Zwischenbilanz zu Rothenburger Töff-Lokal

Biker-Beiz wappnet sich für den Winter

Das Team des Ace Cafe Rothenburg hat Grund zur Freude. Von links: Kev Rünzi, Inhaber Dany Kunz, Kathrin Seiler und Huevo Cimato. (Bild: zvg)

Gross waren die Erwartungen an das Ace Cafe Luzern in Rothenburg bei der Eröffnung diesen Sommer. Vier Monate später hat zentral+ das Lokal besucht und ein Zwischenfazit gezogen: Die Anwohner haben sich beruhigt, und der Betreiber hat seinen Unfall überstanden. Geht nun die Angst vor der Winterflaute um?

An diesem frühen Herbstabend unter der Woche sind erst einige Plätze im Ace Cafe in Rothenburg besetzt. Mit dem traumhaften Sommer gelang dem Ace Cafe Luzern ein fulminanter Start. «Die ersten zehn Tage waren die intensivsten meines Lebens», erinnert sich Inhaber Dany Kunz lachend. Rasch nach der Eröffnung hat er reagiert und mehr Personal eingestellt. Zurzeit haben 15 Leute im Ace einen Arbeitsplatz. Und das war nötig: An den grössten Treffen waren bis zu 900 Personen im Ace Cafe. Doch nun hält auch in Rothenburg der Herbst Einzug. «Jetzt wird’s eher gemütlich im Ace, man bestellt sich eher ein Bier oder ein Glas Wein, isst etwas», erzählt der Inhaber.

Für den Winter sind durchgehend jedes Wochenende weitere Events geplant – natürlich etwas weniger Töff-Anlässe als im Sommer. Zweimal im Monat will Dany Kunz im Ace Cafe Luzern Livemusik anbieten: «Wir sind ja schon Rock’n’Roll, dann braucht’s hier auch auf der Bühne Rock’n’Roll». Das Jahresprogramm 2016 wird Anfang Dezember online sein.

Jedes Wochenende finden Events statt

Gast Patricia Herzog hat ihre Tochter Jasmin von der Arbeit geholt, und jetzt trinken sie hier was. «Ich kenn das Ace Cafe vor allem durch meinen Freund, der ein Töff-Freak ist. Leider haben wir die Eröffnung Ende Juni verpasst. Da war ja Tom Lüthi hier», bedauert sie. Inzwischen seien sie aber ein paar Mal im Ace Cafe gewesen. «Es hat eine coole Atmosphäre, Leute jeden Alters und sehr nettes Personal», erzählt sie. «Ich bin auch öfter am Mittag hier. Denn das Essen ist sehr lecker und frisch. Und mir gefällt der rockige Stil», ergänzt Jasmin Herzog aus Luzern.

«Hier trifft man den 14-jährigen Töfflibueb ebenso wie den älteren, gehobenen Herrn mit seinem Oldtimer, den Banker und den Strassenarbeiter.»

Dany Kunz, Inhaber Ace Cafe

Auch Chris Flückiger und Tom Renggli aus Emmenbrücke stimmen zu: Das Essen sei sehr gut. «Vor allem der Ace-Burger. Und die gute Musik ist uns wichtig», erklären die beiden, die jeden Freitag vor der Bandprobe der Dirty Blue Roots im Ace Cafe vorbeikommen. Das Ace Cafe ist ein Thema in Rothenburg, so Tom Renggli. Denn: An jedem Samstag und Sonntag findet im Ace Cafe ein Event statt (siehe Webseite). An diesen sind die beiden jedoch nicht interessiert.

Banker und Strassenarbeiter treffen sich

Dass sich ein breites Publikum im Ace Cafe wiederfindet, ist von grosser Bedeutung. «Nur mit den Events und den Töff- und Autofreaks könnten wir das Cafe nicht betreiben», erklärt Inhaber Dany Kunz. Umso zufriedener sei er, dass das Publikum so zahlreich und vielfältig ins Ace Cafe kommt. «Hier trifft man den 14-jährigen Töfflibueb ebenso wie den älteren, gehobenen Herrn mit seinem Oldtimer, den Banker und den Strassenarbeiter», gibt er erfreut zum Ausdruck.

Eine Neueröffnung bringt natürlich auch immer einige Probleme mit sich. «Am Anfang bogen viele Leute aus Versehen ins Dorf ab. Da hatten wir einige Reklamationen. Doch ich habe immer meine Gesprächsbereitschaft signalisiert. Ausserdem haben wir die Öffnungszeiten angepasst und mit dem Kanton zusammen Hinweisschilder aufgestellt. Seit sechs Wochen haben wir keine Reklamation mehr gehabt», betont Dany Kunz.

Ruhig bleiben – auch an ruhigen Tagen

Dany Kunz ist mehr als zufrieden. «Wir haben sehr viele zufriedene Gäste, die wieder kommen. Auch mittags läuft es mit 40 bis 90 Mittagessen pro Tag gut. Aber ich musste auch lernen, an ruhigen Tagen ruhig Blut zu bewahren. Solche Tage gehören dazu», sagt Dany Kunz.

Das Ace Cafe Luzern in Rothenburg hat sich etabliert.

Das Ace Cafe Luzern in Rothenburg hat sich etabliert.

(Bild: zvg)

Der Name macht es aus

Jedes Wochenende treffen sich also Gleichgesinnte im Ace Cafe. Dahinter steckt aber viel Arbeit: Dany Kunz googelt die jeweiligen Clubs, setzt sich mit den Präsidenten in Verbindung, betreibt viel Netzwerkarbeit. Dabei hilft bestimmt, dass Dany Kunz Lizenznehmer des Ace Cafe London ist. «Dafür bezahle ich natürlich einen kleinen Prozentsatz meines Umsatzes, aber der Werbeeffekt und Bekanntheitsgrad davon wiegt das mehrfach auf», betont Kunz.

«Wir sind ja schon Rock’n’Roll, dann braucht’s hier auch auf der Bühne Rock’n’Roll.»

Dany Kunz, Inhaber Ace Cafe

Bis jetzt hatte er nur wenig Zeit, um mit seiner Partnerin Kathrin Seiler selber Töfftouren zu machen. Doch jetzt wird’s etwas ruhiger. Und: «Kürzlich hatte ich einen Töffunfall und war zwei Wochen ausgeschaltet. Da habe ich gemerkt, wie sehr ich mich auf mein Team, das wie eine Familie ist, verlassen kann.»

Expansion in die Westschweiz geplant

Wenn es um die langfristige Zukunft geht, könnte sich Dany Kunz vorstellen, ein weiteres, kleines Ace Cafe in der Westschweiz zu eröffnen. «Aber am Steuer müsste ein Geschäftsführer  sein, der meinen Ansprüchen gerecht wird und sehr gute Kontakte hat. Dieser muss mit Sinn für Betriebswirtschaft ein Ace führen. Denn es gilt zu erkennen, dass das Ace Cafe ein Hybrid zwischen Business und Leidenschaft ist».

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Werner Raymond Duss
    Werner Raymond Duss, 01.11.2015, 18:06 Uhr

    Was hat das Ace Café mit einer «Rocker Beiz» zu tun? Genau. Nichts.

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