Seltsame Kriminalfälle von 2016

Die mörderischsten Zuger Schauer-Geschichten

Huuhuu, gruselig. So geht's auch in Zug manchmal zu und her. Wie in diesem Bild. Genau. Da ist es Nacht.

(Bild: zVg)

Gefälschte Goldbarren, ergaunertes Benzin, Mord und Totschlag: Gewisse Zuger lassen sich in Sachen krimineller Energie nichts vormachen. Diese Verbrecher sorgten 2016 für Aufsehen.

Was passt besser zu freien Winterabenden als schön mörderische Schauergeschichten – und noch besser solche, die tatsächlich passiert sind? Zug ist ein verschlafenes Kaff, in dem nie was los ist? Weit gefehlt. Das Städtchen muss sich nicht vornehm zurückhalten, wenn es um mörderische Geschichten geht. Wenn Sie also das nächste Mal Ihre/n Enkel/Göttibub/kleine Tochter schaurig erschrecken wollen, packen Sie einfach diese Geschichten aus. Die schlimmsten, die das letzte Jahr zu bieten hatte.

Es war einmal, da wollte einer zu Kohle kommen, und es fehlten ihm auch die Ideen nicht, und schon gar nicht die Skrupellosigkeit. Aber von nichts kommt nichts, und so fing alles damit an, dass sich der Zuger für 4000 Franken eine kleine Firma kaufte. Bei den Investitionen blieb er aber nicht lange – schliesslich wollte er ja Geld verdienen und nicht ausgeben.

Also schloss er für diese Firma kurzerhand 50 Telefon-Abos ab und bezog damit auch 50 brandneue Natels. Die er dann weiterverkaufte. Zack: Kohle gemacht. Da hätte er vielleicht aufhören sollen. Aber wo gute Ideen einfach sprudeln, ist es schwer, zu widerstehen. Der Mann stand mit einem Fuss schon auf der schiefen Ebene. Und sprang mit aller Kraft los. Wie das Märchen ausgeht (schlecht), erfahren Sie hier.

Wenn dir das Leben Silberbarren gibt, kauf Goldfarbe

Und dann war da der Zuger, der sich dachte: Silber ist zwar schön, aber Gold ist noch besser. Also tunkte er echte Silberbarren in falsche Goldfarbe – und versteigerte das seltsame halb wertvolle, halb gefälschte Produkt auf Ricardo. Dummerweise flog die Sache auf. Zum Glück hatte er sich eine gute Verteidigungsrede zurechtgelegt. «Ich hätte nach Kroatien gehen, ein paar Leuten Geld bezahlen können, damit sie hierher kommen, vor Gericht aussagen und etwas zusammenlügen», sagte er dem Zuger Obergericht. «Das habe ich aber nicht getan.» Immerhin: Der gute Wille war also da. Der kam dann aber nicht so gut an. Das fatale Ende der Sache: Hier kommt’s.

Er fesselte, knebelte und erdrosselte eine wohlhabende Frau und ihre Haushälterin am Zuger Eschenring in einer Penthousewohnung.

Jetzt wird’s richtig schrecklich. Diese Geschichte ist für wenn die Kinder im Bett sind. Und die Erwachsenen Schnaps trinken, zur Beruhigung der flatternden Nerven. Denn dieses Jahr stand auch ein Mann vor Gericht, der in Zug zwei Frauen ermordete: Er fesselte, knebelte und erdrosselte eine wohlhabende Frau und ihre Haushälterin am Zuger Eschenring in einer Penthousewohnung. Klaute den ganzen Schmuck. Zündete dann die Wohnung an, um die Spuren zu verwischen, und fuhr nach Luzern, um die Beute zu verkaufen.

Fesselspiele, Epilepsie, wie jetzt?

Noch absurder als die Tat war deren Verteidigung. Der Anwalt des Beschuldigten lieferte sich ein Rückzugsgefecht in die Hilflosigkeit: Die Dame und der Beschuldigte hätten «Fesselspiele» betrieben, bringt er vor. Als das nichts nützt: Die wohlhabende Dame habe unter Epilepsie gelitten und sei an einem Anfall erstickt. Damit gibt er sich aber noch lange nicht geschlagen. Dumm nur – sein Mandant hatte zu Beginn der Verhandlung schon gestanden. Wie geht die Geschichte aus? Tragisch.

Sechs oder sieben illegale Spielclubs gibt es laut einem Insider in Zug.

Wenn Ihnen jetzt die Hände zittern vor Schock, lassen Sie sich kurz Zeit für eine Tasse Thé au Rhum, bevor Sie sich die nächste zu Gemüte führen. Denn das Verbrechen ist nicht immer so schlecht durchdacht und brutal. Es kann auch leise und harmlos daherkommen. Möglicherweise gleich in Ihrer Nachbarschaft. In Zug lauert es manchmal hinter den gut gelaunten Schildern von gemütlichen Jassklubs und Internet-Lokalen.

Ganz richtig. Da wird gezockt. Und nicht nur ein bisschen. Sechs oder sieben illegale Spielclubs gibt es laut einem Insider in Zug. Und da wird auch mal um Hunderttausende von Franken gespielt. Die Polizei reagiert mit Razzien – die Hintermänner stört das nicht. Sie gründen einfach ein neues Lokal. Wie das geht? So.

Reiche Witwe, Stadtrat auf Abwegen

Und dann natürlich der Blockbuster des Zuger Kriminaljahrs, oder vielmehr, die Zuger Soap Opera: Der ehemalige Stadtrat Ivo Romer stand 2016 vor Gericht – drei Tage lang wurde sein Fall verhandelt. Ihm wird vorgeworfen, das Geld einer reichen Witwe veruntreut zu haben.

Das Urteil steht noch aus. Romer beharrt nach wie vor auf seiner Unschuld, spricht von «böswilligen Unterstellungen» und «medialer Verzerrung». Jedes Detail dieses Falles sorgte für Empörung. Besonders langlebig: der Moment, an dem Romer mit der Aktentasche von Bankomat zu Bankomat geht und Zehntausende von Franken abhebt. Wie das wohl ausgeht? Hier geht’s weiter.

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