«Lebendiges Museum» auf der Seerose

Mit Hotelkönigen und Zimmermädchen auf Zeitreise

Am Tagesprogramm des Gästivals soll Geschichte durch Schauspielerinnen wie Nicole Lechmann lebendig werden. (Bild: zvg)

Das Tagesprogramm des Gästivals auf der Seerose wird die Geschichte des Tourismus in der Zentralschweiz lebendig machen − und Innerschweizer zu besseren Gastgebern. Regisseur Ueli Blum erzählt, wie Theaterfiguren, inszenierte Kofferlandschaften und Schnellkurse das anstellen sollen.

Vom 30. Mai bis zum 4. Oktober öffnet die Seerose ihre Blätter für die Besucher des Gästivals. Während die auf dem Vierwalstättersee schwimmende Plattform in den Abendstunden zu einer Konzert- und Theaterbühne wird, ist sie am Tag ein «lebendiges Museum», das sich der Geschichte des Tourismus in der Innerschweiz widmet.

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Teilnahmeschluss ist der 25. Mai 2015, die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt.

Inszeniert wird das lebendige Museum von Ueli Blum. Neben seiner Arbeit als Regisseur und Autor hat er immer wieder für Museen Konzepte erarbeitet, in denen dramatische Erzählformen mit Schauspielern oder Hörtexte eine wichtige Rolle einnahmen. In Luzern hat er sich damit bereits durch seine Arbeit am Historischen Museum einen Namen gemacht. «Das lebendige Museum auf der Seerose ist eine Weiterführung meiner bisherigen Arbeiten», sagt Blum.

Lebendig und lebend

So soll die Seerose tagsüber zu einem Begegnungsort werden, wo mit szenischen Aktionen, einer Ausstellung und mit Hörstationen die 200-jährige Geschichte des Tourismus der Innerschweiz erzählt wird. Doch was kann man sich unter einem lebendigen Museum vorstellen? «Der Mundartausdruck ‹läbig› passt für die Inszenierung fast besser», erklärt Blum. «Er hat zwei Bedeutungen und steht für lebendig und lebend.»

Beides würde auf das Tagesprogramm auf der Seerose zutreffen. So sei es lebendig im Sinne von anregend, vital und vielschichtig; lebend sei es, weil neben den ausgestellten Bildern und Objekten vor allem die Schauspieler Geschichte des Tourismus in der Innerschweiz darstellen und erzählen. In Form von historischen Theaterfiguren werden berühmte Gäste präsentiert und Anekdoten erzählt. Auch die Pioniere des Tourismus, die Bahnbauer und Hotelkönige, wie auch deren Personal, seien zu hören, wie Blum erklärt.

«Wir wünschen, dass die Besucher mit den Figuren ins Gespräch kommen.»
Ueli Blum, Regisseur des lebendigen Museums auf der Seerose 

Erinnerungsfoto mit Camera obscura

Für die Theaterfiguren, die das Museum zum Leben erwecken sollen, haben sechs Innerschweizer Autoren Monologe geschrieben, die von professionellen Schauspielern präsentiert werden. «Lebendig soll das Museum jedoch auch werden, weil wir uns wünschen, dass die Besucher mit den Figuren ins Gespräch kommen, um noch mehr und persönlichere Geschichten zu erfahren», ergänzt der Regisseur.

Möglichkeiten dazu gebe es viele. «Die Besucher können mit einem Landschaftsmaler in Kontakt treten, der schneebedeckte Berge malt, oder sich vom Fotografen mit seiner Camera obscura vor der idyllischen Berglandschaft abbilden lassen.» Insgesamt seien im Vor- und Hintergrund rund 50 Personen am Tagesprogramm beteiligt, wobei täglich sechs Spielfiguren auf der Seerose anzutreffen sein werden. «Diese wechseln sich mit 20 Laienschauspielern ab», so Blum. «Es werden also nicht immer alle Figuren auf der Seerose sein, sodass sich auch ein zweiter Besuch lohnen kann.»

Schnellkurse für mehr Gastfreundschaft

An den Hörstationen sind kurze Geschichten mit Originaltexten von Autoren wie Mark Twain, J.F. Cooper oder Meinrad Inglin über ihre Besuche in der Zentralschweiz zu hören. «Sie haben mal spannend, mal humorvoll über den Tourismus in der Innerschweiz geschrieben und vom Jodeln an der Rigi, vom Goldauer Bergsturz oder von den englischen Gästen an der Table d’Hôte berichtet», so Blum.

Ebenfalls zu entdecken gibt es grosse inszenierte Schrankkoffer mit Fächern und Schubladen. Mit historischen Fotos und Objekten werden Themen wie Verkehr, Unterkunft und Verpflegung oder Legenden der Urschweiz auf eine witzige und überraschende Art präsentiert. Wer zum Beispiel erfahren möchte, wie die Situation heute aussieht, wie viele Gipfeli täglich von unseren Gästen gegessen werden, kann sich im Gastfreundschaftskoffer darüber informieren.

«Wer hingegen findet, dass die Innerschweiz ohnehin zu wenig gastfreundlich ist und sich deshalb in Gastfreundschaft üben will, kann einen der viermal täglich stattfindenden Schnellkurse besuchen», so Blum weiter. Bei diesen wird die Beziehung zwischen den Fremden und den Einheimischen näher betrachtet. «Das alles wird aber humoristisch aufgearbeitet und mit einem leichten Augenzwinkern serviert.»

Das Tagesprogramm des Gästivals wird von Ueli Blum inszeniert.

Das Tagesprogramm des Gästivals wird von Ueli Blum inszeniert.

(Bild: zvg)

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