Martin Mark geht zurück nach Deutschland

Nach langem Streit: Theologieprofessor und Uni Luzern einigen sich

Universität Luzern

(Bild: zvg)

Lange sah es nach einem Fall für die Gerichte aus – nun haben die Universität Luzern und ihr freigestellter Theologieprofessor doch noch eine gemeinsame Lösung gefunden. Martin Mark wird nicht entlassen, sondern ordentlich emeritiert. Im Gegenzug sieht er von allen Klagen ab.

Wende im Streitfall an der Theologischen Fakultät: Die Universität Luzern und Professor Martin Mark haben über ein halbes Jahr nach der Eskalation doch noch einen gemeinsamen Weg gefunden. Wie die Universität mitteilt, wird die Kündigung per 31. Januar  in eine ordentliche Emeritierung per 1. März 2019 umgewandelt. Im Gegenzug verzichtet der Theologe im Zusammenhang mit der Kündigung auf eine Klage.

Mit der ordentlichen Emeritierung sei seine wichtigste Forderung vollumfänglich erfüllt, teilt Martin Mark in einer persönlichen Stellungnahme mit. Daher sehe er keine Veranlassung mehr für eine Klage. Jene gegen die Freistellung hatte er zuvor schon als Zeichen des guten Willens zurückgezogen.

Vorgeschichte warf hohe Wellen

Noch im Dezember 2018 waren die beiden Seiten weit entfernt von einer einvernehmlichen Lösung. Auslöser des Streits war, dass der frühere Dekan und Theologieprofessor im Sommer freigestellt wurde. Als Begründung wurde ein fehlendes Vertrauensverhältnis genannt. Allerdings gab insbesondere auch seine Kritik an der finanziellen Transparenz sowie seine Forderung nach Reformen zu reden. Unterstützung erhielt Mark mitunter von Studenten.

«Professor Martin Mark räumt ein, dass die Meinungsäusserungen teilweise zu emotional waren.»

Universität Luzern in einer Mitteilung

Der Betroffene hielt vor zwei Monaten noch fest, dass er Transparenz schaffen und deshalb vor Gericht ziehen wolle. Dies, weil vorgängige Gespräche über eine Einigung an zu unterschiedlichen Vorstellungen scheiterten (zentralplus berichtete).

Bedauern und Schweigen

Nun hat man sich offenbar doch noch gefunden. Professor Martin Mark räume ein, dass die Meinungsäusserungen teilweise zu emotional waren und den sachlich gebotenen Rahmen überschritten, teilt die Universität mit. Er bedauere dies und erkläre, keine persönlichen Verletzungen beabsichtigt zu haben.

Der Dekan der Theologischen Fakultät Martin Mark freut sich über das neue Zentrum für Komparative Theologie.

Martin Mark, früherer Theologieprofessor und Dekan an der Universität Luzern.

(Bild: les)

Für ihn standen bei allen Meinungsverschiedenheiten und Konflikten «die Unabhängigkeit und die Qualität der Lehrtätigkeit, die Korrektheit der Finanz- und Verwaltungsabläufe und der wissenschaftliche Ruf im Vordergrund», teilt die Uni weiter mit. Damit ist laut der Universität alles gesagt: Sowohl die Universität Luzern wie auch Martin Mark verzichten auf weitere öffentliche Aussagen, heisst es in der Mitteilung abschliessend.

Persönliche Worte zum Abschied

Martin Mark hält indes in einem separaten Schreiben fest, dass er in sein Heimatbistum nach Freiburg im Breisgau zurückkehren und dort eine neue berufliche Tätigkeit übernehmen werde. Deshalb wird er auch die priesterliche Tätigkeit im Pastoralraum Malters und Schwarzenberg im Verlaufe des Jahres beenden – vermutlich auf den 31. Juli 2019. Dort habe er inzwischen gut 100 Kinder getauft und viele interessante Gespräche geführt.

Die Wortwahl in seiner Mitteilung zeigt, dass er einen versöhnlichen Abschied anstrebt und die Zeit harscher Kritik vorüber ist. So drückt er unter anderem seine Verbundenheit zur Region aus, lobt die Landschaft und die Wanderwege – und zeigt, dass er sich nicht einschüchtern lässt: «Vor den Hofhunden habe ich keine Angst, auch wenn mir vor kurzem ein Collie meine Hose zerriss», so der Schluss.

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