Bleiben genügend Sozialpädagogen?

Weitere Abgänge bei der Schule Horbach

Die Primarstufe der Sonderschule Horbach auf dem Zugerberg (Bild: zentral +)

Drei Sozialpädagogen und der Internatsleiter Oberstufe der Sonderschule Horbach gehen. Was steckt dahinter? Nichts Aussergewöhnliches, finden der Kanton Zug und die Geschäftsleitung. Und dann fällt das Wort Umstrukturierung. In welche Richtung diese zielt, bleibt unklar.

An der Schule Horbach haben wieder mehrere Lehrpersonen gekündigt. Das bestätigt der Kanton Zug. Unter anderem geht es um den Internatsleiter Oberstufe sowie um drei Sozialpädagogen. Es scheint, als würde keine Ruhe in die Schule auf dem Zugerberg einkehren (zentral+ berichtete).

2014 machte zentral+ publik, dass an der Schule zu wenige Personen mit einem Diplom in schulischer Heilpädagogik angestellt waren. Daraufhin machte der Kanton Zug mit fünf Auflagen Druck. Werden diese nicht erfüllt, wird der Schule der Leistungsauftrag entzogen.

Monatliche Qualitätsdialoge

Seit der neuen Leistungsvereinbarung trifft sich die Abteilung Sonderpädagogik des Kantons Zug monatlich mit dem Horbach-Geschäftsleiter Thilo Behrendt und der Bereichsleiterin Schule. Ziel dieser Treffen ist es, die Qualität bei der Schule Horbach zu sichern.

«Diese Abgänge weisen keine Auffälligkeiten auf.»

Judy Müller von der Abteilung Sonderpädagogik des Kantons Zug

Mittlerweile sind genügend ausgebildete Heilpädagogen im Horbach angestellt. Dies bestätigt man beim Kanton Zug. Dort sieht man jedoch keinen Grund zur Beunruhigung. Die Leiterin der Abteilung Sonderpädagogik, Judy Müller, erkärt: «Diese Abgänge weisen keine Auffälligkeiten auf. Es handelt sich nicht um aussergewöhnliche Kündigungen. Es handelt sich um Lehrpersonen, die teils schon seit Jahren am Horbach arbeiten, und es scheint sich um normale Fluktuationen zu handeln.»

Noch sind genügend Sozialpädagogen da

Thilo Behrendt, der Geschäftsführer der ITH, bestätigt die vier Abgänge, und sagt, dass es noch weitere gebe. Er bekräftigt jedoch die Aussage des Kantons, dass es sich um ganz normale Kündigungen handle. «Die Abgänge passieren zum Teil, weil es sich um befristete Verträge handelt, etwa von Praktikanten, die nun ihre Ausbildung fertig haben.»

«Der Kanton kann präventiv nichts machen. Er kann erst im Nachhinein reagieren.»

Judy Müller, Abteilung Sonderpädagogik des Kantons Zug

Und wie sieht es mit Sozialpädagogen aus? Drei von ihnen haben ihre Kündigung eingereicht; bleiben da noch genug am Horbach? «Derzeit wird die Mindestzahl auf jeden Fall eingehalten. Zumal die Personen, die gekündigt haben, ja noch in der ITH tätig sind», erklärt Müller von der Abteilung Sonderpädagogik beim Kanton. Wie die Situation nachher aussehe, könne sie noch nicht sagen. «Der Kanton kann präventiv nichts machen. Er kann erst im Nachhinein reagieren.»

Beim Kanton erwähnt man ausserdem, dass in der ITH ein Umstrukturierungsprozess stattfinde. Genaueres weiss man jedoch noch nicht. Behrendt hält sich ebenfalls bedeckt. Er erklärt einzig, dass die Änderungen den geplanten Umzug 2018 betreffen, und ergänzt: «Wir haben bis jetzt beim Kanton lediglich eine Vorankündigung gemacht und müssen erst einmal bei unseren Mitarbeitern kommunizieren. Im kommenden Frühling werden wir dann den Kanton informieren.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Markus Mathis
    Markus Mathis, 19.12.2015, 09:36 Uhr

    Was früher die katholische Kirche war, ist heute die Gemeinnützige Gesellschaft: de facto die Monopolanbieterin im Sozialbereich des Kanton Zug.

    Würde in diesem Dienstleistungsbereich endlich Wettbewerb zugelassen, dann müsste man sich nicht darüber ärgern, dass der Kanton seine Aufsichtspflichten kaum wahrnehmen will. Weniger Amigos, die miteinander geschäften, hiesse auch, dass das Ganze den Kanton günstiger zu stehen käme – Wetten?

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