Spuren in Escholzmatt bisher nicht verifiziert

Bär M29 in der Nähe gesichtet: Kehrt er nach Luzern zurück?

M29 scheint sich nach wie vor zwischen dem Entlebuch und dem Berner Oberland aufzuhalten. Um welches Tier es sich genau handelt, kann derzeit aber noch nicht eindeutig gesagt werden (Symbolbild).

(Bild: flickr)

Vor einem Monat wurden im luzernerischen Escholzmatt an der Grenze zum Kanton Bern vermeintliche Bärenspuren entdeckt. Diese Woche hat ein Video bestätigt, dass sich wiederum ein Tier in der «Nähe» aufhält. Gut möglich, dass der Bär den Kanton Luzern also schon bald erneut besucht.

Die angebliche Sichtung von Bärenspuren auf dem Gebiet der Luzerner Gemeinde Escholzmatt im Entlebuch sorgte im vergangenen Monat für Aufsehen (zentralplus berichtete). Seither blieb es jedoch relativ ruhig um das Tier.

Bis am Mittwoch. Im Gebiet Lenk im Berner Oberland wurde nun wiederum ein Bär gesichtet, wie der Kanton Bern mitteilte. Ob es sich dabei um das bekannte Tier M29 handelt, das in diesem Gebiet schon öfters gesehen wurde und allenfalls sogar den Kanton Luzern betreten hatte, ist unklar. 

Kein gesicherter Nachweis im Kanton Luzern

Nicht bestätigt ist zudem, ob das Tier sich überhaupt jemals im Kanton Luzern aufgehalten hatte, wie Peter Ulmann von der kantonalen Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) auf Anfrage sagt. «Im Raum Escholzmatt ist weder ein gesicherter Nachweis noch eine Identifikation des Individuums gelungen», so Ulmann.

Dass der Bär den Kanton Luzern besucht hatte, könne deshalb aber nicht ausgeschlossen werden. Ebenso wenig die Möglichkeit, dass er in nächster Zeit wieder auftauchen könnte: «Die Wanderroute des Bären M29 zeigt auf, wie grosse Räume er innert kürzester Zeit überwinden kann.»

Während noch im vergangenen Monat sichere Nachweise aus dem Raum Habkern östlich der Thuner-Brienzerseelinie vorlagen, stammt der aktuellste Nachweis aus der Lenk. Zwischen Escholzmatt und dem Ort der jüngsten Sichtung des Tieres liegen rund 60 Kilometer Luftlinie.

Im Gebiet zwischen Entlebuch und dem Berner Oberland scheint sich das Tier, sollte es sich tatsächlich um M29 handeln schon seit einiger Zeit aufzuhalten. Die jüngsten bestätigten Sichtungen wurden jedenfalls im vergangenen November in der Region um den Thuner- und Brienzersee gemacht.

Eine unbestätigte Sichtung wurde bereits in diesem Zeitraum unmittelbar an der Luzerner Kantonsgrenze gemacht. Gut möglich, dass der Bär den Kanton Luzern also schon bald wieder besucht.

Die Wanderroute von M29 mit den letzten bestätigten Sichtungen im Gebiet Brienzer- und Thunersee.

Die Wanderroute von M29 mit den letzten bestätigten Sichtungen im Gebiet Brienzer- und Thunersee.

(Bild: KORA/www.kora.ch)

Lage bleibt unverändert

Die Lage habe sich folglich seit des vermeintlichen Spurenfundes im Entlebuch auch nicht wesentlich verändert. Die Luzerner Behörden beobachten die Situation daher genau. «Unser Austausch mit den Fachstellen der Nachbarkantone und mit der Koordinationsstelle des Bundes für Grossraubtiere (Kora) ist regelmässig und intensiv.» Dazu gehöre die rasche, gegenseitige Orientierung über den aktuellen Kenntnisstand sowie bei Bedarf die gemeinsame Spurenauswertung, so Ulmann.

Und was heisst das für die Bevölkerung? «Mit der aktuellen Sichtung eines Bären in der Lenk ergibt sich sicher keine Veränderung der Lage», sagt Ulmann. Die Verhaltenshinweise an die Bewohner des Gebietes seien somit unverändert gültig (siehe Box). 

Auch mit den Sicherheitsverantwortlichen des Pfadi-Kantonallagers, das vom 14. bis zum 28. Juli in Escholzmatt stattfindet, stehe man nach wie vor in Kontakt. «Wir haben für die Lagerleitung einen direkten Draht zur Wildhut eingerichtet», erklärt Ulmannn. Die Pfadi Luzern wird mit rund 2’000 Kindern ihre Zelte im Entlebuch aufschlagen.

Was tun, wenn man auf den Bären trifft?

Bären sind grundsätzlich sehr scheu und die Wahrscheinlichkeit, einen Bären in freier Wildbahn zu sehen, ist entsprechend gering. Wenn Bären aber die Scheu vor Menschen verlieren, ist besondere Vorsicht angezeigt. Folgende Verhaltensweisen werden empfohlen:

  • Bleiben Sie auf den Wanderwegen
  • Meiden Sie dichtes Beerengebüsch oder abgelegene Pilzgründe
  • Machen Sie mit Sprechen oder unaufgeregtem Lärm auf sich aufmerksam
  • Lassen Sie keine Essensreste oder Abfälle liegen
  • Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine
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