Forschungsprojekt der Uni Luzern zu Salafismus bekommt grünes Licht
Ein vierköpfiges Team der Universität Luzern widmet sich ab Mai in einem Forschungsprojekt dem Salafismus in der deutschsprachigen Schweiz. Finanziell unterstützt wird es unter anderem von der Fedpol.
Wissenschaftliche Grundlagen hinsichtlich orthodoxen Strömungen innerhalb des Islams in der Deutschschweiz schaffen: Das ist das Ziel eines vom Bund unterstützten Forschungsprojekts des Zentrums Religionsforschung (ZRF) der Universität Luzern.
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat die Studie bewilligt und fördert sie finanziell im Rahmen des «Nationalen Aktionsplans zur Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus» (NAP). Dies teilt die Uni Luzern in einer Mitteilung mit.
Im Mai geht’s los
Das Projekt soll im Mai starten. Die Studie mit dem Titel «Salafismus in der (deutschsprachigen) Schweiz» wird von Martin Baumann, Professor für Religionswissenschaft und Co-Leiter des ZRF, geleitet.
Zum Team zählen die Forschungsmitarbeiter Jürgen Endres, Silvia Martens und Andreas Tunger-Zanetti. Das Projekt knüpft an die Forschung des ZRF seit 2011 zu jungen Muslimen in der Schweiz an. Hierbei habe das ZRF-Team aufgezeigt, wie vielfältig und unterschiedlich muslimische Lebenswelten und muslimische Glaubenspraktiken in der Schweiz sind, so die Uni Luzern.
Eine Premiere
Das neu bewilligte Projekt erforscht nun erstmals systematisch mit sozialwissenschaftlichen empirischen Methoden das Feld des Salafismus in der deutschsprachigen Schweiz.
Dabei wird davon ausgegangen, dass der Salafismus hierzulande ein breites Spektrum aufweise, das von einer friedlichen, spezifischen Form einer religiösen Orthodoxie bis hin zu radikalen Verständnissen und Positionen reichen könne. Man wolle die Bandbreite salafistischer Milieus und Haltungen vertieft zu untersuchen und seine Dynamiken besser zu verstehen.
Wissenschaftliche Grundlage soll geschaffen werden
Ziel der Forscher ist es, eine wissenschaftliche Grundlage für informiertes politisches und behördliches Handeln im Bereich von Prävention und Deradikalisierung in Bezug auf islamisch begründeten Extremismus bereitstellen.
Das Projekt des ZRF ist eines von zehn Projekten, die die Fedpol im ersten Förderjahr des Nationalen Aktionsplanes bewilligt hat. Von dieser Seite wird die Studie im ersten Jahr mit 98’000 Franken gefördert; gesamthaft ist sie mit 294’000 Franken an Drittmitteln dotiert. Die Uni Luzern unterstützt das Projekt in gleicher Höher mit Eigenleistungen und universitätseigenen Fördermitteln.
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