Betreiberin setzt auf Einheimische und Touristen

Trotz Lädelisterben: Neuer Kiosk fürs Krienser Zentrum

Brigitte Koch ist die neue Betreiberin des «Kioskes Zentrum Pilatus» und freut sich auf die bevorstehende Eröffnung.

(Bild: sah)

Kioske verschwinden immer mehr aus dem Luzerner Stadtbild. Trotz Krise in der Branche öffnet im Krienser Zentrum ein neuer Kiosk seine Türen. Die neue Betreiberin setzt unter anderem auf eine ganz spezielle Zielgruppe.

Lange waren die Fenster verdeckt und die Türen verschlossen. Über ein Jahr stand man beim ehemaligen Kiosk in der Passage zur UBS im Zentrum von Kriens vor verschlossenen Türen.

Dies wird sich nun ändern. Ein kleines Schildchen kündigt es bereits seit Tagen an: Diesen Freitag, am 1. März, eröffnet der «Kiosk Zentrum Pilatus». Damit erfüllt sich die Brigitte Koch einen lange gehegten Traum.

Die Krienserin arbeitet bereits seit über 20 Jahren im Verkauf, zuletzt an einer Tankstelle. Dies sei ein hartes Pflaster, in dem man funktionieren müsse, so Koch. Seit längerem träumte sie deshalb von der Selbstständigkeit. «Als ich davon hörte, dass der Kiosk zur Miete steht, habe ich meine Chance sofort gepackt», erzählt Koch, die darauf einige kleinere Umbauten im Innern vorgenommen hat. Sie ist sich jedoch bewusst, dass das grosse Geld mit dem Verkauf im Kiosk wahrscheinlich ausbleiben wird: «Ich werde wohl kein Vermögen verdienen.»

Kioske werden zunehmend verdrängt

Denn wie beim Lädelisterben sind auch die Kioske zunehmend am Verschwinden, so zum Beispiel der Wesemlin-Kiosk letztes Jahr (zentralplus berichtete). Auch derjenige am Kreuzstutz wurde vorübergehend dichtgemacht. Erst nach monatelanger Abstinenz hat ihn ein neuer Betreiber wiedereröffnet (zentralplus berichtete). Auch in Kriens gibt es nur noch wenige Kioske – einer davon im Schappencenter und einer im Hofmatt Migros-Supermarkt.

Durch den direkten Anschluss an den Krienser Dorfplatz liegt der neue Kiosk in Kriens an optimaler Lage.

Durch den direkten Anschluss an den Krienser Dorfplatz liegt der neue Kiosk in Kriens an optimaler Lage.

(Bild: sah)

Nicht selten führen wirtschaftliche Gründe zum Aus eines Kiosks. Für einen «klassischen» Kiosk, der auf den Verkauf von Zigaretten, Zeitungen und Lotterie setzt, scheint es schwierig zu sein, sich über Wasser zu halten. «Besonders zu Beginn wird es sicher nicht einfach, bis sich die Leute daran gewöhnen, dass es hier wieder einen Kiosk gibt», weiss auch Koch.

«Damit das Geschäft rentiert, muss ich monatlich über 50’000 Franken einnehmen.»

Brigitte Koch, Kiosk-Betreiberin

Durch die gute Lage im Zentrum von Kriens ist auch ordentlich an Miete für den rund 17 Quadratmeter grossen Laden zu bezahlen. «Es ist eine rechte Summe, die ich nur schon für die Miete zahlen muss», meint Koch. Genaue Zahlen möchte sie dabei nicht nennen. «Aber damit sich das Geschäft rentiert, muss ich pro Monat über 50’000 Franken einnehmen», ist sich die 53-Jährige bewusst.

Touristen als wichtige Einkommensquelle

Neben dem klassischen Sortiment wie Zeitschriften, Handy-Aufladungen, «Löösli» und Glacés, setzt sie deshalb auch auf Touristen: «Ich habe viele Postkarten im Sortiment und überlege mir auch, eine mit Wasser anrührbare Nudelsuppe zu verkaufen. Besonders die Chinesen lieben die», sagt Koch lachend.

«Hier habe ich endlich wieder Zeit für Menschen.»

Die Leute, die bisher von der Neueröffnung erfahren haben, hätten durchaus positiv reagiert. Sätze wie «Da gehört einfach ein Kiosk rein», oder «Ich freue mich, dass hier wieder ein Kiosk aufgeht», seien des Öfteren gefallen. «Neider kommen dann vielleicht später», fügt Koch an. Denn immerhin stellt sie mit ihrem Laden auch eine Konkurrenz für andere Läden im Zentrum von Kriens dar. Koch scheint jedoch davon nicht eingeschüchtert, sondern ermutigt.

Hier könne sie mit den Leuten reden und in Kontakt kommen. Nicht so wie an ihrem früheren Arbeitsort der Tankstelle: «Bei der Tankstelle war es eine Abfertigungsmaschinerie. Hier habe ich endlich wieder Zeit für die Menschen.»

Zeitungsstände und Eiskühler sind zwar noch leer, doch ein Grundstock an Süssigkeiten, Getränken und Zigaretten ist schon vor der Eröffnung bereit.

Zeitungsstände und Eiskühler sind zwar noch leer, doch ein Grundstock an Süssigkeiten, Getränken und Zigaretten ist schon vor der Eröffnung bereit.

(Bild: sah)

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