Highlights aus der Fasnachtszeitung «Knallfrosch»

Wenn der Luzerner Regierungsrat im Rock daherkommt

Der «Knallfrosch» meint: «Regieren ist doch einfach der Knaller! Zumindest in Luzern.»

(Bild: Knallfrosch)

Der neue «Knallfrosch» ist erschienen. In der Satirezeitung ernten die Herren des Regierungsrats, aber auch die Bewohner der gastfreundlichsten Gastgeberstadt der Welt einiges an Spott. Ausserdem werden «Davida Roth», «Jörgina Meyer» und immer wieder die Vertreter eines Printmediums aufs Korn genommen. 

In der 91. Ausgabe des «Knallfroschs» werden wie jedes Jahr Schläge verteilt – nach links und rechts. Auf rund 80 Seiten erscheint «keine Satire, sondern in diesem Jahr DER SPIEGELn wir nur wahre Geschichten», wie es auf der Titelseite steht. Das diesjährige Motto der Luzerner Fasnachtszeitung: «Hybridregierung für Luzern – ein bisschen Mann und etwas Rock».

Geradeaus bekommt der Ex-Regierungsrat Daniel Bühlmann (SVP) sein Fett weg. Dieser kam in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen, da er mit hohen Schulden untergetaucht ist. «Wo der Frauenversteher mit 530’000 Franken Schulden wohl geblieben ist?», wird gefragt. «Vielleicht in Brasilien, weil ihm die feurigen Samba-Tänzerinnen mehr liegen als hiesige politisierende Frauen?»

«Ohrknall» in der Regierung

Dies wäre aber nicht weiter tragisch, da uns ja ein paar Knallköpfe erhalten geblieben sind. Einige davon sitzen laut «Knallfrosch» in der Luzerner Regierung. «Die haben einen Ohrknall.» Denn die Regierungsräte würden es immer wieder schaffen, die Fasnächtler zu vergraulen. «Nun soll gar eine obligatorische Gehörschutz-Tragepflicht an der Fasnacht eingeführt werden», wettert der «Knallfrosch». Ob da jemand «im Hirni rumstöpslen» würde?

«Jörgina Meyer» und «Davida Roth».

«Jörgina Meyer» und «Davida Roth».

(Bild: Knallfrosch)

Den männlichen Regierungsrat dahingestellt, richtet sich das Augenmerk des «Knallfroschs» auch auf die Genossen. Diese würden ja «konkrete Frauenförderung» betreiben. Deshalb schicke die Luzerner SP konsequenterweise «Jörgina Meyer» und «Davida Roth» ins Rennen für einen Sitz im Regierungs- respektive Ständerat.

Für den frei werdenden Sitz im Luzerner Regierungsrat hat der «Knallfrosch» auch eigene Vorschläge: «Die knallharten Regierungsrat-Alternativen».

Darunter findet sich «Heidi Happy» als Quotenfrau, die gut singen kann. Ausserdem stellt sich «DIE Knallfrosch» zur Verfügung. Sie sorge mit ihren «weiblichen Reizen» dafür, dass sich das Problem mit dem Nachwuchs in der Politik von selber lösen würde. Wie so oft schreckt der «Knallfrosch» auch hier nicht vor sexistischem Humor zurück.

Das Heft

Der «Knallfrosch» 2019 wird in einer Auflage von 60’000 Exemplaren gedruckt und ist kostenlos erhältlich – solange der Vorrat reicht. Das Heft ist rund 80 Seiten dick und wird von der Wey-Zunft herausgegeben.

Ein weiterer Vorschlag für den Regierungsrat sei der neue «Mall of Switzerland»-Direktor. Dieser muss sich schon kurz nach dem Start an einem Neuanfang im «Hier-ist-nix-los-Tempel» versuchen. Der Grund für die Nominierung: Seine Anstellung als Direktor sei voraussehbar nur von kurzer Dauer, da auch der letzte Chef der Mall schnell wieder gehen musste. «Wählt diesen Mann in die Regierung. Der arme Kerl wird kurz nach Amtsantritt wohl wieder einen neuen Job suchen müssen.»

