Moritz Stiefel und Zippora Marti über Kindheit, Pläne und Projekte
Sie trug ein Jahr dasselbe Kleid, er kochte einst im «Gütsch» und führt heute ein eigenes Restaurant. Zippora Marti und Moritz Stiefel waren diesen Sonntag in einer Radio-Sendung zu Gast. zentralplus hat zugehört.
Man kennt sie ihn Luzern: Zippora Marti trug ein ganzes Jahr das gleiche Kleid (zentralplus berichtete). Und sie hat bereits ihr nächstes Projekt in der Pipeline: ein neue Unterwäschelinie (zentralplus berichtete). Auch Moritz Stiefel ist Nachhaltigkeit wichtig. Er ist als Koch in seinem eigenen Restaurant jeden Tag mit diesen Themen beschäftigt. Die beiden trafen sich diesen Sonntag zum «Persönlich»-Talk des SRF.
Zippora Marti erklärte ihr einjähriges Projekt mit demselben Kleid auf ein Neues. «Ich wollte mich selbst herausfordern», sagte sie. Es sei ihr wichtig gewesen, das Thema Konsum in den Fokus zu rücken. Das ständige Bloggen sei zwar streng gewesen, aber zwingend nötig. «Ansonsten hätte gar niemand etwas von meinem Projekt mitbekommen», so Marti.
Neue Geschäftsideen
Nächsten Samstag eröffnet Marti den Onlineshop ihrer neuen Unterwäschelinie. «Meine Leitbegriffe sind Ästhetik, Nachhaltigkeit und Komfort», erklärte die 26-Jährige. Solche Unterwäsche gäbe es bisher noch nicht.
Daneben arbeitet Marti als Service-Angestellte. Womit die Verbindung der beiden Talk-Gäste hergestellt war. Marti ist bekennende Veganerin. «Unser Fleischkonsum hat ein Ausmass angenommen, der für unsere Welt nicht gesund ist», erklärte sie ihre Motivation. «Vegan ist vielleicht extrem, aber so kann man darauf aufmerksam machen», sagte Marti.
Stiefel könnte sich Expansion vorstellen
Stiefel fühlte sich dadurch überhaupt nicht provoziert. Immer wieder ging das Gespräch auf Konsum-Themen ein. Stiefel sagte: «Bei mir wird das ganze Tier verarbeitet. Nicht nur das Filet.» Er bezeichnet sich als grossen Tierfreund. «Ich bin froh, wenn jemand anderes das Tier tötet», so der Gastronom.
Angesprochen auf Stiefels Wechsel in der Vergangenheit, etwa seinen «Gütsch»-Abgang, sagte er: «Ich habe meine Linie. Als das Management einen Kurswechsel wünschte, war ich weg.»
Reich werde man mit Gastronomie nicht, so der 37-Jährige. Deshalb betreibe er neben dem «Hopfenkranz» noch ein Catering und versuche sich mit Pop-ups (zentralplus berichtete). Und Stiefel blickt voraus: «Ein zweiter oder dritter Betrieb ist vielleicht schon einmal ein Thema, aber das Ganze wächst organisch.
Wilde Kindheit
Neben beruflichen Plänen drehte sich das Gespräch auch um die Jugend der beiden. Marti ist evangelisch erzogen worden. «Ich glaube auch heute noch an Gott», sagte sie. In ihrer Kindheit sei sie eine Aussenseiterin gewesen, die stets nach Aufmerksamkeit strebte.
Stiefel erzählte, wie er früher mit Fliege bekleidet gemeinsam mit seiner Grossmutter in guten Restaurants essen ging. «Regeln gab es bei uns nicht viele», so der Gastronom. Später ging er in ein Internat, er sei kein Einfacher gewesen, schmunzelte er. Da passt die neue Gault-Millau-Bezeichnung für Stiefel als «junger Wilder».
Hinweis: Den ganzen Talk können Sie hier hören.
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