Ansage im Luzerner Kleintheater

Grosse Namen – kleines Budget

Sonja Eisl (links) und Caroline Haas über dem Kleintheater. (Bild: zvg)

Vor einem Jahr ging das Kleintheater an die neue Leitung über. Diese hat eine turbulente erste Runde hinter sich und kann nun ihr nächstes Programm vorstellen. Eines, das für jeden etwas bereit hält. Doch auch jetzt sind sie auf Unterstützung angewiesen.

Ein aufregendes Jahr liegt hinter Sonja Eisl und Caroline Haas. «Es war turbulent und spannend, alles ging gut über die Bühne, aber auch extrem schnell wars vorbei», fasst Eisl zusammen.

Nun, nach rund 90 Produktionen und 160 Vorstellungen, beginnt die zweite Runde der beiden Co-Leiterinnen im Luzerner Kleintheater. Mit der Auslastung der letzten Saison sind die beiden sehr zufrieden, genaue Zahlen können sie jedoch noch nicht bekannt geben.

Schlatter, Thiel, Althaus, Elsener

Das neue Programm, das die beiden mit spürbarer Freude präsentieren, bietet neben grossen Namen auch nationale Koproduktionen, regionale Produktionen und Schweizer Premieren.

Beat Schlatter wird das Haus beehren, gemeinsam mit Pascal Ulli, bekannt aus «Der Goalie bin ig». Und auch Manuel Stahlberger, Andreas Thiel, Nils Althaus, Michael Elsener, Uta Köbernick, Denise Wintsch und Hazel Brugger werden 2015/16 zu Besuch sein. Das Programm liest sich wie ein Who-is-Who der Schweizer Kleintheater-Szene.

Aber auch aus der Region werden Künstler wie Dominic Deville, Daniel Korber, Patric Gehrig, und auch Johnny Burn mit seinem Wokestra im Kleintheater einkehren.

Neue Reihen

Die beiden Leiterinnen des Kleintheaters hatten im ersten Jahr vieles beim Alten gelassen. «Wir haben uns ein Jahr Zeit gegeben, um anzukommen und uns umzuschauen. Die Leute kennenzulernen und umgekehrt», so Eisl. Aber jetzt seien sie bereit für Neues und dafür, bereits Bestehendes weiter auszubauen. «Wir freuen uns besonders auf zwei neue Reihen, die wir präsentieren können, und auch darauf, dass wir mehr Schulvorstellungen anbieten können», so Haas.

«Wir sind nach wie vor unterfinanziert.»
Sonja Eisl, Co-Leiterin Kleintheater

Hier erwähnen die beiden mit leuchtenden Augen die geplante Reihe mit der Slam-Poetin Hazel Brugger (siehe Video). Und auch die Reihe «…im Säli», in welcher Denise Wintsch und Patric Gehrig als Wirtenpaar durch ein neues Format mit offener Bühne führen werden, soll ein Highlight werden.

Die Philosophische Zweierkiste wird weitergeführt – jedoch neu unter dem Namen «Wort-Wechsel». Und der Dienstags_Jazz wird ebenfalls weiterhin stattfinden.

Mit schmalem Budget

Doch finanziell steht das Kleintheater auf wackligen Beinen. «Wir müssen sehr schmal fahren und ständig jonglieren», erklärt Haas die Situation. Bei einem Eigenfinanzierungsgrad von 70 Prozent, was für ein Kulturhaus mit so vielen Veranstaltungen erstaunlich ist, bleibt das Haus weiterhin auf Gönner und Sponsoren angewiesen. Eisl sagt klar: «Wir sind damit nach wie vor unterfinanziert.»

Auch deshalb sind die beiden Frauen ständig unterwegs. «Wir müssen Kontakte herstellen, Beziehungen aufbauen. Denn man darf nicht vergessen: Wir sind nicht nur für das Programm zuständig, sondern auch für dessen Realisierung.» Und ohne Gelder, kein Programm. Hier müsse in den nächsten Monaten noch einiges zusammenkommen. «Es ist ganz normal, dass unter einer neuen Leitung wieder neue Sponsoren und Gönner gefunden werden müssen. Denn viel läuft hier auch über persönliche Beziehungen.»

Dabei scheinen die beiden jedoch auf einem guten Weg zu sein. Die Zusammenarbeit mit dem Südpol, der Loge und ACT Zentralschweiz, dem Verband der Freien Theaterschaffenden, wird weiter vertieft. Dazu bringen die Koproduktionen und neuen Reihen zusätzliche Aufmerksamkeit.

Auftakt mit Premiere, Party und Kinderschreck

«Wir freuen uns auf die nächste Saison und darüber, dass wir so viele tolle Künstler im Programm haben», so Eisl.

Zum Saisonauftakt gibts neben Uta Köbernicks Premiere des neuen Programms auch eine Hommage an Buster Keaton von Max Merker und Aaron Hitz zu sehen (siehe Video). Und Dominic Devilles «Bühnenschreck» wird nochmals ins Programm aufgenommen. «So viele Leute waren im Frühling enttäuscht darüber, keine Tickets mehr bekommen zu haben, da mussten wir etwas dagegen tun», sagt Eisl lachend. Am 26. September wird nach Devilles Auftritt auch gleich die erste B-Sides Party im Kleintheater eingeläutet. Der Saisonauftakt legt also schon mal gut vor.

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