Eigener Techniker verkaufte geheime Dokumente

Zuger Firma wurde Opfer von chinesischen Agenten

Als Versicherungsberater ergaunerte er Geld von seinen Freunden und Bekannten.

(Bild: Symbolbild/fotolia.de)

Chinesische Agenten lockten einen Kadermann der Zuger Firma Besi Switzerland mit viel Geld. Dieser wurde schliesslich hörig und versandte hochgeheime Pläne nach Asien. Nun wurde er von der Bundesanwaltschaft verurteilt.

Die Zuger Hightech-Firma Besi Switzerlandmit Sitz in Steinhausen ist Opfer von chinesischen Wirtschaftsspionen geworden, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Die Firma, welche Maschinen zur Weiterverarbeitung von Computerchips herstellt, sei ausgehorcht worden, wie Ermittlungen der Bundesanwaltschaft ergeben haben.

Laut Ermittlungen hatten chinesische Unternehmen ein Spion-Duo engagiert, um bei Besi Switzerland geheime «Pläne zum Bau von Apparaturen und patentrechtlich geschützte Geschäfts- und Fabrikationsgeheimnisse» zu klauen – und dies im grossen Umfang. Die Rede ist von mindestens 700 Dokumenten, die auf diese Weise den Weg nach Fernost fanden.

Besi-Mann knickte ein

Die Agenten hätten jedoch nicht von China selbst, sondern von Singapur aus gehandelt. Grund: Die Agenten konnten in Singapur einen von dort stammenden Techniker ausfindig machen. Damals wohnte dieser in der Schweiz und arbeitete als Kadermann bei Besi Switzerland.

Die Agenten lockten ihn mit Geld – er müsse dafür bloss Geschäftsgeheimnisse liefern. Der Kadermann knickte ein und kopierte bei seinem Arbeitgeber kistenweise hochvertrauliche Dokumente.

Die Unterlagen hat der Techniker anschliessend in Pakete verpackt und an die Auftraggeber in Singapur geschickt. Die Agenten leiteten die Dokumente an ihre Auftraggeber in China weiter.

Agenten sind verschwunden

Die Agenten überwiesen dem Techniker dafür insgesamt 35’000 Franken. Die chinesischen Firmen waren so erpicht auf die Pläne, weil sie die geschützten Apparate und Maschinen selber herstellen wollen.

Nach Auffliegen des Falls fehlt von den Agenten jede Spur. Der Techniker hingegen wurde von der Bundesanwaltschaft per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 35’000 Franken verurteilt. Besi Switzerland wolle sich zum Fall nicht äussern, so die «Sonntagszeitung».

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