Markantes Kulturprojekt in Horw

Leuchtturm in Luzerner Vorort

Der Leuchtturm wurde per Spezialtransport ins Horwer Zentrum gebracht. (Bild: zvg)

Auf der Horwer Halbinsel beginnt ein Jahr voller kultureller Anlässe. Damit dies auch vom Zentrum aus ersichtlich ist, steht nun ein markantes Wahrzeichen an der Ringstrasse: Ein 15 Meter hoher Leuchtturm. Dieser kann für vieles verwendet werden – leuchten wird er im Dunkeln allerdings nicht.

«Das ist ein ganz grosses Ding», sagt Romeo Degiacomi, Sprecher der Gemeinde Horw, bei der Eröffnung der Medienkonferenz diesen Montag. Damit meint er sowohl den 15 Meter hohen Leuchtturm aus Holz, der nun im Zentrum von Horw steht als auch die mehr als 40 Kulturveranstaltungen, die von Ende August 2015 bis Anfang Juli 2016  auf der Horwer Halbinsel stattfinden werden (siehe Box). Kosten: rund 170’000 Franken.

Da die Veranstaltungen an zahlreichen dezentralen Orten auf der Horwer Halbinsel stattfinden werden, wollte man im Dorfzentrum ein markantes Wahrzeichen haben, das während den kommenden elf Monaten auf das Kulturprojekt aufmerksam machen soll. «Wir rücken die Halbinsel ins Zentrum der Gemeinde», erklärt der Horwer Gemeindepräsident Markus Hool. Der 15-Meter-Turm ist 6,5 Tonnen schwer und ein Gemeinschaftswerk der Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw, des Berufsbildungszentrums Bau und Gewerbe Luzern, der Korporation Horw und der Schaerholzbau AG.

Freuen sich über den Start des Kulturprojekts: Dieter Geissbühler, Benno Bühlmann, Markus Hool, Roger Pfyl und Heinz Horat (v.l.) (Bild: azi)

Freuen sich über den Start des Kulturprojekts: Dieter Geissbühler, Benno Bühlmann, Markus Hool, Roger Pfyl und Heinz Horat (v.l.) (Bild: azi)

Eine internationale Konstruktion

Hervorgegangen ist der Leuchtturm aus einem Wettbewerb unter den Studenten der Hochschule Luzern. Er wurde von zwei Studierenden aus China, Shiyao Li und Feng Wang, entworfen. An der Ausführung waren insgesamt vier Chinesen, drei Inder und vier Schweizer beteiligt. Das Bauwerk aus regionalem Holz wurde vor wenigen Tagen aufgerichtet und wird im Erdgeschoss einen Ausstellungsraum enthalten, im ersten Obergeschoss befindet sich eine Aussichtsplattform. Leuchten wird er nachts allerdings nicht.

«Das Resultat ist sehr kraftvoll geworden und kann sich sehen lassen.»
Dieter Geissbühler, Hochschule Luzern 

Die Treppe sowie die funktionale Beleuchtung werden in den nächsten Tagen montiert. Am Samstag wird der Leuchtturm um elf Uhr im Rahmen einer öffentlichen Kulturfeier offiziell eingeweiht. Bis dahin muss alles stehen.

Spektakulärer Transport

«Der Bau war eine grosse Herausforderung», sagt Dieter Geissbühler, der das Projekt leitete. Man habe unter enormem Zeitdruck gestanden. «Aber das Resultat ist sehr kraftvoll geworden und kann sich sehen lassen.» Da der Turm nicht vor Ort gefertigt werden konnte, musste er ins Gemeindezentrum transportiert und dort aufgerichtet werden (siehe Video).

 

Nach dem Kulturprojekt geht der Turm wieder in das Eigentum der Hochschule Luzern über. Was passiert mit ihm? «Das wissen wir noch nicht», so Geissbühler. «Aber es haben sich bereits Interessenten gemeldet.» Mehr will er nicht verraten. Bis dahin soll der Leuchtturm jedoch ein Ort der Interaktion sein, wo Programmhinweise angebracht werden, aber auch die Bevölkerung die Gelegenheit hat, ihre Sicht des Kulturprojektes per Post-it an die Wände zu heften.

 «Das Projekt ist von politischer Seite her breit abgestützt. Gerade im kulturellen Bereich ist das keine Selbstverständlichkeit.»
Benno Bühlmann, Kunst- und Kulturkommission Horw

Auch private Sponsoren

Für elf Monate ins Zentrum des Geschehens

Mit Theateraufführungen, Konzerten, Performances und vielen niederschwelligen Angeboten wie Themenspaziergängen und Betriebsbesichtigungen sollen bekannte und unbekannte Orte auf der Halbinsel bespielt und über ein Jahr hinweg in den Fokus des Interesses gerückt werden. Mit der sehr breiten Palette an grösseren und kleineren Kulturereignissen sollen verschiedene Bevölkerungsschichten von Jung bis Alt angesprochen werden. 

Seit 1994 findet in Horw in regelmässigen Abständen ein grosses Kulturprojekt statt. «So hat es der Einwohnerrat beschlossen, als er sich gegen die Schaffung eines Heimatmuseums ausgesprochen hatte», erklärt Gemeindepräsident Hool. Der Einwohnerrat war es auch, der den Sonderkredit über 100’000 Franken für das neue Kulturprojekt «Halbinsel» genehmigte. «Das Projekt ist von politischer Seite her breit abgestützt», freut sich Benno Bühlmann. «Gerade im kulturellen Bereich ist das keine Selbstverständlichkeit.» 

Weitere 45’000 Franken stammen aus dem Budget der Horwer Kunst- und Kulturkommission, die restlichen 25’000 Franken wurden von Privaten gesponsert. Durch den Verkauf von Pins erhofft man sich einen zusätzlichen Betrag von 10’000 Franken. 

Der kleine Gatsby von Luzern

Zahlreiche Horwer Kulturschaffende wie die Geschwister Claudia und Christian Bucher, die Chorleiterin Gabi Koller mit dem Chorprojekt, die drei «Friedli Sisters» oder der Musiker Pee Wirz von Dada ante Portas konnten für das Projekt gewonnen werden und bestreiten verschiedene Programmpunkte. Das vielseitige Programm ist von der siebenköpfigen «Halbinsel-Crew» zusammengestellt worden und hält einige Highlights bereit.

So etwa das Theaterprojekt «Der kleine Gatsby – ein Luzerner Grounding» von Eva Brunner und Brigitte Amrein. Im Stück wird das Schicksal des Bankiers Ernst Brunner erzählt, der bis zu einem tragischen Ereignis im Dezember 1970 mit seiner Familie in der Villa Annamaria in Kastanienbaum wohnhaft war. Die lange unbekannt gebliebene Geschichte wurde einst in einem DOK des SRF aufgearbeitet und nun erstmals als Theater inszeniert. Mit dabei sind Profischauspieler und Amateure aus Horw, Luzern und der Umgebung.

«Es soll ein Kulturprojekt für alle werden», sagt Benno Bühlmann, Mitglied der Horwer Kunst- und Kulturkommission. Man setze auf ein vielfältiges Programm und die Partizipation der Bevölkerung. Auch verschiedene Themen-Spaziergänge, Performance- und Musik-Auftritte, ein Fotowettbewerb wie auch eine Filmnacht sind geplant. Auch das lokale Gewerbe beteiligt sich am Projekt. Nähere Informationen zum Programm finden Sie hier.

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