Haus in Littau während Monaten unbewohnbar

Alte Hündin stirbt bei Wohnungsbrand qualvoll

Am Tag nach dem Brand werden die Schäden sichtbar. In der Wohnung spielte sich am Sonntagabend ein tierisches Drama ab.

(Bild: bic)

Bei einem Wohnungsbrand in Littau am Sonntagabend entstand grosser Sachschaden. Bilder, wie die Wohnung ein Raub der Flammen wurde, machten die Runde. Nach und nach kommen Details zum Unglück ans Tageslicht.

Am Sonntagabend kurz nach 17 Uhr musste die Feuerwehr Stadt Luzern wegen eines Wohnungsbrandes im Stadtteil Littau mit einem Grossaufgebot ausrücken (zentralplus berichtete). Hohe Flammen schossen aus den Fenstern ins Freie und erhellten den Nachthimmel. Weshalb es zum Brand kam, ist derzeit noch unklar. Auch am Tag danach ist der Brandgeruch in der näheren Umgebung noch deutlich wahrzunehmen, wie ein Besuch vor Ort zeigt.

«Aktuell sind Spezialisten der Brandermittlung in der Wohnung», sagt Simon Kopp, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Wie lange die Ermittlungen dauern werden, wisse man allerdings noch nicht. Insgesamt mussten acht Personen, darunter zwei Feuerwehrleute, mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Spital eingeliefert werden. Laut Kopp konnten sie dieses mittlerweile aber wieder verlassen.

Rentnerin immer noch unter Schock

Auch wenn die Ermittler noch nichts zur Brandursache sagen können, lassen sich zumindest Vermutungen darüber anstellen. So könnte allenfalls eine Kerze oder eine vergessene Herdplatte das Feuer entfacht haben. Wie sich am Montag herausstellte, lebte in der Wohnung eine 72-jährige Rentnerin.

V.W.*, der Sohn der Frau, sagt gegenüber zentralplus, die Rentnerin habe kurz vor Ausbruch des Feuers eine Freundin zur nahe gelegenen Bushaltestelle gebracht. Als die Bewohnerin nach einigen Minuten wieder zurückkehrte, sei bereits Rauch aus der Wohnung gequollen. Innert kurzer Zeit habe die Wohnung dann komplett in Flammen gestanden.

Trotz des raschen Eingreifens der Feuerwehr blieb laut V.W. ausser den Wänden nichts mehr übrig. Der gesamte Hausrat wurde ein Raub der Flammen. Sämtliche Erinnerungsstücke seiner Mutter seien verloren.

Nach ersten Abklärungen entstand beim Brand ein Schaden von mehreren 100’000 Franken, wie Markus Clerc, Mediensprecher der Gebäudeversicherung auf Anfrage sagt. Weitere Details kann er aktuell jedoch nicht nennen. Man stehe mit dem Eigentümer der Liegenschaft in Kontakt, so Clerc. Weitere Abklärungen würden in den nächsten Tagen stattfinden.

Gemäss Aussagen ihres Sohnes ist die Rentnerin heute zur Einvernahme bei der Polizei geladen. «Meine Mutter befindet sich immer noch im Schockzustand und kann sich momentan nicht erklären, wieso das Feuer ausbrechen konnte», so V.W.

Das Inferno zerstörte die gesamte Wohnungseinrichtung.

Das Inferno zerstörte die gesamte Wohnungseinrichtung.

(Bild: Feuerwehr Stadt Luzern)

Hündin im Feuer gestorben

Neben des Sachschadens kam es am Sonntag noch zu einem Drama. Die Rentnerin war Halterin von zwei Hunden. Einer davon konnte von ihr noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, als sie nach Hause zurückkehrte. Laut Aussagen des Sohnes habe der Hund hinter der Wohnungstür gewartet. Das andere Tier, eine sehr alte Hündin musste jedoch zurückgelassen werden. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Sie fand in dem Inferno qualvoll den Tod.

Das Mehrfamilienhaus ist derzeit nicht zugänglich. Die Bewohner können deshalb bis auf Weiteres nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Ein Augenschein vor Ort zeigt, dass auch die Wohnung, die sich oberhalb des Feuers befand, stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die Rentnerin wohnt laut Angaben ihres Sohnes momentan im Altersheim Eichhof. «Da es vier bis fünf Monate dauern wird, bis die Wohnung wieder bezugsbereit ist, werde ich meine Mutter so lange bei mir zu Hause in Nidwalden aufnehmen», so der Sohn.

Für die Bewohner der Liegenschaft konnte noch am Sonntag eine vorübergehende Bleibe gefunden werden. Momentan ist die Strom- und Wasserversorgung in dem Haus eingestellt.

*Name der Redaktion bekannt

Auch auf der Rückseite des Hauses sind Brandspuren zu sehen.

Auch auf der Rückseite des Hauses sind Brandspuren zu sehen.

(Bild: bic)

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