Luzern: Ehemaliger Schützengarten wird neu genutzt

Eine neue Schützin im Garten

Sara Stalder (links) übernimmt die Beiz im Bruchquartier für die nächsten fünf Monate. Unterstützt wird sie von Kollegin Manuela Alagna.

(Bild: web)

Seit nach dem Schützengarten auch das asiatische Restaurant Mekong River geschlossen hat, steht die alte Beiz an der Bruchstrasse leer. Jetzt übernimmt Sara Stalder und macht daraus «Sara’s Schützengarten». Das provisorische Restaurant bekommt einen Touch La-Fourmi-Style – eine Unbekannte ist die Beizerin nämlich nicht.

Ihre erste Zwischennutzung ist es nicht: Die Luzernerin Sara Stalder gehörte jahrelang zum Team, das im Théâtre La Fourmi im Tribschenquartier den Laden geschmissen hat. Als dieses dann 2013 als Provisorium ins Hotel Anker zog, war auch Sara Stalder mit an Bord.

Diesmal reisst sie alleine ein Projekt an: Am 5. November eröffnet sie «Sara’s Schützengarten» an der Bruchstrasse. Damit bekommt das Trendquartier (zentralplus berichtete) ein gemütliches Lokal, in dem tagsüber auch Kleinigkeiten gegessen werden könnnen.

Das ehemalige Restaurant Schützengarten an der Bruchstrasse 20 wird zwischengenutzt.

Das ehemalige Restaurant Schützengarten an der Bruchstrasse 20 wird zwischengenutzt.

(Bild: web)

Gemütliche Beiz für fünf Monate

«Den Entscheid habe ich schnell und kurzfristig gefasst: Hier greife ich zu», sagt Stalder. Im Vorbeigehen sei sie durch den Zettel an der Tür darauf aufmerksam geworden, dass die Location zu mieten sind. Zwar nicht für immer und ewig, aber immerhin für fünf Monate. «Ich habe mir die Räume dann angesehen und mich entschieden, hier eine Zwischennutzung zu machen.» Gesagt, getan und schon steht die Eröffnung vor der Tür.

Lohnt sich der Aufwand für diese paar Monate? «Natürlich ist der Zeit- und Energieaufwand gross. Aber ich werde in allen Belangen von vielen Bekannten unterstützt», sagt sie. Weil es sich um eine Zwischennutzung handelt, sei der Mietpreis entsprechend angesetzt. «Und teure Investitionen mache ich nicht.»

«Eine hippe Lounge gibt es sicher nicht! Und auch keinen Party-Schuppen.»
Sara Stalder, Wirtin in der Zwischennutzung Sara’s Schützengarten

Der ehemalige Schützengarten, in dem später auch das Mekong River untergebracht war, gehört zur Spezies der aussterbenden Quartierbeizen: Der Innenraum ist alt, aber charmant. Das Licht schummrig, aber gemütlich. Das will die neue Beizerin auch nicht gross ändern. «Eine hippe Lounge gibt es sicher nicht! Und auch keinen Party-Schuppen», sagt sie.

Sara Stalder will den Charme des Schankraums  betonen und mit Retro-Deko zusätzlich Atmosphäre schaffen.

Sara Stalder will den Charme des Schankraums  betonen und mit Retro-Deko zusätzlich Atmosphäre schaffen.

(Bild: web)

Vielmehr möchte sie den gemütlichen Charakter des Gastraums betonen und mit wenig, aber stilvoller Dekoration ergänzen. Bereits geben herumstehende Kerzenständer und farbige Lämpchen einen ersten Eindruck davon. Stalder hat nicht nur selber ein gutes Händchen, was die Einrichtung angeht – sie bekommt auch noch Unterstützung. «Armelle Nansenet vom La Fourmi gibt mir zusätzlich kreative Inputs punkto Deko», sagt sie.

Ursprüngliche Idee ist jetzt etwas reduzierter

Anfangs hatte die freischaffende Wirtin ins Auge gefasst, beide Stöcke des Hauses zu übernehmen und mit einem Bekannten eine richtige italienische Osteria einzurichten. «Daraus wurde jedoch nichts. Die Investitionen wären zu gross gewesen für diese paar Monate», sagt sie.

