Kampf gegen Littering am Seeufer

Die Buvette-Idee wird nun in Zug erprobt

Party-Meile Alpenquai in Zug.

(Bild: lih)

Das Ziel heisst weniger Müll, Lärm und Ärger: Um die Durchmischung der abendlichen Gäste am Alpenquai zu befördern, will die Stadt Zug mobile Gastwirtschaften am Seeufer. Aber noch nicht im kommenden Sommer, erst will man sehen, wie ein Pilotprojekt läuft.

Schon seit zwei Jahren ist in Zug die Rede davon, dass am Alpenquai ein neues gastronomisches Angebot entstehen soll.

Denn manchmal, wenn es warm ist und Wochenende, dann sieht es morgens am Seeufer von Zug aus, als hätte dort ein Open Air stattgefunden. Plastik, Glas und Alu türmen sich am lauschigen Ufer. Dabei hat hier lediglich die allabendliche Party stattgefunden. Teens und Twens haben sich unter Ausschluss anderer Altersgruppen amüsiert.

Gesellschaftliche Kontrolle

Um solche Unternehmungen einzudämmen, hat die Stadt Zug jeweils im Sommer Interventionspatrouillen losgeschickt, die das Gespräch mit den feiernden Abendgästen gesucht haben – zwecks Wahrung von Anstand und Vermeidung von Littering (zentralplus berichtete).

Ausserdem hat die städtische Politik die Regeln zur Benützung der öffentlichen Anlagen verschärft. Und dann sollten Buvetten am Quai abends auch ältere Flaneure anlocken – und so für eine altersmässige Durchmischung des Publikums und indirekt für soziale Kontrolle sorgen.

Ob Zug das Littering in den Griff bekommt?

Problem ist kleiner geworden: Littering in Zug.

(Bild: ZVG)

Hölzerner Sichtschutz

Wie also steht es um die Buvetten? Wann öffnet die erste? «Unsere Vorstellung ist, dass der Kiosk in der Siehbach-Badi als eine Art Pilotprojekt funktioniert», sagt der zuständige Stadtrat Urs Raschle (CVP). Die Pacht hat die Stadt Zug kürzlich neu ausgeschrieben, nachdem Marcel Witschi seinen Posten in der Männerbadi geräumt hat (zentralplus berichtete).

Der neue Betreiber soll nun nach dem Willen des Stadtrats möglichst bis Mitternacht offen haben und so den Party-Brennpunkt Siehbach ein wenig entschärfen. Die hölzernen Trennwände der Badi wirken als Sichtschutz, und luden nächtliche Gäste bisher zu klandestinem Treiben ein.

Mindestens eine folgt noch

Nach einem Jahr wolle man die Erfahrungen analysieren, sagt Raschle. Aber angedacht sei die Errichtung einer weiteren Buvette zwischen Badi und Schiffstation – dort wo die Jugendanimation Zug vor einigen Sommern schon einmal ein Seeufer-Café betrieb. Ebenfalls wichtig zur Belebung des Alpenquais bleibe die Gelateria im goldenen Kiosk bei der Schiffstation, sagt Raschle. Die schliesst allerdings schon um 22 Uhr.

Zugs sonnige City-Beach am Siehbach.

Ehemaliges Männerbad am Siehbach: abends beliebter Festplatz.

(Bild: woz)

Auch wenn die Idee mit den Buvetten am See nur schrittweise umgesetzt wird, hat Raschle gute Neuigkeiten: «Das Ausmass des Litterings hat vergangenes Jahr abgenommen.» Man sei eben dabei, die Berichte auszuwerten. Möglicherweise führt dies dazu, dass die KIP-Patrouillen – das Kürzel steht für Kontakt, Intervention, Prävention – nach zwei Jahren angepasst werden. «Ganz kippen werden wir sie nicht», so Raschle. «Wir haben durch sie eine Menge über die Besucher des Alpenquais gelernt». Dies wolle man künftig bei der Repression berücksichtigen.

Flaschen können verboten werden

Ausserdem setzt Raschle auch darauf, dass das neue «Reglement über die Benützung der öffentlichen Anlagen», welches seit vergangenem Jahr in Kraft ist, weitere Früchte trägt. Dieses verbietet nicht nur, auf einem Ross über den Alpenquai zu galoppieren, sondern ermächtigt den Stadtrat für öffentliche Anlagen eine Leinenpflicht für Hunde zu erlassen und das Mitbringen von Glasbehältern zu untersagen (zentralplus berichtete). Das bedeutet: Alkoholische Getränke bleiben in jedem Fall erlaubt, sofern sie in einem Plastik-, Alu-, Stahl-, Zinn- oder Holzbehältnis transportiert und konsumiert werden.

Von besonderem Interesse wird sein, wer die Gastwirtschaft in der Siehbach-Badi übernimmt und was dort angeboten wird. Den Entscheid über die Vergabe will die städtische Immobilienabteilung noch diese Woche kommunizieren.

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