Kinder- und Frauenklinik werden direkt verbunden

Ein neues Luzerner Kinderspital für 200 Millionen Franken

Das alte Kinderspital in Luzern hat seinen Dienst bald erfüllt. (Bild: les)

Das Luzerner Kantonsspital baut aus. Für 170 bis 200 Millionen Franken soll ein neues Kinderspital gebaut werden. Dieses soll auf der gleichen Baufläche wie eine neue Frauenklinik entstehen und mit ihr verbunden werden. Die Eröffnung ist für 2025 geplant. 

Das 1971 erbaute Kinderspital Luzern ist ziemlich in die Jahre gekommen und es herrscht trotz verschiedener Provisorien Platzmangel. Deshalb soll nun ein Neubau auf dem Spitalareal realisiert werden. Das neue Gebäude soll östlich des jetzigen Standortes entstehen und 2025 seinen Betrieb aufnehmen.

Das Kantonsspital (LUKS) plant, auf dem gleichen Areal wie das Kinderspital auch ein neues Gebäude für die Frauenklinik zu realisieren, um die beiden Abteilungen optimal miteinander Tür an Tür zu verbinden. 

Baubeginn voraussichtlich 2022

Der Neubau sei eine Voraussetzung, um auch künftig die Anerkennung als perinatales Zentrum zu erhalten. Das Luks ist aktuell eines von neun solchen Institutionen in der Schweiz. Spitalratspräsident Ulrich Fricker sagt: «Der Zentrumsstandort Luzern soll der Mittelpunkt der Zentralschweizer Spitallandschaft sein.» Deshalb nun dieser Befreiungsschlag. 

«Die Planung des Kinderspitals für sich alleine ist nicht zweckmässig. Frauenklinik und Kinderspital müssen räumlich nah sein, sonst haben wir ein Qualitätsproblem», sagt Peter Schilliger, Vizepräsident des Spitalrats. Die Realisierung der beiden Gebäude könnte allenfalls aber getrennt ablaufen.

CEO Benno Fuchs ergänzt: «Wir planen zwei eigenständige Kliniken, in welchen man die verwendeten Bereichen zusammen anordnen will.» Die Kliniken bleiben also in sich getrennt. Frauen, die nicht im Zusammenhang mit Kindern in die Frauenklinik müssen, werden mit dem Kinderspital kaum in Kontakt kommen. Einzig die Schnittmengen werden unter einem Dach vereint sein.

Die künftigen Standorte der beiden Kliniken.

Die künftigen Standorte der beiden Kliniken.

(Bild: zvg)

Als nächstes wird das Projekt ausgeschrieben. Vier bis fünf Planerteams können dann ihre Vorschläge einreichen. Baubeginn soll 2022 sein. Das LUKS rechnet mit Gesamtkosten von zwischen 170 und 200 Millionen Franken für die beiden Kliniken.

Was mit dem alten Gebäude des Kinderspitals passiert, ist derzeit noch nicht ganz klar. Es wird eine vorübergehende Zwischennutzung geprüft. Danach wird das Gebäude abgerissen. Die aktuelle Frauenklinik kann auch künftig genutzt werden. Auch wenn diese im Jahr 2026 bereits 25-jährig wird und erste Sanierungen anstehen. 

Synergien werden bereits genutzt

Um das Kinderspital bis zur geplanten Fertigstellung zu entlasten und die Infrastruktur zu verbessern, hat das Luks seit 2012 etappenweise Überbrückungsmassnahmen im ambulanten und stationären Bereich umgesetzt. So hat es beispielsweise die Neonatalogie und den Bereich zur Aufbereitung von Muttermilch bereits in die Frauenklinik verlegt.

Dadurch wurde mehr Platz für das Kinderspital geschaffen und die Infrastruktur für Patienten, Mitarbeiter und Eltern konnte verbessert werden. Diese und weitere Massnahmen ermöglichten einen optimalen Betrieb bis zur Eröffnung des neuen Gebäudes.

Regierungsrat Guido Graf erklärte, wie der Neubau des Kinderspitals in den letzten Jahren bedauerlicherweise immer wieder verschoben werden musste. «Das Zuwarten war aber richtig, weil jetzt eine Gesamtlösung mit der grösstmöglichen Qualität und Wirtschaftlichkeit vorliegt.»

Die Kinderklinik befindet sich vis à vis des Hauptgebäudes des Luzerner Kantonsspital.

Die Kinderklinik befindet sich vis à vis des Hauptgebäudes des Luzerner Kantonsspital.

(Bild: les)

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