Zur «Mall of Switzerland» befragt der «Knallfrosch» den Leser in der Rubrik «Aglosumpf»:

(Bild: Knallfrosch)

Österreichisch an der Maihofstrasse

In der Rubrik Medientümpel hat der «Knallfrosch» die «Luzerner Zeitung» auf dem Radar. Dort, wo man seit Übernahme durch die fremden Vögte aus dem habsburgischen Aargau Österreichisch als Amtsprache eingeführt habe. Für die noch verbliebenen Mitarbeiter an der Maihofstrasse in Luzern werde nun ein Kurs à la Pro Senectute angeboten, der da heisst: «Ein Medienunternehmen wird digital – denn die anderen sind es schon lange.» Nun gut, letztes Jahr bekam auch zentralplus sein Fett weg (wir berichteten).

Gefühlt auf jeder vierten Seite wird auch über den Chefredaktor derselbigen Zeitung berichtet. Der «Knallfrosch» vergibt dem «LZ-Sörmeler» den «Goldigen Satire Orden 2018», da er dieses Jahr auch als «Fasnächtler» unterwegs sein soll. Zudem sei «Scherom Partynu» als kaiserlicher Abgesandter der Hofstaaten Aargau und Zürich unterwegs und dafür verantwortlich, dass die Fasnacht in der «Luzerner Zeitung» gebührend stattfinde.

«Mit dem Knallfrosch auf den Strich»

Weiter aufgefallen im «Knallfrosch» 2019 sind die Inserate, die doch das eine oder andere Schmunzeln provozieren. Wer hat nicht Lust, «mit dem Knallfrosch auf den Strich» zu gehen?» Nach rund 20 Jahren «Gschtürm» um die Grendel-Sanierung seien nun alle aufgrund des hellgrauen Strichs am Boden verwirrt. Der «Knallfrosch» lädt zu einer Grendel-Führung ein:

Chomm am Güdismäntig met em Knallfrosch uf de Schtrich! Stündliche Führung um 06:00 Uhr. Anmeldung erforderlich. Telefonische Reservation täglich zwischen 04:00 und 06:00 Uhr unter 041 208 81 11.

Ob sich wohl die Stadt über die vielen Anrufe so früh am Morgen freuen wird?

Do you have a bird?

Wen die Stadtführung nicht interessiert, der kann sich immer noch sprachlich weiterbilden lassen. Denn der «Knallfrosch» unterstützt mit einem Sprachkurs die Anstrengungen von Luzern Tourismus, damit Luzern als «gastfreundlichste Gastgeberstadt der Welt» anerkannt wird. Eine Auswahl der wichtigsten Sätze für eine anregende Begegnung mit Touris, damit die Luzerner ihr Englisch verbessern können:

Everything is in BUTTER

THAT is me so what from SAUSAGE

I believe I spider

NOW we have the SALAD

Don’t bring me on the PALM

Ein Inserat in der Luzerner Fasnachtszeitung.

Ein Inserat damit Luzern die «gastfreundlichste Gastgeberstadt der Welt» wird.

(Bild: Knallfrosch)

Hausbesetzungs-Arbeiter gesucht

Und zum Schluss noch ein Highlight. Nicht nur der Kanton, sondern auch die Stadt bekommt einiges ab im diesjährigen «Knallfrosch». Die Stadt Luzern sucht angeblich nach einem Hausbesetzungs-Arbeiter für ihre «Dienststelle Pyro/Spritzen/Anarchie»:

Für die Hausbesetzungseinsätze wird Ihnen an den Orten des Geschehens – wie beispielsweise im Eichwäldli – ein geräumiges Büro mit Ruheraum und angrenzender Cafeteria eingerichtet.

Auch die Stadt Luzern inseriert angeblich in der Fasnachtszeitung.

Auch die Stadt Luzern inseriert angeblich in der Fasnachtszeitung.

(Bild: Knallfrosch)

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