zentralplus blickt zurück aufs Luzener Jahr

Diese Themen hielten uns 2016 auf Trab

Tote Sparsäue, lebendiger FCL, aufmüpfige Gundula: Was uns 2016 so beschäftigt hat …

(Bild: Montage/zentralplus)

Einiges ist noch in bester Erinnerung, vieles hat man schlicht vergessen, anderes erfolgreich verdrängt: Diese Themen sorgten auf der zentralplus-Redaktion für viele Artikel und viel Betrieb. Kurzum: Diese Ereignisse prägten 2016 Luzern.

Können Sie sich noch erinnern? An Grossanlässe, die Luzern erschütterten. An Erziehungsflyer, die schweizweit Schlagzeilen machten. An ein ambitioniertes Kulturprojekt, das grandios scheiterte. An aufmüpfige Luzerner Hausbesetzer. An Geschichten rund um den FCL. An endlose Debatten um Sparpakete, Ersatzwahlen und richtige Velopolitik. zentralplus hilft auf die Sprünge und lässt zum Jahresende die grossen Debatten nochmals aufleben.

Es knallt in einem Verein

Turbulentes Jahr für die IG Kultur: Angefangen hatte es bereits Ende 2015 mit dem überraschenden Abgang von Edina Kurjakovic als Geschäftsleiterin des Vereins. Die einen redeten von Trennung im Guten, andere von Kündigung.

In der Folge ging’s drunter und drüber, anstatt mit Kulturlobbyismus war man vornehmlich mit sich selbst beschäftigt: Ehemalige Mitglieder und Mitarbeitende wollten den Entscheid nicht hinnehmen und forderten ihrerseits den Vorstand zum Abgang. Was dieser dann auch tat.

Ein neuer Vorstand stand bereits parat und übernahm Anfang Jahr mit einem interimistischen Co-Präsidium nahtlos die Arbeit – und glättete daraufhin die Wogen. Eine der Hauptaufgaben: Man wollte die Geschäftsstelle möglichst schnell wieder neu besetzen – und auch sonst ging der Gesprächsstoff nicht aus, wie ein Podium zeigte.

Hören auf das Publikum: Adrian Albisser, Angela Meier und Catherine Huth zwischen den Moderatorinnen Alice Reinhard (ganz links) und Lea Schüpbach (ganz rechts).
Hören auf das Publikum: Adrian Albisser, Angela Meier und Catherine Huth zwischen den Moderatorinnen Alice Reinhard (ganz links) und Lea Schüpbach (ganz rechts).

(Bild: jwy)

Schliesslich präsentierte die IG Kultur Ende Februar ihre neue Geschäftsleiterin: Eva Laniado, ein Name, den nicht viele auf dem Radar hatten. Seither war die IG Kultur samt «Kulturmagazin» in ruhigeren Gewässern unterwegs und konnte sich wieder ihrem Kerngeschäft widmen: der Kulturpolitik. Im September schliesslich zog der neue Vorstand Bilanz, Urs Bugmann übernahm das Präsidium und Mario Stübi wurde neu in den Vorstand gewählt.

FCL auf Berg- und Talfahrt

Ach, wie schien die FCL-Welt zum Jahresbeginn in Ordnung. Alle hatten sich lieb, und sportlich war alles in Butter. Doch dann begann der Knatsch so richtig: In einer Intrige wollte Sportchef Rolf Fringer den damaligen Assistenten Roland Vrabec hinter dem Rücken von Markus Babbel als neuen Cheftrainer installieren. Fringer musste den Verein per sofort verlassen und Vrabec kurz darauf auch. Die Geschicke übernahm Sportkoordinator Remo Gaugler. Und er machte gleich Nägel mit Köpfen: Dario Lezcano und Remo Freuler wurden für gutes Geld ins Ausland verkauft, mit Markus Neumayr, Christian Schneuwly und Michi Frey kam guter Ersatz.

