Die Luzernerin zu ihrem Lauf bei «Ninja Warrior»

So schlug sich Jessica Gismondi am wohl härtesten TV-Parcours der Welt

«Ich bin wohl ein wenig zu übermütig übers nächste Hindernis gerattert», sagt Jessica Gismondi (25).

(Bild: TV24)

Diesen Dienstagabend mass sich die Luzerner Personaltrainerin Jessica Gismondi am «Ninja Warrior Parcours» – der «krassesten Show der Schweiz». Auch wenn sie nicht alle Hürden meistern konnte, will die 25-Jährige im kommenden Jahr erneut antreten.

Mit beiden Händen umschliesst sie die kleine rote Kugel. Das Ziel hat sie fest im Visier. Ihre Hände sind verschwitzt. Sie ergreift erneut das kleine rote Etwas, versucht dieses so eng zu umklammern, wie es nur geht. Alle Augen sind auf sie gerichtet. Zahlreiche Kameras halten jede Bewegung fest. Ein letztes Mal atmet sie durch. Ihr Körper ist vollgepumpt mit Adrenalin. Sie holt Schwung, lässt los, baumelt sich übers Wasser. Die Kugel stoppt abrupt. «Das reicht nie», erschallt eine Stimme aus den Lautsprechern.

Doch die Frau aus Luzern hat Power. Ihren rechten Fuss kann sie in letzter Sekunde auf die Plattform setzen. «Ninjamässig» angelte sie sich im letzten Moment hoch. Die zuvor pessimistischen Stimmen verschwinden. «Wow! Spektakulär. Ich weiss nicht, wie das möglich ist», so der Moderator.

Die 25-jährige Jessica Gismondi richtet sich ihre Kapuze zurecht. Sie lächelt für einen kurzen Moment. Die Erleichterung steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sie checkt das nächste Hindernis ab. In ihren Gedanken bahnt sie sich einen Weg über das «Spinnennetz». Doch sie verschätzt sich, verfängt sich – und fällt …

Wochenlange Vorbereitung für 60-Sekunden-Parcours

Diesen November wird die erste schweizerische Version von «Ninja Warrior Parcours» auf TV24 ausgestrahlt. Er gilt als der wohl härteste TV-Parcours der Welt. Die Kandidaten müssen dabei verschiedenste Hindernisse überwinden – so auch Jessica Gismondi, die Luzerner Personaltrainerin aus Luzern (zentralplus berichtete).

«Ich bin überzeugt davon, dass ich mehr Hindernisse hätte bewältigen können, wäre da die Nervosität nicht gewesen.»

Jessica Gismondi, Personaltrainerin

Rund eineinhalb Monate bereitete sich Gismondi vor. Für einen Lauf, der nur exakt 57 Sekunden und 60 Hundertstel dauerte. Ihr Ziel war es, die Beste unter den Frauen zu sein. Andere kämpften sich von Hindernis zu Hindernis, bis sie am Ende den Buzzer drücken konnten. Ein Zeichen des Triumphes für den erfolgreichen Abschluss des gesamten Parcours. Gismondi stürzte bereits beim dritten Hindernis. Ist sie enttäuscht? «Nein», sagt Gismondi mit Nachdruck. «Ich bin überzeugt davon, dass ich mehr Hindernisse hätte bewältigen können, wäre da die Nervosität nicht gewesen.»

Der Parcours selbst sei nicht das Schwierigste gewesen. «Die Krux war es, die Hindernisse vor tobendem Publikum, zahlreichen Scheinwerfern, einem Dutzend Kameras und den scharfen Kommentaren der beiden Moderatoren zu meistern», schildert Gismondi.

Schweissig, zittrig und nervös

Der «Kugellift» sei mit Abstand das schwerste Hindernis gewesen. Doch die 25-Jährige ist vor allem eines: ehrgeizig. Und Respekt treibt sie voran. «Ich war so verbissen, dass ich mich doch noch hochziehen konnte», so die Luzernerin.

Danach kam die Erleichterung. «Ich war so überwältigt, dass ich das Hindernis meistern konnte. Ein bestimmter Druck fiel von mir.» Doch ihre Beine zitterten, die Nervosität blieb. Und dies wurde ihr bei der darauffolgenden Hürde zum Verhängnis. Gismondi war zu schnell unterwegs, schätzte die Distanzen falsch ein. «Ich bin wohl zu übermütig übers nächste Hindernis gerattert», sagt denn auch Gismondi. In einem «Affengaracho», wie der Moderator meinte.

Nächstes Jahr erneut antreten

Auch wenn der Gong, der das Ausscheiden des Parcours für Gismondi bedeutete, bereits nach dem zweiten Hindernis zu hören war: Gismondi ist zufrieden mit ihrer Leistung. «Zahlreiche Mitstreiter schieden bereits vorher aus», sagt sie. Und die Parcoursläufe zeigen: Selbst die Sportlichsten stürzten.

Kommendes Jahr möchte sie sich erneut dem Hindernislauf stellen. Bekanntlich sei noch kein Meister vom Himmel gefallen. «Ich erinnere mich an meine ersten Wettkämpfe als Bodybuilderin», sagt Gismondi. Zu Beginn sei sie total aufgeregt gewesen. Doch je mehr Wettkämpfe sie gemacht habe, desto routinierter und «entspannter» sei sie auch geworden. So ist die 25-Jährige zuversichtlich, dass sie 2019 mit etwas mehr Ruhe und Gelassenheit den Parcours meistern kann.

Der «Kugellift», ein Hindernis, das viele nicht meistern konnten.

Der «Kugellift», ein Hindernis, das viele nicht meistern konnten.

(Bild: TV24)

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon