungsprojekts an der Bireggstrasse. Denn dort musste man immer davon ausgehen, dass nach der Züglete des Hallenbades auf die Allmend mit dem Neubad nach vier Jahren, also 2017, Schluss ist. Ein Neubauprojekt hätte ab dann entstehen sollen.

Neue Möglichkeiten für die Stadt, längere Planungsphase

Die brisante Aussage machte Friederike Pfromm, Leiterin Immobilien der Stadt Luzern, am Rande einer Pressekonferenz gegenüber zentral+. An der Pressekonferenz gings in erster Linie um den Pilatusplatz sowie die anderen städtischen Entwicklungsgebiete. Zu diesen anderen Gebieten gehört auch das Areal Kleinmatt/Biregg. Auf diesem stehen heute unter anderem das zum Kulturhotspot umfunktionierte alte Hallenbad, die Feuerwehr, sowie ein paar Wohnblocks. Die Stadt hat dort ursprünglich im Rahmen der Bau- und Zonenordnung, die erst 2013 vom Volk angenommen und 2014 vom Regierungsrat genehmigt wurde, eine neue Grossüberbauung geplant.

«Wir haben es seit Beginn gehofft und schon eine Weile geahnt.»
Aurel Jörg, Vorstand Neubad

«Damals gingen wir noch davon aus, dass die Feuerwehr im Neubauprojekt enthalten sein soll», erklärt Pfromm. Während der langen Bauphase hätte die Feuerwehr in eine provisorische Unterkunft auf dem EWL-Areal an der Industriestrasse einquartiert werden sollen. «Doch diese Variante hätte viel zu hohe Kosten verursacht. Deshalb möchten wir für die Feuerwehr langfristig auf dem EWL-Areal einen Neubau realisieren.» Das wiederum hat laut Pfromm dazu geführt, dass sich für das Kleinmatt/Biregg/Neubad-Areal ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Denn ohne Feuerwehrlokal lässt sich dort viel kompakter und dichter, also mehr Wohnraum realisieren.

Grosse Freude im Neubad

Allerdings muss dafür die erst letztes Jahr abgesegnete BZO bereits wieder angepasst werden. Denn die aktuelle Bau- und Zonenordnung lässt verdichteten Wohnraum auf diesem Areal nicht zu. «Die Teilrevision der BZO dauert rund zwei Jahre, weshalb das Neubad entsprechend länger betrieben werden kann», erläutert Pfromm. 

«Diese Nachricht ist eine Erleichterung für alle Angestellten und Nutzer der Zwischennutzung. Und nicht zuletzt auch für die Gäste. Wir freuen uns sehr.»

Aurel Jörg, Vorstand Neubad

Im Neubad ist die Freude gross. Doch überrascht ist man eigentlich nicht. «Wir haben es seit Beginn gehofft und schon eine Weile geahnt», sagt Vorstandsmitglied Aurel Jörg.  «Offiziell erhielten wir die Bestätigung aber auch erst diese Woche.»  

Nun könne man die längere Zwischennutzung auch in die Planung einbeziehen. «Es eröffnet womöglich auch die Perspektive für neue Formate. Jedenfalls ist diese Nachricht auch eine Erleichterung für alle Angestellten und Nutzer der Zwischennutzung. Und nicht zuletzt auch für die Gäste. Wir freuen uns sehr», so Jörg.

Aus sicherer Quelle weiss zentral+ zudem, dass in der Stadt eine erneute finanzielle Unterstützung des Neubads aus öffentlicher Hand angedacht ist. Gute Neuigkeiten für die Zwischennutzung also auf ganzer Linie.

Ideale Raumnutzung

Die Stadt ist nun bereits eifrig am überlegen, was auf dem Neubad-Gelände Neues entstehen könnte. Klar ist bereits jetzt, dass das Neubauprojekt das gesamte Areal umfassen soll, also Neubad plus Feuerwehr. So kann der Raum besser genutzt werden. Am optimalsten wäre in diesem Zusammenhang, wenn die Kleinmattstrasse, die zwischen den beiden markanten Gebäuden liegt, auch gleich mitüberbaut werden könnte, sagt Pfromm. «Doch weil unter dieser Strasse sehr viele Werkleitungen liegen, die verlegt werden müssten, würde dies über eine Million Franken kosten.» Das sei zu teuer, weshalb man die Strasse wohl so belassen werde.

Der geplante Neubau soll sich nich nur auf das ehemalige Hallenbad beschränken - das ist der neue Plan.

Der geplante Neubau soll sich nich nur auf das ehemalige Hallenbad beschränken – das ist der neue Plan.

Hinweis: Mehr aktuelle Informationen über die Pläne der Stadt, ihre grössten Areale (Pilatusmarkt, Bundesplatz, Urnerhof, Steghof, etc.) unter anderem für den gemeinnützigen Wohnungsbau zu überbauen finden Sie hier.

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