Die eigentlichen Gewinner des Machtkampfs, Präsident Ruedi Stäger und Trainer Markus Babbel, gerieten kurz darauf selbst ins Kreuzfeuer. Grund war ein miserabler Start in die Rückrunde mit sechs Niederlagen in Serie inklusive dem peinlichen Cup-Out im Halbfinale. Doch was machte Stäger in dieser Zeit? Er verlängerte Babbels Vertrag um zwei Jahre, was insbesondere die Berichterstatter vom Maihof so richtig auf die Palme brachte. Und dieser Schritt setzte auch Stäger gehörig unter Druck, denn sein Schicksal war von nun an stark an den Erfolg von Trainer Babbel geknüpft.

Trainer Markus Babbel ist mit dem bisherigen Saisonverlauf des FC Luzern zufrieden.
Trainer Markus Babbel ist mit dem bisherigen Saisonverlauf des FC Luzern zufrieden.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die Stimmungslage auf der Allmend kann sehr schnell ins Positive kippen, das bewies der restliche Saisonverlauf. Völlig euphorisiert stürmten die Blauweissen noch auf den vierten Schlussplatz, der zur Teilnahme an der Europa-League-Quali berechtigte. Ob dann Entspannung und eine ruhige Sommerpause folgte? Denkste! Umstrukturierungen waren angesagt.

Ruedi Stäger wurde gefeuert. Der neue starke Mann beim FCL heisst seither Philipp Studhalter, und nach einigen Monaten präsentierte dieser mit CEO Marcel Kälin auch einen neuen operativen Leiter des Geschäfts. Und in der Sommerpause wurde mit Ricardo Costa auch noch ein ehemaliger Champions-League-Sieger nach Luzern geholt. Wobei die Betonung ganz klar auf «ehemalig» liegt, wenn man die bisherigen Leistungen betrachtet.

Schneuwly freut sich über einen frühen Führungstreffer im Spiel gegen Lausanne.
Schneuwly freut sich über einen frühen Führungstreffer im Spiel gegen Lausanne.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Der Start in die neue Saison gelang der Babbel-Truppe dann ganz ansprechend. Bis auf das Europaabenteuer, welches eher einer Italien-Kaffeefahrt glich – keine Chance hatte man gegen ein starkes Sassuolo. Im Herbst folgte eine erneute Durststrecke von fünf Spielen und nur einem Punkt, erneut schaffte es Babbel aber seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Aktuell steht der FCL auf Platz vier.

Wenig deutet darauf hin, dass die aktuelle Winterpause ähnlich turbulent wie die letzten beiden wird. Doch beim FCL weiss man nie. Es gibt Gerüchte um eine Bundesliga-Rückkehr von Babbel oder einen Abgang von Mittelfeldregisseur Markus Neumayr. Wir bleiben mit Sicherheit am Ball.

Ein Flyer bewegt die Schweiz

Ein ziemlicher Rummel um die Protagonisten. Asylbewerber im Zentrum Hirschpark halten das neue Infoblatt in den Händen.
Ein ziemlicher Rummel um die Protagonisten. Asylbewerber im Zentrum Hirschpark halten das neue Infoblatt in den Händen.

(Bild: bra)

Es kommt ja nicht alle Tage vor, dass sich die nationalen Medienvertreter bei einer Luzerner Pressekonferenz gegenseitig auf die Füsse treten. So geschehen Ende Januar: Die Luzerner Regierung präsentierte ihren sogenannten Benimmflyer für Flüchtlinge, der ihnen leicht verständlich und mit herzigen Piktogrammen aufzeigte, wie man hierzulande mit Frauen umgeht. zentralplus thematisierte die Massnahme als erstes Medium. Der Zeitpunkt vor der Fasnacht war dabei nicht zufällig gewählt, und natürlich war der Kölner Silvester noch in frischer Erinnerung, da waren die Schlagzeilen vorprogrammiert.

Der gutgemeinte Flyer entfachte eine Debatte, Flüchtlinge wehrten sich in einem offenen Brief, und Regierungsrat Guido Graf konterte im nationalen Fernsehen. Auch innerhalb der zentralplus-Redaktion sorgte das Thema für unterschiedliche Meinungen – hier unser Pro/Contra dazu.

Uff, was für ein Abstimmungssonntag!

Der 28. Februar dürfte als Abstimmungssonntag im Gedächtnis bleiben mit dem dicksten Stimmcouvert seit langem. Vier nationale, eine kantonale und drei städtische Abstimmungen standen an, dazu etliche weitere kommunale Urnengänge.

Auch die nationalen Vorlagen sorgten in Luzern für Gesprächsstoff: Bei der sogenannten Durchsetzungsinitiative lieferten sich SVP-Müri und SP-Wermuth in Emmen einen hitzigen Schlagabtausch. Und bei manchen war der Ärger gross über die Luzerner «Drückebergerregierung»: Obwohl die Opposition aus den Kantonen gegen die Durchsetzungsinitiative immer grösser wurde, schwieg die Luzerner Regierung bis zuletzt und bezog keine Stellung.

Weder Ja noch Nein: Die Luzerner Regierung will sich nicht festlegen (von links): Robert Küng, Marcel Schwerzmann, Reto Wyss, Guido Graf und Paul Winiker).
Weder Ja noch Nein: Die Luzerner Regierung will sich nicht festlegen (von links): Robert Küng, Marcel Schwerzmann, Reto Wyss, Guido Graf und Paul Winiker).

(Bild: PD/Montage jwy)

Bei einer anderen nationalen Abstimmung, jener zur zweiten Gotthard-Röhre, war das anders. Hier bezog der Luzerner Regierungsrat sehr wohl Stellung und ging damit auf Opposition zur Stadtregierung.

Weitere Themen des Sonntags waren unter anderem die kantonale SVP-Initiative «für eine bürgernahe Asylpolitik» (abgelehnt) oder die neue Krienser Sporthalle Pilatus-Arena (angenommen).

Ach, du liebe Fasnacht!

SchmuDo, kurz nach 5 Uhr: Auf die Plätze, rein in die Gassen.
SchmuDo, kurz nach 5 Uhr: Auf die Plätze, rein in die Gassen.

(Bild: jwy)

Es wäre übertrieben zu sagen, die zentralplus-Redaktion sei vernarrt in die Fasnacht. Dennoch mussten auf der Redaktion einige in den rüüdigen Apfel beissen. Und so präsentierten wir ab dem 4. November ein ansehnliches Fasnachtsprogramm: Wir berichteten von einer Zeit, als die Fasnacht noch klug und sexy war, wir fühlten uns beim Urknall sehr fehl am Platz, unsere Leser wählten die beste Guugge, wir widmeten uns 100 Tonnen Dreck, und sogar eine St. Gallerin wagte sich an die Luzerner Fasnacht.

Wir sind mit dem Velo da

Dieses Piktogramm auf der Bruchstrasse bedeutet Velostrasse.  (Bild: jwy)
Dieses Piktogramm auf der Bruchstrasse bedeutet Velostrasse.  (Bild: jwy)

Es gibt da zwar nicht das eine Veloereignis. Trotzdem haben uns die Themen rund ums Zweirad das ganze Jahr hindurch beschäftigt. Da war am 26. Februar nach langer Verzögerung endlich der Spatenstich für den Velohighway auf dem alten Zentralbahntrassee. Acht Monate später beradelten wir die Strecke bereits (psst, noch bevor sie offen war!), und Anfang Dezember war die Veloroute zwischen Kriens und Luzern schliesslich für alle freigegeben – mit Signalisation, Beleuchtung und Ratterpiste.

Hier die Testfahrt:

Apropos Veloroute: Im Sommer deklarierte die Stadt die Taubenhaus- und Bruchstrasse versuchsweise als Velostrasse, was prompt zu einem mittleren Erdbeben sowie zu einigen Missverständnissen auf der Strasse führte.

Und nochmals apropos: Wieder Velo, wieder Polemik, wieder verhärtete Fronten. Tatort diesmal: der Schweizerhofquai. Linke Politiker wollen ihn für das Velo öffnen, der Widerstand ist gross. Und auch hier war sich die Redaktion wieder einmal alles andere als einig.

Malters: Eine Hanfplantage und ihre Folgen

Am 9. März hielt eine Frau in Malters während Stunden die Polizei auf Trab. Sie löste einen Grosseinsatz aus, der sehr lange für Gesprächsstoff sorgte und noch sorgt. Die 65-jährige Frau hatte sich im Haus verschanzt und gedroht, sich etwas anzutun. Als die Polizei das Haus am Mittwochmorgen gestürmt hatte, wurde die Frau schliesslich tot aufgefunden, sie hatte sich umgebracht.

In diesem Haus zwischen Scheune und Turm spielte sich das Drama von Malters ab.
In diesem Haus zwischen Scheune und Turm spielte sich das Drama von Malters ab.

(Bild: azi)

Auslöser der Aktion war eine Hausdurchsuchung am Abend zuvor, die Polizei vermutete eine Hanfplantage im Haus. Die Wohnung hatte ihrem Sohn gehört, dieser baute dort tatsächlich Hanf an.

Im August schliesslich geriet der ausser Kontrolle geratene Polizeieinsatz erneut in den Fokus: Trotz Warnung eines Polizeipsychologen soll der Polizeikommandant Adi Achermann den Zugriff zur Wohnung befohlen und weitere pikante Details über den Einsatz verschwiegen haben – das machte die «Rundschau» publik. Die Anwälte der Polizeikader widersprachen. Auch die Rolle von Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker wurde diskutiert.

Ende November schliesslich wurden der Luzerner Polizei-Kommandant Adi Achermann und Kripo-Chef Daniel Bussmann angeklagt. Der extern beigezogene Aargauer Staatsanwalt Christoph Rüedi leitet die Untersuchung. Seit September und bis zum erwarteten Urteil Anfang 2017 dürfen die zwei beschuldigten Kaderleute der Luzerner Polizei keine heiklen Einsätze mehr leiten.

Der tiefe Fall der Salle

Es ist müssig, sie nochmals zu erwähnen – trotzdem gehört sie in jeden Luzerner Jahresrückblick: 2016 war auch das Jahr der Salle Modulable, dieses ambitionierten Projekts eines neuen Musiktheaters in Luzern. Respektive: Es war das Jahr ihres Niedergangs nach fast zehnjähriger Debatte.

Im April präsentierten die Verantwortlichen nach langen Spekulationen Details zu Standort und Kosten: Das Inseli sollte es sein, und 208 Millionen Franken sollte das Projekt kosten. Aber damit war die Diskussion erst richtig entbrannt. Standort wie Kosten waren Gegenstand von heftigen Debatten. Es ging um Dimensionen, Höhe, Erpressung.

Ursula Stämmer und Hubert Achermann vor dem Modell der Salle Modulable.
Ursula Stämmer und Hubert Achermann vor dem Modell der Salle Modulable.

(Bild: lwo)

Die Opposition siegte schliesslich über die Vision: Am 12. September beerdigt der Kantonsrat die Salle frühzeitig, indem er einen Planungskredit verweigert. Nichts also mit einem modernen und multifunktionalen Zuhause für die darstellenden Künste – für Luzerner Theater, Sinfonieorchester, Lucerne Festival sowie die freie Theater- und Tanzszene. «Ein überraschendes Ende? Nein, viel eher der logische Tod eines langen, 10-jährigen Dahinsiechens. Nun gibt’s nur eines: ein neues Theater am jetzigen Standort», kommentierte zentralplus. Die Diskussion um ein neues Theater in Luzern geht erst richtig los, das zeigte auch ein Podium der Theaterszene. Alles zur Salle Modulable gibt es im Detail nachzulesen in unserem Dossier.

