Hier gibt's die meisten Bibelnamen – und Esel

Wo die Chance am grössten ist, in Luzern auf Maria und Josef zu treffen

Wie viele der Weihnachtsfiguren trifft man in Luzern an? Am meisten im Entlebuch und rund um den Napf.

(Bild: flickr)

Die Figuren der Weihnachtsgeschichte haben weltweit Millionen von Menschen ihren Vornamen gegeben. Doch wo leben im Kanton Luzern am meisten Marias, Josefs, Melchiors und Kaspars? Und wo gibt es die meisten Esel?

Krippen und Weihnachtsbeleuchtungen prägen jeweils im Dezember die Städte und Dörfer überall in der christlichen Welt. Die Namen Maria, Josef und Jesus oder die der Heiligen Drei Könige sind in tausenden von Wohn- und Schulzimmern derzeit in aller Munde.

Doch in einigen Regionen im Kanton Luzern geht es während des ganzen Jahres weihnächtlich zu und her. Denn dort leben überdurchschnittlich viele Menschen, die auf einen der Namen aus der Weihnachtsgeschichte hören. Wenig überraschend handelt es sich dabei vor allem um ländliche Gebiete.

Entlebuch und Napfgebiet haben die Nase vorn

Weihnachtsstimmung herrscht auch im Sommer insbesondere im Entlebuch und im Napfgebiet. So liegen bei den Josefs gleich vier der Top-5-Gemeinden in einer der beiden Regionen. Zwar hat die Seetaler Gemeinde Altwis mit 5,56 Prozent aller dort lebenden Männer die Nase vorn, Schüpfheim (5,5), Luthern (5,45), Doppleschwand (5,3) und Romoos (5,1) folgen aber dicht auf den Fersen.

Fast gleich präsentiert es sich bei den Marias. Auch hier liegen wiederum vier der besten fünf Gemeinden in einer der beiden Regionen. Nur Ebersecken, mit 3,8 Prozent Marias, liegt etwas ausserhalb des Gebietes.

Die Entlebucher Gemeinde Romoos schwingt aber deutlich obenaus: 5,5 Prozent der Einwohnerinnen heissen hier Maria. Gefolgt von Hasle (4), Hergiswil am Napf (3,6) und Doppleschwand (3,3). Romoos und Doppleschwand tauchen also sowohl bei den Marias wie auch bei den Josefs unter den besten fünf auf.

Jesus zeigt sich nur spärlich

Die Wandererin, die durch die schönen Landschaften des Entlebuchs und beim Napf schlendert, wird folglich wohl früher oder später auf Maria oder Josef, oder sogar auf beide gleichzeitig stossen. Wie viele (Ehe-)Paare es mit diesen Namen gibt, kann hier allerdings nicht gesagt werden. Dies aufgrund des Datenschutzes. In Romoos dürfte die Chance, auf ein solches Paar zu treffen, aber relativ hoch sein.

Stellt sich noch die Frage, wo es im Verhältnis am meisten Jesusse gibt. Hier wird es allerdings ungleich schwieriger. Denn weil ausser in Luzern in keiner Gemeinde mehr als fünf Leute diesen Namen tragen, dürfen die Statistiker aus Datenschutzgründen nur wenige Zahlen herausgeben. Im Kanton Luzern leben folglich gerade einmal 28 Männer mit dem Namen Jesus.

Keine genauen Zahlen zum Esel

Dabei dürfte es sich bei vielen um Herren handeln, die ihren Namen auf spanisch, also Jesús [xeˈsus], aussprechen. Elf von ihnen wohnen in der Stadt. Sie stehen 478 Josefs und 1034 Marias gegenüber. Auf die Namen des heiligen Paares wurden in der Leuchtenstadt also nur 2,4 beziehungsweise 1,2 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohnerinnen getauft.

Keine aufgeschlüsselten Daten gibt es zu einer weiteren zentralen Figur der Weihnachtsgeschichte – dem Esel. Nur soviel: 2017 lebten im Kanton Luzern 1114 Esel, Maultiere und Ponys. Die drei «Arten» fallen in der Statistik in die gleiche Kategorie.

Nur wenig orientalische Könige

Doch was wäre die Weihnachtsgeschichte ohne die drei Weisen aus dem Morgenland Melchior, Balthasar und Kaspar? Luzern führt die Kaspar-Liste mit 24 Personen an. 176 sind es im ganzen Kanton. Die geografische Verteilung auf die Gemeinden scheint relativ breit zu sein. Auf Kriens und Beromünster (beide 8), die nach Luzern kommen, folgen Weggis (7) und Emmen (6). Kaspar fühlt sich also insbesondere im urbanen Raum wohl.

Der Name Melchior macht sich noch rarer. Lediglich 45 Luzerner wurden so getauft. Am meisten gibt es wiederum in der Stadt. Hier heissen 8 Männer so. Von den drei Königen belegt Balthasar den dritten und letzten Rang im Kanton. Nur 33 Herren hören auf diesen Namen.

Katholisches Entlebuch, «heidnische» Stadt

Die statistische Analyse zeigt ein klares Bild, auf wie viel Weihnachten man wo übers ganze Jahr hinweg trifft. Davon ausgehend, dass heute viele hundert Männer- und Frauenvornamen geläufig sind, scheinen Maria und Josef zumindest im Entlebuch und im Napfgebiet überproportional vertreten zu sein. Sämtliche Daten stammen aus dem kantonalen Einwohnerregister (kWER).

Die Zahlen erstaunen aber nur auf den ersten Blick, bekennen sich im Entlebuch doch mehr als 79 Prozent zum katholischen Glauben. Nur gut 8 Prozent sind protestantisch. Hier gibt es auch mit Abstand am wenigsten Leute, die keiner christlichen Konfession angehören. Dies könnte eine Erklärung für die gemachten Befunde sein. Im gesamten Unteren Wiggertal, zu welchem auch das Napfgebiet gehört, sind immerhin 62 Prozent katholisch und 11 Prozent protestantisch. 

Die Diskrepanz zu anderen Regionen, wie zum Beispiel der Stadt Luzern, ist frappant. Denn hier sind mit 49 Prozent nicht einmal mehr die Hälfte der Einwohnerinnen katholisch. Mit etwas mehr als 11 Prozent leben hier auch die meisten Protestanten und mit knapp 40 Prozent am meisten Konfessionslose oder Menschen mit einer anderen religiösen Gesinnung. Dass es hier im Verhältnis nur wenige Weihnachtsnamen gibt, könnte mitunter damit zusammenhängen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von lulu
    lulu, 25.12.2018, 19:04 Uhr

    Ein wohl einsamer Rekord hat das Kapuziner-Kloster Wesemlin. Von den 15 dort lebenden Brüdern tragen drei den Namen Josef. Dazu kommt unter den 10 «klosternah Wohnenden» ein weiterer Josef…

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    • Profilfoto von lulu
      lulu, 25.12.2018, 19:05 Uhr

      sorry, muss wohl heissen *einen ….». der akkusativ hatte sich versteckt…

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