Luzerner Berufsbildungszentrum

Nach Krach: Rektor tritt zurück

Vor anderthalb Jahren herrschte im Luzerner Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik (BBZW) noch dicke Luft. Nun tritt der Rektor per Ende des laufenden Semesters zurück. Dies nach turbulenten Zeiten. 

Der Rektor des Berufsbildungszentrums Wirtschaft, Informatik und Technik (BBZW) tritt per Ende des laufenden Semesters zurück. Dies teilt Christof Spörring, Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, mit. Auf Anfrage von zentral+ begründet Spörring: «Das BBZW hat eine grosse Umwälzung hinter sich. In diesem Prozess hat er sehr gute Arbeit geleistet. Über die neue Planung, die Neuausrichtung und die Rolle des Rektors wurden wir uns jedoch nicht mehr einig.»

Das bisherige Schulleitungsteam übernimmt die Gesamtverantwortung für die Schule. Prorektorin Andrea Renggli wird in der Geschäftsleitung der Dienststelle Berufs und Weiterbildung Einsitz nehmen und gegen aussen die Schule vertreten. Die Stelle des Rektors wird nicht ausgeschrieben.

«Seine Führungsaufgabe war von Anfang an herausfordernd.»

Christof Spörring, Leiter Berufs- und Weiterbildung

Der bisherige Rektor werde sich nach Abschluss des Führungsentwicklungsprozesses am BBZW beruflich neu orientieren. Der 46-Jährige ist seit August 2011 als Rektor des Berufsbildungszentrums Wirtschaft, Informatik und Technik (BBZW) tätig.

Grosse Vorbehalte und Widerstände

«Seine Führungsaufgabe war von Anfang an herausfordernd», so der Leiter der Dienststelle Christof Spörring. Nach der Zusammenführung der drei früher selbständigen Schulen in Emmen, Sursee und Willisau bestanden schulintern grosse Vorbehalte und Widerstände gegen die anstehende Organisationsveränderung. «Das BBZW ging unter seiner Leitung durch einen mehrjährigen Veränderungsprozess, der neben der Förderung des BBZW als eine Schule an drei Standorten auch zu übergreifenden Abläufen und tieferen Kosten führte.»

Das BBZW

Das Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik ist das Kompetenzzentrum für kaufmännische und gewerbliche Berufe im Kanton Luzern. Mehr als 3'700 Lernende in über 30 verschiedenen Berufen werden an den Standorten in Emmen, Sursee und Willisau in der Grundbildung ausgebildet.

Es ist etwa anderthalb Jahre her, da gab es offenbar ziemlichen Knatsch. zentral+ berichtete im Frühjar 2014 wiederholt von Unstimmigkeiten innerhalb der Schule und von einem internen Brief, der an die Öffentlichkeit drang. Darin richteten sich die Mitarbeitenden an die Mitglieder der kantonsrätlichen Aufsichts- und Kontrollkommission (AKK). Es habe «massive Führungsprobleme» gegeben. Im Brief wurden verschiedene Vorkommnisse aufgelistet. Es hiess, die Lehrpersonen und Mitarbeitenden seien nicht bereit, «das selbstgefällige, abwertende, zum Teil wahrheitswidrige und oftmals gar verletzende Führungsverhalten unseres Rektors und von Teilen unserer Schulleitung weiterhin widerspruchslos zu tolerieren.»

Einigung auf Vertragsauflösung

Heute bewege sich das BBZW wieder in ruhigeren Bahnen, sagt Christof Spörring. Das Führungsentwicklungsprojekt stehe vor seinem Abschluss. Der Stelleninhaber und Spöring haben eine unterschiedliche Auffassung über die künftige Rolle des Rektors und die weitere Führungskultur. Sie haben sich deshalb im gegenseitigen Einverständnis darauf geeinigt, dass der aktuelle Rektor nach Abschluss des Führungsentwicklungsprojektes das BBZW per Ende des laufenden Semesters verlässt. Der Rektor war für eine Stellungnahme am Montagnachmittag nicht zu erreichen.

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