Überladene Fahrzeuge auf Luzerner Strassen

«Gesunder Menschenverstand ist gefragt»

Kein Wunder wurde die Patrouille der Luzerner Polizei auf dieses Fahrzeug aufmerksam. (Bild: Luzerner Polizei)

Sie wollten mit Sack und Pack in den Süden. Machten jedoch ihre Rechnung ohne die Luzerner Polizei. Die hat diesen Mittwochvormittag drei massiv überladene ausländische Fahrzeuge gestoppt und mit dem «Ramsch» gleich kurzen Prozess gemacht.

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Diesen Mittwochmorgen hat die Luzerner Polizei auf einer Patrouille auf der Autobahn A2 von Reiden in Richtung Sempach kurios beladene Fahrzeuge entdeckt und angehalten. Die drei in Frankreich und Deutschland immatrikulierten Personen- und Lieferwagen waren auf dem Weg nach Tunesien. Neben den vollgestopften Gepäck- und Fahrgasträumen waren, gemäss einer Mitteilung der Luzerner Polizei, vor allem auch die übervoll beladenen Fahrzeugdächer auffallend. Die Kontrollen ergaben, dass unter anderem die Dachlasten um mehr als das Dreifache des erlaubten Gewichtes überschritten wurden.

Peter Niffeler vom Fachdienst Verkehr der Luzerner Polizei klärt auf: «Die erlaubte Dachlast ist vom Personenwagen abhängig, bewegt sich aber zwischen 50 und 100 Kilo.» Doch dies sei nicht das einzige Problem gewesen. «Durch die Belastung war auch das Gewicht auf die Hinterachse zu hoch. Das Fahrzeug senkte sich hinten entsprechend und berührte beinahe den Boden.» Und noch ein drittes Problem sei durch das Übergewicht offensichtlich geworden: Die Reifen vermochten das Gewicht kaum zu ertragen.

Viel hat nicht gefehlt und die Hinterräder hätten sich nicht mehr drehen können (Bild: Luzerner Polizei).

Viel hat nicht gefehlt und die Hinterräder hätten sich nicht mehr drehen können (Bild: Luzerner Polizei).

Vollbeladen mit Ramsch

Fehlende Kenntnisse über die Regeln im Schweizer Strassenverkehr würden hier nicht als Ausrede dienen, hält Niffeler fest. Denn: «Diese Limiten werden von den Herstellern herausgegeben, dieser gibt Garantien ab.» Die Polizei hat dann die verschiedenen Übertritte festgestellt und begann, die Fahrzeuge zu entrümpeln. Die Fahrzeughalter waren auf dem Weg in den Urlaub nach Tunesien, so Niffeler. «Eigentlich hatten sie nur Altware dabei.» Diese wollten sie mutmasslich in ihrer Feriendestination absetzen. Daraus wird nun nichts. Die Fahrzeuge wurden entladen.

«Es ist kein Wunder, dass diese Fahrzeuge der Polizei aufgefallen sind.»

Peter Niffeler, Fachdienst Verkehr der Luzerner Polizei

Stark erleichtert bei der Weiterfahrt nach Tunesien

«Wir haben ihnen gleich Entsorgungsmöglichkeiten geboten», sagt Niffeler. Und diese mussten stark in Anspruch genommen werden, damit die Weiterreise nach Tunesien fortgesetzt werden konnte. Dies sei kurz nach dem Mittag der Fall gewesen, nachdem die Fahrzeuge wieder vorschriftsgemäss beladen waren. Gegen die fehlbaren Fahrzeughalter wurde Anzeige erstattet. Zudem mussten sie mehrere hundert Franken hinterlegen. «Alles andere liegt nun in den Händen der Staatsanwaltschaft», erklärt Niffeler.

Das Innere der Fahrzeuge war mit Ramsch überfüllt (Bild: Luzerner Polizei).

Das Innere der Fahrzeuge war mit Ramsch überfüllt (Bild: Luzerner Polizei.

Kopf einschalten

Was ist zu tun, um sicherzugehen, dass man das Auto nicht überlädt? Muss man nun vor jeder Ferienreise auf die Waage? «Als erstes ist gesunder Menschenverstand gefragt», sagt Niffeler und verweist auf die Bilder. Er könne nur den Kopfschütteln. «Es ist kein Wunder, dass diese Fahrzeuge der Polizei aufgefallen sind.» Und wenn man sich nicht sicher sei, müsse man halt tatsächlich wägen, so Niffeler.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von tschovanni
    tschovanni, 14.08.2015, 07:17 Uhr

    Und wieso konnten diese Fahrzeuge ungehindert den Grenzübergang passieren? Hatten die Zöllner gerade Znünipause oder haben sie geschlafen?

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