Ehemaliger Mitarbeiter äussert Kritik am Kanton

Erneuter Abgang beim Luzerner Datenschutz

Der neue Datenschützer Matthias Schönbächler an seinem neuen Arbeitsplatz im Luzerner Regierungsgebäude.

(Bild: bic)

Die Luzerner Datenschutzstelle verliert innert Kürze den zweiten Mitarbeiter: Nach Reto Fanger hat auch Wolfgang Sidler den Kanton verlassen. Auch er kritisiert die fehlenden Ressourcen.

Seit zwei Monaten ist der neue Datenschützer des Kantons Luzern im Amt – und bereits auf sich allein gestellt. Denn der zweite Mitarbeiter der Fachstelle, Wolfgang Sidler, hat per Ende 2018 gekündigt, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Sidler hatte ein 40-Prozent-Pensum inne und unterstützte bisher den langjährigen Datenschützer Reto Fanger. Dieser verliess den Kanton im letzten Jahr, weil die Stelle trotz jahrelangem Insistieren von Fanger personell nicht aufgestockt wurde (zentralplus berichtete). Auch Sidler begründet seinen Abgang nun ähnlich: «Ich hatte genug von dem Theater um die knappen Ressourcen. Wir hatten zu wenig Zeit, um die Arbeit sauber zu erledigen», sagt der IT-Sicherheitsexperte gegenüber der LZ.

Was Sidler anspricht: Obwohl die Zahl der Fälle seit Jahren ansteigt, bekam die Datenschutzstelle die zusätzlich geforderte Verstärkung nicht. Jahr für Jahr machte der Datenschützer auf die prekäre Situation aufmerksam. Doch aufgrund der angespannten finanziellen Situation verhallte sein Appell genauso regelmässig (zentralplus berichtete).

Zukunft noch offen

Seine Stelle ist zurzeit noch nicht ausgeschrieben. Der neue Datenschützer Matthias Schönbächler will sich zuerst richtig einarbeiten und sich ein Bild von der Lage machen. Zurzeit kann er aber Aufträge an Dritte delegieren.

Beim Kanton glaubt man trotz der aktuellen Unterbesetzung nicht, dass mit dem Datenschutz im Kanton Luzern «etwas im Argen läge», wie Staatsschreiber Lukas Gresch sagt. Es ist geplant, die Datenschutzstelle im nächsten Jahr um 100 Stellenprozente aufzustocken (zentralplus berichtete). Derzeit besteht sie aus einem 90-Prozent-Pensum. Das letzte Wort hat der Kantonsrat.

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