Neue Ein- und Ausstiegsstellen geplant

Reussschwimmen: Stadt Luzern hebt den Mahnfinger

Hochwasser an der Reuss.

(Bild: Walter Buholzer)

Trotz grosser Beliebtheit: Schwimmen in der Reuss ist keineswegs ungefährlich. Die Stadt Luzern will nun mit mehreren Massnahmen die Sicherheit erhöhen.

Endlich ist der Sommer in Luzern angekommen. Entsprechend beliebt ist das Schwimmen in der Reuss aktuell. Doch mehr Leute in der Reuss bedeute auch ein höheres Risiko für Unfälle, mahnt die Stadt Luzern.

Zwar sei in Luzern bislang noch nie etwas Ernsthaftes geschehen. Aber schwimmen in fliessenden Gewässern sei gefährlicher als im Schwimmbad oder im See. Beim Flussschwimmen gebe es Handlungsbedarf in Sachen Sicherheit – Eigenverantwortung hin oder her.

«Die Reuss kann sich täglich anders präsentieren. Wo das Wasser an einem Tag an einer bestimmten Stelle völlig ruhig und knietief verläuft, kann es am anderen Tag bis zum Bauchnabel und mit viel Zug durchfliessen», sagt Maurice Illi, Sicherheitsmanager der Stadt Luzern.

Achtung Strömung

Für unerfahrene Flussschwimmer bestehe zudem die Gefahr, die Strömung zu unterschätzen. Der aktuell hohe Wasserpegel samt Treibholz und die kalten Wassertemperaturen (um die 13 Grad) in der Reuss würden die Situation deutlich verschärfen.

Die Stadt arbeitee deshalb weiter daran, die Sicherheit der Schwimmerinnen in der Reuss zu erhöhen. Aktuell liegt ein Baugesuch für zwei zusätzliche Ein- beziehungsweise Ausstiegsstellen entlang des Xylophonwegs und in der Nähe der St. Karlikirche auf der rechten Reussseite vor.

«Die gesamte Strecke von der Sentimatt bis zum Reusszopf ist recht lang. Muss jemand aufgrund von Unwohlsein oder Müdigkeit mittendrin aus der Reuss aussteigen, kann er dies bald viel einfacher tun», erklärt Sozial- und Sicherheitsdirektor Martin Merki.

Flusskarte ist geplant

Nach Installation der Ein- und Ausstiegsstellen soll es eine Flusskarte «Reuss» mit den wichtigen Informationen geben. Auf dieser wird die gesamte zum Schwimmen empfohlene Strecke samt den Sicherheitsmassnahmen eingezeichnet; genauso wie schützenswerte Naturzonen und die Übungsabschnitte der Pontoniere. Die Karte wird auf der Webseite der Stadt publiziert, auch eine App ist angedacht.

Die Übersicht der Stadt Luzern, was die Ein- und Ausstiegsstellen betrifft.

Die Übersicht der Stadt Luzern, was die Ein- und Ausstiegsstellen betrifft.

(Bild: Stadt Luzern)

Bereits jetzt sind entlang des Flusses, von der Altstadt bis zum Reusszopf, 26 rote Kästen mit Rettungsmaterial installiert worden. Zudem wird bei der offiziellen Einstiegsstelle in der Sentimatt sowie bei der Ausstiegsstelle beim Reusszopf mit Signaltafeln auf die Strömung und die Flussregeln der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) hingewiesen.

Eine solche Signaltafel ist auch beim Einstieg beim Naturmuseum angebracht. Dort ist aber offiziell das «Böötle» verboten und auch die Schwimmstrecke sei wegen den Brücken samt Pfeilern nichts für Ungeübte, wie die Stadt Luzern schreibt. Speziell in diesen Tagen sei wegen des hohen Wasserpegels vom Einstieg beim Naturmuseum dringend abzusehen – die Unterquerung der Autobahnzubringerbrücke sei gefährlich.

Die Stadt macht folgende Ratschläge und Hinweise für das verantwortungsvolle Reussschwimmen:

  • Baden und Schwimmen in öffentlichen Gewässern geschieht auf eigene Verantwortung.

  • Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.

  • Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser.

  • Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.

  • Nie überhitzt ins Wasser springen – der Körper braucht Anpassungszeit.

  • Nicht in trübe Gewässer springen – Unbekanntes kann Gefahren bergen.

  • Luftmatratzen gehören nicht ins tiefe Wasser – sie bieten keine Sicherheit.

  • Lange Strecken nie alleine schwimmen – auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.

  • Je kälter das Wasser, desto kürzer sollte der Aufenthalt darin sein – Unterkühlung führt oft zu Muskelkrämpfen.

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