Violeta Salicunaj erfand neues Schminkutensil

Wimpernlöffel? Eine Luzernerin wittert ein Millionengeschäft

Soll dem Verkleckern durch das Auftragen der Mascara Abhilfe schaffen: Violeta Salicunaj testet ihren Wimpernlöffel.

(Bild: ida)

Die Luzerner Visagistin Violeta Salicunaj hat ein Schminkinstrument erfunden, welches der Frau beim Auftragen von Mascara helfen soll. In den Wimpernlöffel hat Salicunaj bereits eine Viertelmillion Franken investiert.

Diese Wimpern. Was für die einen banal klingen mag, das bedeutet für Violeta Salicunaj die Welt. Sie selbst leide an ihren kurzen Wimpern. Also liess sie sich eine Wimpernwelle – ja das gibt’s tatsächlich – und eine Wimpernverlängerung machen. Beides sei ein Schuss nach hinten gewesen, endete in einem «Desaster», wie Salicunaj selbst sagt: «Die angeklebten Wimpern wollten bei mir einfach nicht halten, und nach der Wimpernwelle lachten mich alle aus, weil ich aussah wie ein Schlumpf.»

Also suchte die heute 40-Jährige nach Lösungen. Und fand diese in ihrem «Wimpernlöffel». Am 18. Juni wird sie in der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen» zu sehen sein, wo sie Unternehmer von ihrer Geschäftsidee überzeugen möchte (siehe Infobox).

Von Chanel und einem Kaffeelöffel inspiriert

Schon während ihrer Ausbildung zur Visagistin lernte Salicunaj, ein Taschentuch auf das Augenlid zu legen, während man die Wimpern tuscht. Wer das nicht tut, verkleckere oft mit der Farbe der Mascara das zuvor geschminkte Augenlid. «Aber das Kleenex ist fuselig und gibt nach», so Salicunaj. Also griff sie auf Schwämmchen zurück, aber auch das sei nicht ideal gewesen.

Vor Jahren las Salicunaj in einem Bericht, dass ein Visagist von Chanel beim Auftragen von Mascara einen Kaffeelöffel verwendete. Salicunaj dachte: Die Idee ist gut, nur müsse der Löffel eine andere Form haben. Also ging sie nach Hause, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann einen Kaffeelöffel zur Hand nahm, und zu Säge und Schleifhandwerk griff.

Ohne Löffel sei es schwieriger als mit Löffel

Das war 2006, als Salicunaj gemeinsam mit ihrem Mann den ersten Prototypen herstellte. Danach heuerte sie einen Maschinenzeichner einer deutschen Firma an, die Besteck herstellt. Dieser zeichnete für Salicunaj den Wimpernlöffel. Auf beiden Seiten ist dieser oval ausgeschnitten, damit er auch aufs Auge passt.

«Die Höhle der Löwen»

Violeta Salicunaj ist eine von vielen, die sich in «Die Höhle der Löwen» begibt. In der Sendung von «TV24» stellen Start-ups fünf Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Idee vor und versuchen, sie vor laufender Kamera zu überzeugen, sich an ihren Geschäftsmodellen zu beteiligen.

Ob Salicunaj die Unternehmer von ihrem Wimpernlöffel begeistern kann, sehen Sie in der Sendung vom 18. Juni.

«Mit meinem Wimpernlöffel kann man die Wimpern richtig durchbürsten, man kann sie stylen», erklärt Salicunaj und demonstriert gleich, wie der Wimpernlöffel funktioniert. Sie legt das Instrument aus Edelstahl auf ihr Augenlid und fährt mit der Wimpernbürste durch ihre Wimpern. 

Ist das mit dem zusätzlichen Instrument in der Hand denn nicht schwieriger? Und läuft man nicht Gefahr, sich mit dem Teil gar ins Auge zu piksen? «Man muss es schon zwei, drei Mal ausprobieren, bis man sich daran gewöhnt hat», sagt Salicunaj. «Aber die Frauen sind an das Schwierigere gewöhnt – ohne Wimpernlöffel», ist sie überzeugt. «Und regen sich dann auf, weil sie Flecken auf ihrem Augenlid haben. Oder die Wimpern verklumpen.»

Und so funktioniert der Wimpernlöffel:

 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von eyelash spoon 🇨🇭 (@eyelash_spoon__) amMär 17, 2019 um 4:58 PDT

Eine Viertelmillion Franken ausgegeben

Salicunaj hat bis anhin rund 6’000 Wimpernlöffel verkauft. Grösstenteils in der Schweiz, aber auch in den USA, Deutschland und in Dubai. «Eigentlich überall», so Salicunaj. «Ausser nach China, dahin habe ich, glaube ich, noch keinen Wimpernlöffel verschickt.» Selbst Sängerin Gwen Stefani besitze zwei Wimpernlöffel von ihr.

Aber sie hat auch einiges an Geld dafür ausgegeben. «Es steckt eine ganze Maschinerie hinter diesem Löffel. Bis jetzt habe ich rund 250’000 Franken in den Wimpernlöffel investiert.» Am meisten davon fiel für das Honorar ihres Anwalts an, denn Salicunaj hat ihren Wimpernlöffel patentiert. Nicht nur die Form des Löffels, sondern auch Begriffe wie «Wimpernlöffel» und «Eyelash Spoon».

Ein ganz schönes Sümmchen für die Wimpern. Ob Salicunaj schon belächelt wurde? Sie winkt ab. «Meinem Mann musste ich anfänglich schon erklären, weshalb es diesen Wimpernlöffel braucht und weshalb das Tuschen der Wimpern seine Tücken hat.» Aber gerade als Visagistin bewege sie sich in ihrem Alltag in einem Umfeld, das mit dem Problem konfrontiert sei. Sie habe viele Rückmeldungen von Kundinnen, die sie geschminkt hat, aber auch von anderen Visagistinnen, die mit dem Auftragen von Mascara Probleme hätten. «Und dabei ist gerade die Mascara das Wichtigste am Make-up», so Salicunaj. «Wir sprechen mit unseren Augen.» Und deswegen bereue sie keinen einzigen Franken, den sie in ihren Wimpernlöffel investiert hat.

Violeta Salicunaj in ihrem Büro an der Haldenstrasse in Luzern.

Violeta Salicunaj in ihrem Büro an der Haldenstrasse in Luzern.

(Bild: ida)

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