Panzer rollt ins letzte Gefecht

Es war die fünfte und letzte Ausgabe des Emmer Seifenkistenrennens, die am Sonntag über die Bühne ging. Insgesamt 51 Fahrer traten mit ihren 26 Seifenkisten in zwei Läufen gegeneinander an, bejubelt von rund 1’500 Zuschauern. Die 400 Meter lange Rennstrecke führte von der Bruder Klaus Kirche hinunter in Richtung Sprengi. «Der Anlass war ein voller Erfolg», freut sich OK-Präsidentin Erika Lingg vom Verein Zukunftsgestaltung Emmen. «Es war ein schöner Abschluss der Emmer Seifenkisten-Ära.»

«Wir haben uns von Anfang an gesagt, dass wir nach einigen Jahren nochmals über die Bücher gehen wollen», erklärt Lingg. Der Aufwand wäre einfach zu gross, um den Anlass auch in Zukunft weiter zu führen, erklärt sie. «Wir müssten neue Seifenkisten bauen und das schüttelt man nicht einfach aus dem Ärmel», so Lingg. Zudem müssten neue Sponsoren gefunden werden. 

«Wahrscheinlich sind immer weniger Leute dazu bereit, diesen Aufwand auf sich zu nehmen.»
Erika Lingg, OK-Präsidentin 

Anmeldungen rückläufig

Vor fünf Jahren hat der Verein Zukunftsgestaltung Emmen 60 Seifenkisten-«Rohlinge» vorgefertigt, die dann von den Rennteilnehmern für 100 Franken erworben, umgestaltet und dekoriert werden konnten. Doch nicht nur der Bau von neuen Kisten habe das Organisationskomitee dazu bewogen, den Anlass nicht weiter zu führen. «Auch die Anmeldungen sind in den letzten Jahren stets rückläufig gewesen», so Lingg.

Zu Spitzenzeiten seien 60 Seifenkisten und über hundert Fahrer am Start gewesen. «Der Aufwand ist auch für die Teilnehmer gross», meint sie weiter und betont, mit wie viel Leidenschaft sie jeweils bei der Sache waren. «Wahrscheinlich sind immer weniger Leute dazu bereit, diesen auf sich zu nehmen. Und wir wollen nicht warten, bis eines Tages nur noch zehn Kisten am Start sind.»

Tempo und Kreativität

Denn an Seifenkistenrennen zählt nicht nur das Tempo, sondern auch die Originalität. Am Sonntag wurden die drei kreativsten Kisten von einer Jury prämiert. Ganz vorne mit dabei war das Piratenschiff von Nora von Arx und Sophia Aregger (siehe Bild). Auf Platz Nummer zwei landete die Rennbolide von Manuel Rhiner und Gian Duss und der dritte Platz ergatterten sich Nadia Hutter und Belinda Blattmann mit ihrer fahrenden Badewanne.

Ausgefahren wurde das Rennen in zwei Läufen, die zeitlich zusammen gewertet wurden. Alexander Widmer legte die Strecke mit einer Gesamtzeit von 1:19.19 am schnellsten zurück. Er benötigte für einen Lauf lediglich 39.09 Sekunden und gewann somit das letzte Emmer Seifenkistenrennen.

Rund um das Rennen wurde ein Rahmenprogramm mit Festwirtschaft auf dem Gelände des Riffig-Schulhauses geboten, das grossen Anklang in der Bevölkerung fand. Die Live-Musik «Grenzenlos» sorgte für die musikalische Unterhaltung und der Blauring organisierte ein Kinderfest. Zudem hatten die Festbesucher die Möglichkeit, das Armbrustschiessen auszuprobieren.

Wie vielfältig die Kisten am Emmer Seifenkistenrennen in Vergangenheit waren, sehen Sie im Video:

Sollte das Seifenkistenrennen in Emmen weiterhin stattfinden? Werden Sie jetzt Community-Mitglied und nutzen Sie die Kommentarfunktion.

 Mehr Eindrücke vom Rennen finden Sie hier in unserer Bildergalerie: