Asyl-Unterkunft an der Tribschenstrasse

«Das ist überhaupt kein Problem»

In diesem Haus an der Tribschenstrasse werden ab September ausreisepflichtige Asylbewerber untergebracht. (Bild: cha)

Mitten in der Stadt Luzern werden bereits ab 1. September ausreisepflichtige Asylbewerber untergebracht. Das Gebäude steht seit einigen Wochen leer und soll für maximal fünf Jahre als Notunterkunft dienen. Bedenken? Keineswegs.

Das Gebäude an der Tribschenstrasse 3 unmittelbar neben dem Konzerthaus «Schüür» steht seit einigen Wochen leer. Die Räumlichkeiten, die vorher zum Frauenhaus gehörten, befinden sich im Besitz der Stadt Luzern und sollen nun als Notunterkunft für ausreisepflichtige Asylbewerber dienen.

Bis zu 30 Personen sollen vorerst befristet für die nächsten fünf Jahre an der Tribschenstrasse 3 untergebracht werden. Befristet deshalb, weil die Liegenschaft in der Freihaltezone des Südzubringers liege und der schlechte Gebäudeausbau die Möglichkeiten für eine Nutzung ohne grössere Investitionen stark einschränke, teilt die Stadt Luzern mit. Andererseits eigne sich das Gebäude gut als Notunterkunft, weil es nicht mitten in einem Wohnquartier liegt.

Anspruch auf Nothilfe

Gemäss der Bundesverfassung haben diese Personen einen Anspruch auf Nothilfe. Dies beinhaltet Nahrung, Kleidung, Obdach und medizinische Grundversorgung. Die Nothilfe stellt das unterste Existenzminimum dar.

«Rechne nicht mit Widerstand»

Die Verantwortlichen der «Schüür» schliessen sich dem an: «Das ist überhaupt kein Problem», gibt der Schüür-Geschäftsführer, Thomas Gisler, zu verstehen. Auch, dass es insbesondere am Wochenende für die Asylsuchenden zu schlaflosen Nächten kommen könnte, bezweifelt Gisler. «Von Seiten des Frauenhauses haben wir nie Lärmreklamationen erhalten. Womöglich geht der Schall genau am Haus vorbei.» Zudem wohnen nicht viele Personen in der nahen Umgebung der Schüür. 

Soziale Durchmischung

Bereits am 1. September sollen die ersten Personen einziehen. Die Anzahl der Bewohner soll mit der Zeit auf maximal 30 ausreisepflichtige Asylbewerber erhöht werden. Dabei wird auf die soziale Durchschmischung geachtet, sodass nebst männlichen Einzelpersonen auch Familien mit Kindern einziehen werden. Beauftragt mit der Betreuung der Einrichtung ist der Verein Jobdach, der auch andere Notunterkünfte betreut.

«Die Liegenschaft ist gut abgeschirmt, liegt nicht inmitten eines Wohnquartiers und hat sogar einen Spielplatz.»

Heinrich Bachmann, Vizepräsident Quartierverein Tribschen-Langensand

Für die Nutzung an der Tribschenstrasse 3 liegt ein Betriebs- und Sicherheitskonzept vor, in dem auch die Bildung einer Begleitergruppe vorgesehen ist. Dort sind der Kanton und die Stadt Luzern sowie auch die Luzerner Polizei vertreten. Auch die unmittelbare Nachbarschaft sowie der Quartierverein Tribschen-Langensand können dort mitwirken.

«Beinahe perfekt geeignet»

«Das werden wir auch tun», sagt der Vizepräsident und Medienverantwortliche des Quartiervereins Tribschen-Langensand, Heinrich Bachmann, auf Anfrage. Allerdings rechne er nicht mit grossem Widerstand seitens der Quartierbevölkerung. «Die Liegenschaft ist beinahe perfekt für eine Notunterkunft. Sie ist gut abgeschirmt, liegt nicht inmitten eines Wohnquartiers und hat sogar einen Spielplatz für die Kinder, die demnächst ebenfalls dort einziehen werden», erklärt Bachmann: «Die meisten Luzerner wissen ja nicht einmal, dass dort ein Gebäude steht.»

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon