Ein Jugendlicher wurde auf der Schützenmattwiese in eine Schlägerei verwickelt – und begeht danach Selbstmord. Sein Vater sucht auf Facebook nun auf eigene Faust nach Zeugen und bietet hohe Belohnungen für Hinweise. Die Staatsanwaltschaft ist derweil noch am Ermitteln.
2000 Franken für Hinweise, das bietet ein Mann auf Facebook dafür, dass man ihm Hinweise liefert zu einer Schlägerei, die am 5. September 2015 auf der Schützenmattwiese in Zug passiert ist. Bei der Schlägerei involviert gewesen sei der Sohn des Mannes. Dieser habe sich wenige Tage später das Leben genommen. «Mein Sohn war psychisch angeschlagen, hat sich nach diesem Vorfall nicht mehr auf die Strasse getraut und sich letztendlich für den Freitod entschieden», schreibt der Vater auf der eigenen Facebook-Seite. Explizit weist der Mann darauf hin, dass es ihm nicht um Selbstjustiz oder eine Täter-Hetze gehe. Der Beitrag wurde innerhalb nur weniger Stunden bereits 2500 Mal geteilt.
Das klingt, als wenn die Zuger Staatsanwaltschaft keinen Finger in diesem Fall rühren würde. Dem ist allerdings nicht so: «Wir stecken mitten in den Ermittlungen drin und haben deshalb noch nicht informiert», sagt Mediensprecher Marcel Schlatter. «Es gab am 5. September eine Auseinandersetzung, weshalb wir auch ausgerückt sind», bestätigt Schlatter. Bei der Auseinandersetzung sei der junge Mann mittelschwer verletzt worden.
Dass der Vater des Verstorbenen den Fall nun selber in die Hand nimmt, begrüsst die Zuger Polizei nicht: «Insbesondere, weil wir derzeit selber am Ermitteln sind.»
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