Auf und ab mit dem gemeinnützigen Wohnungsbau

Kommen wir zum gemeinnützigen Wohnungsbau in der Stadt Luzern. Die Stadt muss und will inzwischen auch günstigen Wohnraum schaffen: Das Volk gab 2012 den Auftrag, den Anteil an gemeinnützigen Wohnungen bis 2037 von 14 auf 16 Prozent zu erhöhen. Das sind etwa 2300 Wohnungen, rund 100 pro Jahr.

Das Jahr fing an mit: «Gemeinnütziger Wohnungsbau kommt nicht vom Fleck». Doch bald darauf konnten Genossenschaften und Stadt für die Industriestrasse endlich den Durchbruch verkünden: Man hatte sich auf einen Baurechtsvertrag bis 2096 geeinigt, die Kooperation Industriestrasse zahlt für die Nutzung 11 Millionen Franken. Doch vor 2019 wird dort noch nicht gebaut.

Das Salzmagazin steht unter Schutz und soll umgebaut und genutzt werden. Rechts im Hintergrund das Areal, das bebaut wird.
Das Salzmagazin steht unter Schutz und soll umgebaut und genutzt werden. Rechts im Hintergrund das Areal, das bebaut wird.

(Bild: jwy)

Es ging flott weiter – zentralplus schrieb: «Endlich tut sich was» auf dem Areal Eichwald gleich beim Eichhof, dort sollen 54 Wohnungen entstehen. Dann aber erneut ein Dämpfer: Die Ausschreibung für die Eichwald-Überbauung muss wiederholt werden, das Stadtparlament wollte nicht über die offenen Fragen hinwegsehen und schickt das Projekt zurück an den Absender. Es scheint: Alle wollen vorwärts machen, wissen aber noch nicht so recht wie.

Emotionaler Kampf ums Sparen

Vielleicht haben Sie’s mitbekommen: Der Kanton Luzern muss sparen. Und zwar einen ganzen Brocken: Hinter den Ziffern KP17 verbirgt sich mit 520 Millionen das grösste Sparpaket, das der Kanton Luzern je aufgleisen musste.

Es ist furchtbar kompliziert, doch es wurde immer wieder sehr emotional: Schüler demonstrierten gegen Zwangsferien, Orchestermitglieder übten sich in einem Flashmob und ein Experte meinte sogar: «Die Sparmassnahmen gefährden Menschenleben».

Das Sparschwein wird geschlachtet: Symbolbild gegen die Kürzungen in der Bildung.
Das Sparschwein wird geschlachtet: Symbolbild gegen die Kürzungen in der Bildung.

(Bild: pze)

Das KP17-Jahr endete vorläufig am 13. Dezember. Der Kantonsrat sagte Ja zum Budget, Ja zu moderat höheren Steuern und Ja zu den meisten Sparbeschlüssen der Regierung (bei Lehrern, Verwaltungspersonal, Kultur, Bildung, Heimen und im Asylbereich). Damit wird die Schuldenbremse knapp eingehalten, und doch startet der Kanton ohne gültiges Budget ins neue Jahr, weil die SVP das Referendum ergriffen hat – mit unschönem Nebeneffekt.

Wer sich für die ganze Debatte um Sparen, Steuern, budgetlose Zustände und so schöne Wörter wie «Konsolidierungsprogramm» im Detail interessiert, wird in unserem Dossier fündig.

Städtische Wahlen: vom 1. Mai bis am 27. November

Ganz oft zu sehen 2016: Stefan Roth, Beat Züsli, Franziska Bitzi Staub. Die drei sind die Protagonisten des Stadtluzerner Wahljahres.

Der neue Stadtrat (von rechts): Martin Merki, Franziska Bitzi Staub, Beat Züsli, Manuela Jost und Adrian Borgula. Ganz links Stadtschreiber Toni Göpfert.
Der neue Stadtrat (von rechts): Martin Merki, Franziska Bitzi Staub, Beat Züsli, Manuela Jost und Adrian Borgula. Ganz links Stadtschreiber Toni Göpfert.

