Krienser Quartier wird nachhaltig

Nidfeld-Überbauung wird als 2000-Watt-Areal zertifiziert

So sieht es derzeit auf dem einstigen Pilatusmarkt-Areal in Kriens aus.

(Bild: Screenshot Webcam nidfeld-luzern.ch)

Das Areal Nidfeld in Kriens, auf dem früher der Pilatusmarkt stand, lag einige Jahre brach. Nun entsteht an diesem Standort ein neues Quartier für Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Anfang Juni zertifizierte «EnergieSchweiz» sogenannte 2000-Watt-Areale –  darunter auch die Nidfeld-Überbauung in Kriens.

Das Areal Nidfeld in Kriens, auf dem früher der Pilatusmarkt stand, lag einige Jahre brach. Nun entsteht an diesem Standort ein neues Quartier für Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung. Es besteht aus acht Gebäuden sowie einem 15-geschossigen Hochhaus; 490 Wohnungen bieten dereinst ein Zuhause für rund 900 Personen (zentralplus berichtete).

Neben den Wohnungen stehen Büroräume sowie eine Gewerbefläche in den Erdgeschossen zur Verfügung. Geschäfte, Restaurants und Werkstätten bieten den Quartierbewohnern eine hervorragende Infrastruktur und beleben das Quartier. Auch mit dem Betreiber eines Wellnessbades wurde geliebäugelt (zentralplus berichtete). Teil des Areals ist auch ein neues Lebensmittelverteilzentrum der Prodega. Alle Gebäude werden nach Minergie-P-Eco-Standard zertifiziert.

Wärme aus dem Seewasser und Solar-Anlagen

Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt über Seewasser aus dem Vierwaldstättersee, Solar-Anlagen produzieren einen Teil des benötigten Stroms. Die Abwärme, die aus dem Betrieb der Prodega entsteht, kann für Teile des restlichen Areals genutzt werden.

«Wir wollen, dass alle unsere Quartiere ökologisch und sozial nachhaltig funktionieren», sagt Manuel Schneider, Niederlassungsleiter Luzern von «Losinger Marazzi AG». Für sie sei deshalb von Anfang an klar gewesen, bei dieser Überbauung die 2000-Watt- Areal-Zertifizierung anzustreben. Losinger Marazzi hat mit diesem Zertifikat bereits Erfahrung. Auch das «Erlenmatt West» in Basel, «Greencity Zürich» und «Im Lenz» in Lenzburg entsprechen solchen Arealen – es waren die ersten überhaupt. Besonders auf Investorenseite und bei kommerziellen Nutzern spiele die Zertifizierung mittlerweile eine grosse Rolle, da man auch Nachhaltigkeit achte, fährt Schneider fort.

Das Nidfeld stelle allerdings einige spezielle Herausforderungen an den Zertifizierungsprozess. «Die Energieversorgung konnte nicht wie erhofft mit Ressourcen des Areals selbst bewerkstelligt werden», so Schneider. «Zudem ist der Energieverbrauch der Prodega hoch und muss anderweitig ausgeglichen werden. Und auch die Lage zwischen der Autobahn und einer viel befahrenen Strasse sei anspruchsvoll.

Was ein 2000-Watt-Areal kennzeichnet

Die 2000-Watt-Gesellschaft vereint die nationalen Effizienzvorgaben der Energiestrategie 2050 mit den internationalen Klimazielen von Paris 2015.

Innovative Energiesysteme, ein intelligenter Umgang mit Ressourcen und der konsequente Einsatz von erneuerbaren Energien bilden die Basis des Konzepts. In einem Kriterienkatalog wird insbesondere festgehalten, dass die Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Pro Kopf wird dabei der Primärenergieverbrauch auf 2000 Watt festgelegt. Die CO2-Emmission wird pro Jahr und pro Person auf maximal eine Tonne festgelegt. Das Bundesamt für Energie (BFE) ist gemeinsam mit der Zertifizierungsstelle für die Vergabe des Zertifikats «2000-Watt-Areal» zuständig.

Das Zertifikat «2000-Watt-Areal» wird für eine Arealentwicklung erteilt. Sobald das Projekt so weit umgesetzt ist, dass über 50 Prozent der Gebäudeflächen neu genutzt werden, kann das Areal ein neues Zertifikat «2000-Watt-Areal» beantragen.  Mit dem Programm EnergieSchweiz unterstützt das BFE gezielt Projekte auf kommunaler Ebene.

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