«Lesen wir bald: ‹Rufen Sie nicht wegen jedem Räuber die Polizei›?»

Am Mittwoch präsentierte die Luzerner Polizei die neusten Zahlen aus dem Jahresbericht. «Ein Sorgenkind sind unsere personellen Ressourcen und folglich die Polizeidichte», sagte Kommandant Adi Achermann (zentralplus berichtete). Denn das Bevölkerungs- und das Verkehrswachstum stelle die Polizei vor einige Herausforderungen.

Die SP Kanton Luzern nimmt das zum Anlass, um erneut ihrem Unmut Ausdruck zu verliehen. «Der Geschäftsbericht der Luzerner Polizei zeigt einmal mehr die grosse Differenz auf zwischen der noch rein bürgerlichen Regierung mit ihren Erwartungen sowie Vorgaben und der Polizei mit ihren viel zu knappen Ressourcen», teilt sie am Donnerstag mit. 

Nur schon die Statistik der Polizeidichte pro Einwohner illustriere dies treffend: Der schweizerische Durchschnitt lag 2018 bei 455 Einwohnern pro Polizeiangehörigen. Im Kanton Luzern betrug dieser Wert im letzten Jahr 606. Und wird laut Prognosen des Polizeikommandanten noch auf 610 Einwohner pro Polizisten steigen.

Präsenz der Polizei trägt zu Sicherheitsgefühl bei

«Die unmittelbare Präsenz der Polizei, rasche Unterstützung und Verfahren tragen zu einem positiven Sicherheitsgefühl bei», schreibt die SP und fragt: «Ist da der Schutz der Bevölkerung noch gewährleistet?»

Es sei erfreulich, wenn die Bevölkerung zu Aufmerksamkeit und Prävention, insbesondere im Bereich von Einbruchdiebstählen, motiviert werde. Es sei aber nach wie vor Aufgabe der Polizei, verdächtigen Handlungen nachzugehen und gegebenenfalls zu ahnden.

«Aber vielleicht können wir ja bald auf grossen Plakaten des Kantons Luzern folgenden Slogan lesen: ‹Rufen Sie nicht wegen jedem Räuber gleich die Polizei!›», so die SP. Damit spielt sie eine aktuelle Plakat-Kampagne des Kantons an. «Gehen Sie nicht wegen jedem Bobo zum Arzt», sagt DJ Bobo lachend. So will der Kanton für mehr Eigenverantwortung appellieren, um die Gesundheitskosten zu senken (zentralplus berichtete).