Im oberen Stock des Gebäudes ist die Küche untergebracht, und ausgerechnet dort funktioniert einiges nicht mehr. «Zum Beispiel der Warenlift und die Abwaschmaschine. Beides nicht unwesentlich für eine Beiz», sagt Stalder und zuckt mit den Schultern. Sie hat flugs ihr Konzept geändert und statt der Osteria gibt es jetzt ein kleineres, aber gemütliches Bistro im Erdgeschoss. Im kulinarischen Angebot sind Suppen, Paninis, Salate und andere kleine Gerichte. «Am Mittag wird man hier auf jeden Fall satt!»

Hier kann bald ein gemütlicher Jass geklopft oder ein anderes Spiel gemacht werden.

Hier kann bald ein gemütlicher Jass geklopft oder ein anderes Spiel gemacht werden.

(Bild: web)

Einen Jass klopfen und sich bewirten lassen

An den Wochenenden bleibt Sara’s Schützengarten geschlossen. Dafür werden an diesen Tagen auf Anfrage Gruppen oder Privatanlässe bekocht und bewirtet. «Das ist gerade in dieser Zeit für viele interessant. Zum Beispiel für die anstehenden Weihnachts- oder Jahresschlussessen», ist Stalder überzeugt.

«Auf der Gartenterrasse wollen wir auch Fondue in grossen Kesseln anrichten.»
Sara Stalder

Nebst dem Schankraum gehört ein weiterer Raum zur Beiz. «Hier liegt der Fokus auf Spielen. Man kann gemütlich einen Jass klopfen oder ein anderes Spiel machen, das wir parat haben.» Auch kleinere Veranstaltungen, etwa eine Lesung oder ein akustisches Konzert, sollen hin und wieder dort Platz finden. Für die grosszügige Gartenterrasse sind ebenfalls Ideen für die kalte Jahreszeit in der Pipeline. Zum Beispiel eine Schneebar. «Auf der Gartenterrasse wollen wir auch Fondue in grossen Kesseln anrichten», sagt Stalder.

Für die grosszügige Gartenbeiz sind Ideen in der Pipeline. Zum Beispiel Fondue aus dem Kessel.

Für die grosszügige Gartenbeiz sind Ideen in der Pipeline. Zum Beispiel Fondue aus dem Kessel.

(Bild: web)

Zu Zwischennutzungen gehört auch Improvisation

Was dann tatsächlich alles verwirklicht wird bis Ende März nächstes Jahr, weiss sie noch nicht. Dass bei Zwischennutzungen immer auch eine Portion Improvisation dazugehört, ist sich die diesbezüglich erfahrene Wirtin bewusst.

Fünf Monate eine Beiz

Die Eröffnung von Sara’s Schützengarten an der Bruchstrasse 20 findet am Samstag, 5. November, statt. Ab 15 Uhr gibt es Apéro, danach ist die Beiz bis Ende März 2017 in Betrieb. Geöffnet ist das Lokal unter der Woche jeweils ab 9 bis 19 Uhr (montags bis freitags) beziehungsweise bis 22 Uhr (donnerstags und freitags). Auf Anfrage werden am Wochenende Privatanlässe oder Gruppen bewirtet (078 730 63 13, [email protected]). 

Und sie wurde bereits ein erstes Mal auf die Probe gestellt: Die Eröffnung wäre für diesen Samstag geplant gewesen. «Wegen einem Wasserschaden wurden diese Pläne über den Haufen geworfen. Los geht es jetzt halt eine Woche später.»

Am Samstag, 5. November, sind die Türen von «Sara’s Schützengarten» erstmals offen. Ab 15 Uhr gibt es Apéro, und ab dann heisst es: Das Bruchquartier ist bis im Frühling um eine Beiz reicher. Danach soll das Gebäude abgerissen und an seiner Stelle etwas Neues gebaut werden. 

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