Rotkreuz liegt im Kanton Luzern

«Wir protzen nicht mit Geld und Geist – aber wir wissen einfach sehr viel.» So eröffnet Moderator Roman Kilchsperger die Sendung und beschreibt die Kandidatin des Abends, eine Luzernerin. «Hier ist Angela Stuker aus Rotkreuz», wird die 29-Jährige von Kilchsperger angekündigt, Rotkreuz / LU heisst es in den Untertiteln. Und Rotkreuz / LU steht auch in den späteren Einblendern mit dem Namen der Kandidatin. Wie auch auf der Webseite, wo «Angela Stuker von ihrem Leben in der Luzerner Wohngemeinschaft schwärmt». Rotkreuz scheint in aller Heimlichkeit einen Kantonswechsel weg vom Kanton Zug vorgenommen zu haben.

Bei der Anmeldung noch in Luzern wohnhaft

Als ob er es geahnt hätte, versichert sich der Moderator nach einer fulminanten Einführung bei der Kandidatin, ob die Angaben «nicht absolut falsch» gewesen sei. «Das Fernsehen hat es mit seinen Geographiekenntnissen schon etwas vermasselt», sagt Angela Stuker auf Anfrage. Gleichzeitig hält die 29-Jährige eine mögliche Erklärung für den Fehler bereit: «Bei der Anmeldung wohnte ich noch im Kanton Luzern, genauer gesagt in Root. Vielleicht kam es so zur Verwechslung», vermutet die beim Kanton Luzern tätige Personalassistentin. Ganz genau betrachtet sei sie jedoch auch keine Luzernerin, sondern aus dem Kanton Bern stammend.

Rotkreuz liegt für SRF also im Kanton Luzern. Doch hapert es am Leutschenbach tatsächlich bei den Geographie-Kenntnissen? Immerhin wollte sich mit Meierskappel vor nicht allzu langer Zeit eine Luzerner Gemeinde «einzugern» lassen. Da wäre ja auch der umgekehrte Weg möglich, dass das rund 10’000 Einwohner zählende Risch-Rotkreuz sich dem grossen Nachbarn im Westen anschliessen wollte. Und das in aller Heimlichkeit.

Gemeindepräsident Hanspeter Hausherr jedenfalls weiss noch nichts davon. «Wir fühlen uns sehr wohl hier und haben keine entsprechenden Pläne». Es käme jedoch schon dann und wann mal vor, dass die Gemeinde von Leuten aus weiter entfernten Kantonen dem Kanton Luzern zugeordnet werde.

Fehler hätte bemerkt werden müssen

SRF-Projektleiterin Saskia Wegmann räumt ein, dass der Fehler vor der Ausstrahlung hätte entdeckt werden müssen. Es könne zwar sein, dass die Vermutung der Kandidatin zutreffe. Aufgrund von Abwesenheiten lasse sich die Fehlerquelle derzeit jedoch nicht eruieren.

Einen Vorteil jedenfalls hat der letztjährige Umzug nach Rotkreuz für die Kandidatin: Ihren Gewinn von 18’000 Franken wird Angela Stuker nun im Kanton Zug versteuern.