Keine Museumsnacht, dafür Sonderschau an der Luga

Luzerner Museen rüsten auf – und zeigen die spektakulärsten Morde

Auch von der Reuss her erstahlt das Museum.

(Bild: Gabriel Ammon / AURA Fotoagentur)

Die Luzerner Museen organisieren sich neu in einem Verein, der ihnen als Dachorganisation mehr Gewicht verleihen soll. Im Hintergrund läuft zudem die Suche nach einem Nachfolge-Event für die abgesetzte Museumsnacht. Der neue Anlass kommt ein Jahr später als angekündigt. Dafür gehts im Frühling an die Luga.

Die Luzerner Museen sind auf der Suche nach einem neuen, gemeinsamen Event. Er soll die Museumsnacht ersetzen, die letztes Jahr nach 15 Ausgaben erstmals abgeblasen wurde, weil immer weniger Tickets einen Käufer fanden. Die Vereinigung der Luzerner Museen kündigte letzten März gegenüber zentralplus an, für 2017 einen neuen Event auf die Beine zu stellen. Doch nun ist klar: Der neue Anlass wird nicht bereits dieses Jahr stattfinden, sondern erst 2018.

Denn dieses Jahr gehen die Museen andere Wege: «Es wird 2017 an der Luga eine Sonderschau der Luzerner Museen geben», verrät Alexandra Strobel, Präsidentin des Vereins Museen Luzern. Geplant sind auf rund 100 Quadratmetern nebst einem Informations-Teil und Installationen diverse Workshops, wo die Besucher beispielsweise selber Kunst oder Tierspuren herstellen, malen oder Münzen prägen können. «Die Luzerner Bevölkerung soll die Museen kennenlernen. An der Luga erreichen wir potenziell über 100’000 Leute dafür.» Bereits letztes Jahr war das Historische Museum mit der Sonderschau «Chilbi» an der Luzerner Gewerbeausstellung (Luga) präsent.

Neues Dach für Luzerner Museen

Die Luga soll aber auch die Möglichkeit für Gespräche und den Austausch bieten. «Uns interessiert, wie die Leute auf unseren Auftritt reagieren. Erst danach beschliessen wir, in welche Richtung es 2018 mit dem gemeinsamen Museums-Event gehen soll.» Zu möglichen Ideen will Strobel noch nichts verraten, im Herbst werde über den gemeinsamen neuen Anlass entschieden.

«Angesichts der massiven Sparmassnahmen müssen wir die Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass Museen eine wichtige Aufgabe wahrnehmen.»

Alexandra Strobel, Präsidentin Verein Museen Luzern

Es ist aber nicht die einzige Neuerung, die im Hintergrund aufgegleist wurde. Die Luzerner Museen befinden sich in einer Reorganisation. Aus der losen Vereinigung der Luzerner Museen ist letzten Mai der neue Verein Museen Luzern gegründet worden.

Dieser soll nicht nur Organisator des neuen Events werden, sondern eine gemeinsame Plattform mit eigener Homepage und eigenem Logo. «Es wird ein neues Dach für alle Luzerner Museen», sagt Präsidentin Alexandra Strobel. Das sei in Zeiten von Sparpaketen, von immer mehr Freizeitangeboten und abspringender Sponsoren wichtig. «Angesichts der massiven Sparmassnahmen in Luzern müssen wir die Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass die Museen eine wichtige Aufgabe wahrnehmen.»

Alexandra Strobel präsidiert den neu gegründeten Verein Museen Luzern.

Alexandra Strobel präsidiert den neu gegründeten Verein Museen Luzern.

(Bild: zvg)

Im Zuge der Reorganisation sind jedoch auch einzelne abgesprungen. Das Alpineum und das Krienser Museum Bellpark sind nicht im Verein vertreten, obwohl die beiden Institutionen in der Vorgängerorganisation mit dabei waren. Das sei aus eigenem Wunsch geschehen, so Strobel. Da es sich um kleine Häuser handle, lägen die Interessen anders und es fehle den beiden an Ressourcen, um im Verein mitzuwirken und den Mitgliederbeitrag aufzubringen.

Besucherrekord bei Kantonalen Museen

Erstmals seit der Zusammenführung des Historischen Museums und des Naturmuseums unter dem Dach der Kantonalen Museen sind die Besucherzahlen 2016 auf über 90’000 gestiegen. Zusammen zählten die beiden Institutionen letztes Jahr rund 95’000 Besucher.

Besonders das Naturmuseum registrierte mit 53‘988 Eintritten eine deutliche Steigerung, im Vergleich zu 2015 kamen um über 9000 Besucher mehr. Ein Grund dafür sind die vielen Schulklassen, welche die Ausstellung zum Thema Reh besuchten, wie Mediensprecherin Alexandra Strobel auf Anfrage sagt. «Es macht viel aus, wenn eine Ausstellung etwas thematisiert, das auch in der Schule behandelt wird.»

Im Historischen Museum wurden letztes Jahr 41’342 Besucher verzeichnet, leicht weniger als im Vorjahr. Damals wurde mit 42’509 Besuchern ein Rekord erreicht, während viele andere Luzerner Museen einen Rückgang verbuchen mussten (zentralplus berichtete). Trotzdem ist Strobel auch mit den Besucherzahlen im Historischen Museum sehr zufrieden. «Es ist erst das zweite Mal, dass die 40’000-Grenze geknackt wurde.» Dass dies nach der erfolgreichen Emil-Steinberger-Ausstellung 2015 letztes Jahr erneut gelang, sei sehr erfreulich.

Für den Erfolg verantwortlich machen die beiden Museen das vielfältige Vermittlungsangebot beider Museen sowie koordinierte Marketingmassnahmen. Als wichtiger Faktor werden zudem die Kooperationen, etwa mit dem Fumetto Comix-Festival, der Luga oder der Stadtgärtnerei Luzern, bezeichnet. Ob die anderen Luzerner Museen ebenfalls gute Besucherzahlen registrierten, steht noch nicht fest. Die Zahlen werden gemäss Strobel erst Ende Januar vorliegen.

Die spektakulärsten Morde in Luzern

Auch für das kommende Jahr rechnet Alexandra Strobel mit guten Zahlen bei den Kantonalen Museen. Die Emil-Manser-Ausstellung im Historischen Museum sei sehr gut angelaufen. «In der ersten Woche im Januar, der generell ein schwieriger Monat ist, hatten wir ausgesprochen viele Besucher.» Als weiteres Highlight bezeichnet sie die Tatort-Ausstellung vom kommenden September. Ein Abtauchen in die spektakulärsten Luzerner Kriminalgeschichten der letzten 500 Jahre – das reicht von realen, historischen Mordfällen bis zu den fiktionalen Luzerner «Tatort»-Folgen, die jeweils im Schweizer Fernsehen zu sehen sind. «Da erwarten wir eine grosse Resonanz», sagt Strobel.

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