(Bild: jal)

Es fing am 1. Mai an mit den Parlamentswahlen und der ersten Runde der Stadtratswahlen. zentralplus resümierte: «Historischer Sieg für SP – Klatsche für die CVP». Die SP hat der CVP zwei Sitze abgeluchst, doch die eigentliche Überraschung war: Der bisherige «Stapi» Stefan Roth verpasste die Wiederwahl im ersten Wahlgang. Und im Rennen um das Stadtpräsidium lag er hinter dem SP-Herausforderer Beat Züsli, der auf Anhieb in den Stadtrat gewählt wurde. Ebenfalls in den zweiten Wahlgang musste Manuela Jost.

In der verbleibenden Zeit bis zum zweiten Wahlgang versuchte es Stefan Roth mit einer neuen Werbekampagne, und die SP gab zu reden mit einem Geheimdeal mit der GLP.

Dann der zweite Wahlgang am 5. Juni: Jost schaffte glanzvoll die Wiederwahl, die SVP scheiterte erneut, und die grosse Überraschung: Beat Züsli wurde deutlich zum Stadtpräsidenten gewählt – immerhin: Roth blieb Stadtrat. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein mit dem Stadtluzerner Wahljahr: Im Sommer gab Stefan Roth überraschend zu, dass er seine Wahlschlappe nie verdaut hatte, und trat auf Mitte September als Stadtrat zurück.

Damit war die Bühne frei für die dritte Protagonistin: In einer internen CVP-Ausmarchung setzte sich Franziska Bitzi Staub superknapp durch und wurde schliesslich am 27. November als neue Stadträtin gewählt. Die «struben» Gegenkandidaten Thomas Schärli (SVP) und Rudolf Schweizer (parteilos) hatten nicht den Hauch einer Chance. Bitzi wird nun neue Finanzdirektorin und tritt ihr Amt im März 2017 an.

Es rockt und schifft

Der Himmel war einigermassen klar, als Rammstein auf der Allmend spielten.
Der Himmel war einigermassen klar, als Rammstein auf der Allmend spielten.

(Bild: zvg)

Heja, hat das geschifft am Allmend Rockt! Der 3. Juni, der erste von zwei Festivaltagen, ging förmlich unter, was die Iron-Maiden-Fans jedoch nicht sonderlich beeindruckte. Auch unser Redaktor rapportierte fleissig von der Schlammschlacht auf der Allmend.

Gnädiger zeigte sich das Wetter am Samstag, als das grösste Rockkonzert in der Zentralschweizer Geschichte bevorstand. Rammstein luden zu einem Abend mit Sadomaso-Ästhetik, Pyroshows und brachialer Verführung. Und – hihi! – die 70’000 Metal-Fans in Luzerner Gärten waren dann eine Erfindung von uns.

Zwei kurze Gastspiele: Gundula und Stella Matta

Im April machte ein Namen in Luzern die Runde: Gundula. Dahinter stand eine Hausbesetzung an der Obergrundstrasse 99 in Luzern. Die Besetzer machten daraus kurzerhand ein belebtes, selbstverwaltetes Kulturzentrum. Eine Räumung wurde immer wahrscheinlicher, im Haus wurde im Plenum diskutiert, und schliesslich gab es ein Ultimatum von der Polizei. Nach rund drei Wochen war die Besetzung vorüber.

Die Villa an der Luzerner Obergrundstrasse ist wieder unbewohnt.
Die Villa an der Luzerner Obergrundstrasse ist wieder unbewohnt.

(Bild: jav)

Doch zwei Monate später schlugen die Besetzer an der Sternmattstrasse zu, diesmal unter dem Namen «Stella Matta». Ob’s eine solche Hausbesetzung light aber bringt?, fragte zentralplus in einer Besetzungskritik. Ein paar Tage später endete auch Stella Matta bereits wieder, die Polizei hat sie kurzerhand «friedlich beendet».

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