Fahndung nach Chaoten

21 Randalierer verpixelt publiziert

Diese Vandale werden im Internet gesucht. (Bild: zvg, Montage bra)

Nach dem Fussballspiel vom FC Luzern gegen den FC Zürich ist es im vergangenen Mai in der Stadt Luzern zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Staatsanwaltschaft Luzern hat die Bilder von 21 bisher nicht identifizierten Randalierern veröffentlicht, nachdem sich diese nicht gestellt haben.

Es waren unschöne Szenen, wie sie die Fussballwelt nicht sehen will: Nach dem Spiel vom FC Luzern gegen den FC Zürich vom 25. Mai 2015 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fangruppierungen (zentral+ berichete). Es war eine regelrechte Massenschlägerei.

Inzwischen hat die Polizei vorhandenes Bildmaterial der Auseinandersetzungen ausgewertet. Bisher konnten 13 Randalierer identifiziert werden. Dabei handelt es sich um zwölf Personen aus der Fangruppe vom FC Zürich und einen FC Luzern-Fan. Allerdings konnten weitere 21 Personen bisher nicht identifiziert werden.

Öffentliche Fahndung

Nachdem sich die unbekannten Personen nicht bei der Polizei gestellt haben, wurden ihre Fotos verpixelt auf der Homepage der Luzerner Polizei veröffentlicht. «Das sei eigentlich ein sehr erfolgreiches Fahndungs-Mittel», sagte Mediensprecher Simon Kopp kürzlich im Interview mit zentral+. Allerdings nehme die Wirksamkeit auch immer mehr ab. Das Problem dabei sei: «Am Anfang hat die Bevölkerung dieses Fahndungsmittel sehr interessiert. Je mehr wir es aber einsetzen, umso schwächer wird das öffentliche Interesse und die Klickzahlen auf unserer Webseite.»

Die Bilder der gesuchten Personen: https://polizei.lu.ch/fahndung/randalierer 

Die beteiligten, abgebildeten Randalierer erhalten gemäss Luzerner Polizei eine weitere Meldefrist bis zum Freitag, 11. September 2015 (12.00 Uhr). Sie können sich telefonisch bei der Luzerner Polizei (Telefon 041 248 81 17) melden. Melden sich diese Personen nicht, so werden ihre Bilder in einem nächste Schritt unverpixelt veröffentlicht. Dies erfolgt bis spätestens Ende September.

Bis anhin wurden indes nach Ablauf der ersten Frist Fotos sogleich kenntlich ins Netz gestellt. Warum die Fotos vorerst nur verpixelt dargestellt werden, erklärt Simon Kopp so: «Die Polizei macht dies im aktuellen Fall unter anderem, weil wir den Beteiligten so eine doppelte Chance geben, sich zu melden.» Es gebe solche, die wegen mutmasslichen Landfriedensbruchs gesucht werden. 

Luzern war der erste Kanton, der das Prinzip der Internetfahndung bei Fussballchaoten angewendet hat. 2007 hätten sich damals fünf Gesuchte gemeldet. 2009 wurde die zweite öffentliche Fahndung durchgeführt, 36 Personen konnten identifiziert werden. 2011 folgte die nächste, damals konnten 22 Randalierer identifiziert werden. Und 2012 kam es vor dem KKL zu Ausschreitungen; 18 per Öffentlichkeitsfahndung ausgeschriebene Personen wurden bestraft. Im gleichen Jahr, nach dem Match gegen GC, konnten so 34 Personen ermittelt werden. Ein Jahr später wurden nach Ausschreitungen 26 Randalierer verurteilt. Nun wurde folglich die sechste Öffentlichkeitsfahndung gestartet.

Es flogen Steine und Stühle durch die Luft

Die nun 21 gesuchten waren an den Krawallen am Pfinstmontag, 25. Mai 2015 beteiligt. Damals marschierten FCZ-Fans vom Stadion Richtung Bahnhof. Als sie von der Moosmatt- in die Voltastrasse einbogen, provozierten sich die beiden Fanlager gegenseitig – die FCL-Fans liefen nur einen parallelen Strassenzug weiter, an der Eschenstrasse, entlang.

Vermummte Chaoten auf beiden Seiten suchten den Körperkontakt – und fanden ihn. Dutzende Chaoten lieferten sich in der Mitte der beiden Strassen, auf dem alten Zentralbahntrassee, eine Massenschlägerei. Steine, Stühle, Fahnenstangen – alles wurde dabei verwendet. Die Polizei sperrte zwar die direkte Strassenverbindung ab. Doch einige Gewaltbereite unter den Fans schlüpften zwischen den Häusern hindurch und prügelten sich vor den Augen der Polizei. Die Sicherheitskräfte schienen überfordert, ein Teil der Fans war ausser Rand und Band. Auch ein paar Verletzte sah man zwischenzeitlich am Boden liegen.

Die Clubleitung verurteilte die Randale nach dem FCZ-Spiel entschieden. Es wurden zwei Tage nach dem Vorfall eine Medienorientierung einberufen (zentral+ berichtete). Dass es drei Zürcher Schlägern gelang, im Luzerner Sektor einen Streit im Faustrecht auszutragen, sei nicht zu verhindern gewesen. 

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