«Der Job einer Musikerin ist nur selten glamourös»
Premiere für «Call me Clark»: Die Luzerner Band stand am Samstag an der Luga erstmals auf der Bühne. Es war zwar nicht die Traumlocation für den Auftritt, aber derzeit ist für die jungen Musikerinnen anderes wichtiger. Denn: Frauen haben es im Musikbusiness aus verschiedenen Gründen besonders schwer.
Es ist Samstag, kurz nach zwölf Uhr mittags, und die Halle 2 an der Luga ist ungewohnt leer. Wahrscheinlich sitzen die meisten Messebesucher gerade beim Zmittag oder tummeln sich in der sogenannten «Fresshalle» nebenan. Es dauert noch knapp eine halbe Stunde, bis die Luzerner Band «Call me Clark» die Bühne betreten wird. Es ist das erste Konzert der fünf jungen Musikerinnen, die im Rahmen des «Female Bandworkshops» von «Helvetia rockt» (siehe Box) erste Erfahrungen im Musikbusiness sammeln können.
Obwohl es ihr erster Auftritt als Band ist, sind die jungen Frauen ruhig und entspannt. Liegt es daran, dass die Zeit und der Ort des Konzerts ihr Herz nicht gerade höher schlagen lässt? Die Musikerinnen lachen. «Wir betrachten es als Hauptprobe für unsere kommenden Konzerte», meint Norina Bühlmann, die mit ihren 23 Jahren quasi das «Band-Mami» ist. Zudem sei die Luga ein guter Ort, um sich der Öffentlichkeit vorstellen zu können − auch wenn der Rahmen nicht gerade dem Traum eines Musikers entspräche.
«Es ist uns wichtig, den Job einer Musikerin zu spiegeln, und der ist nur sehr selten glamourös.»
Manuela Jutzi, Projektleiterin bei «Helvetia rockt»
«Helvetia rockt» setzt sich für Frauen in den Sparten Jazz, Pop und Rock ein. Die jungen Frauen erhalten in einem angeleiteten Workshop die Möglichkeit, Banderfahrung zu machen, zu improvisieren und gestalterisch tätig zu sein. Sie üben den Umgang mit Technik und sammeln Auftritts- und Studio-Erfahrungen. Die jungen Musikerinnen vernetzen sich, üben sich im Kritiknehmen und -geben und lernen, mit schwierigen Situationen oder Konflikten umzugehen. Die nächsten Workshops starten im Oktober − nähere Infos finden Sie hier.
Von Unsicherheit keine Spur
«Es sieht halt nicht klischeemässig ‹hübsch› aus, wenn eine Frau breitbeinig dasteht, der Gitarre fette Riffs entlockt und ins Mikro schreit.»
Manuela Jutzi
Frauen sind untervertreten
Es mangelt an weiblichen Vorbildern
«Call me Clark» will weitermachen
«Man kann auch für ein Hobby 100 Prozent geben und wer weiss, was die Zukunft bringt.»
Norina Bühlmann, «Call me Clark»
Info:
Bereits zum fünften Mal widmet sich die Luga-Sonderschau «Jugend – die beste Generation» der Frage, was die heutige Jugend beschäftigt. Auch an diesem Sonntag werden auf der Bühne am Stand in der Halle 2 verschiedene Jugendprojekte präsentiert, um diese der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Die Luga 2016 nähert sich dem Ende |
Am Sonntag ging die Zentralschweizer Frühlingsmesse zu Ende. Hier ein paar Randnotizen rund um das Geschehen: Hardcore Luga-Fan aus Dänemark macht Ferien in Luzern Es gibt sie, die ganz krassen Luga-Fans. Peter Curiger, der auf dem Messegelände Lothar-Spiesse verkauft, berichtet von einem Dänen, der täglich vorbeikommt. Er liebe aber nicht nur die feinen Spiesse, sondern die ganze Luga. Er hat eine Woche Ferien genommen, um nach Luzern zu reisen und die Zentralschweizer Frühlingsmesse zu besuchen. Magere Performance von Regierungsrat Guido Graf Im Rahmen des Auftritts des Gastkantons Luzern wurde auch für die Aktion «Luzern tanzt» geworben. Gesundheitsdirektor Guido Graf war zwar anwesend, machte jedoch beim Line-Dance nicht selber mit: «Dafür wäre meine Tochter Rahel, die in der ersten Mannschaft des FC Luzern spielt, geeigneter.» Was genau Fussball mit Rock’n’Roll zu tun haben soll, erschliesst sich zwar nicht ganz, aber immerhin meint Graf, dass er durchaus einen Bezug zum Tanzsport habe. Denn: «Die ganze Politik ist ein Tanz», so der Regierungsrat. Bleibt nur zu hoffen, dass er im Kantonsrat eine bessere Performance hinlegt als an der Luga. Hätten Sie’s gewusst? Schon im 15. Jahrhundert gab es eine Luga Bereits früher gab es in Luzern Ausstellungen. So wurde im Jahr 1417 die Frühlingsmesse gegründet, die bis 1957 Bestand hatte. Sie fand auf dem Inseli und dem Bahnhofplatz statt, musste jedoch immer um ihre Existenz kämpfen. Vor dem ersten Weltkrieg wollten die Krämer die Messe abschaffen, mit dem Argument, es brauche keine Marktstände mehr, da es in der Stadt genug Verkaufsgeschäfte gebe. In der Zwischenkriegszeit wurde bemängelt, der Anlass verschandle den Bahnhofplatz und nach dem zweiten Weltkrieg wollten die Stadtväter das Gelände für Parkplätze reservieren. Das Resultat: Luzern verfügte ab Mitte der Fünfzigerjahre nur noch über eine Herbstmesse, die heutige Määs. Bis im Jahr 1980 die erste Luga entstand. |
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Mehr Eindrücke vom ersten Auftritt der Luzerner Band «Call me Clark» finden Sie hier in unserer Bildergalerie:
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